Schumacher begeistert vom Vegas-GP - Zukunfts-Tipp für Verstappen
19.11.2023 | 12:22 Uhr
Dem Grand Prix in Las Vegas standen nicht wenige Skeptiker gegenüber. Für Ralf Schumacher war das neue Rennevent in Sin City nicht nur showtechnisch ein Erfolg. Für das kommende Wochenende rechnet er mit einer spannenden Fortsetzung.
Max Verstappen gewinnt zum dritten Mal in diesem Jahr in den USA, Red Bull schnuppert am Doppelsieg und die WM-Titel sind eh schon vergeben. Zuschauer, die sich nicht die Mühe gemacht haben, um sieben Uhr deutscher Zeit für die Formel 1 aufzustehen, könnten meinen, der erste Las-Vegas-Grand-Prix seit über 40 Jahren wäre nur noch ein sportliches Ausrollen der aktuellen Saison gewesen. Doch weit gefehlt. Das LV-Comeback lieferte nicht nur abseits der Strecke ein Spektakel, sondern auch auf der Strecke. Meint auch Sky Experte Ralf Schumacher.
"Mir hat es super gefallen", lautet das Fazit des früheren Formel-1-Fahrers, dem dennoch die negativen Auswirkungen bewusst sind. "Klar, wenn alles neu ist, fallen auch mal Späne". Im Vorfeld des Rennens hatte es Kritik daran gegeben, dass die Formel 1 sich mehr auf die Show konzentrieren würde als auf den Sport. Auch vor Ort war kritisch über das Rennen berichtet worden, da es schon Monate vor dem Rennen zu Einschränkungen im Leben der Bewohner der Stadt gekommen war. "Die Veranstaltung war super, alles war perfekt organisiert, man kann sich über nichts beschweren", so Schumacher, dem auch der wichtigste Programmpunkt gefallen hat: "Vor allem das Rennen war spannend - wie es hin und her ging!"
Es gab zahlreiche Überholmanöver, zwei Safetycar-Phasen, wechselnde Führungen und ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei bis in die letzte Kurve hinein. Leidtragender war am Ende Sergio Perez, der sich kurz vor der Ziellinie noch von Charles Leclerc überholen ließ. "Schon wieder der arme Sergio Perez, der wie schon in Brasilien in der letzten Runde seine Position verlor." Spannung bis zum Schluss. Ein Vorgeschmack auf das Saisonfinale?
Schumacher hat zumindest ausgemacht, dass sich die Teams annähern. "Red Bull gerät ein bisschen unter Druck. Die Teams sind nähergekommen. Das macht das Ganze spannend. Wir haben zwar nur noch ein Rennen [in Abu Dhabi, d. Red.], darauf freue ich mich." Ebenfalls wird spannend zu sehen sein, ob Ferrari noch an Mercedes in der Konstrukteurswertung vorbeiziehen kann. Teamchef Fred Vasseur hat das als das letzte Ziel der Saison ausgemacht.
Dass Max Verstappen das Nonplusultra der Formel 1 ist, ist unbestritten. Nach seinem 53. F1-Sieg (wie Sebastian Vettel) liegen im ewigen Siegerranking nur noch Michael Schumacher (91 Siege) und Lewis Hamilton (103) vor ihm. Schnappt sich der Niederländer den Siegrekord?
"Vom Alter und Talent her auf jeden Fall", so Schumacher. "Die eine Frage ist, will er noch so lange fahren? Und die andere: hat er immer so ein gutes Auto? Nächstes Jahr ist das, glaube ich, schon der Fall. Adrian Newey [Technischer Direktor bei Red Bull] muss er gut pflegen, damit es weiter so geht."