Formel 1: Sergio Perez mit WM-Kampfansage an Max Verstappen

Mister Baku: Perez macht WM-Kampfansage an Verstappen

Von Peer Kuni

In-Race Video: Perez mit Kampfansage nach Zieleinfahrt

Sergio Perez hat in Aserbaidschan seinen fünften Karriereerfolg eingefahren. Nach einem perfekten Wochenende schickte Mister Baku direkt nach der Zieldurchfahrt eine Kampfansage in Richtung seines Teamkollegen und WM-Rivalen Max Verstappen. Perez wittert seine vielleicht letzte Chance.

Was für ein Wochenende für Sergio Perez in den verwinkelten Gassen von Aserbaidschan.

Zuerst holte sich der Mexikaner in Diensten von Red Bull am Samstag überlegen den Sieg im Sprint, am Sonntag ließ der 33-Jährige dann auch im Rennen einen weiteren Sieg folgen. Damit ist Perez nun der erste Fahrer in der F1-Geschichte, der zwei Hauptrennen in Baku gewinnen konnte.

Direkt nach der Zieldurchfahrt schickte die langjährige Nummer zwei Red Bulls direkt eine Kampfansage in Richtung Max Verstappen mit Blick auf den WM-Zweikampf hinterher. "Wir haben dieses Wochenende dominiert. Wir müssen nur solche Probleme, wie wir sie in Melbourne hatten, vermeiden. Wir sind im voll WM-Kampf Jungs", funkte Perez an seine Crew an der Box.

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Perez gewinnt, Leclec ergattert sein erstes Podium, Hülkenberg bleibt am Ende ohne Punkte - die XXL-Highlights vom GP in Baku 2023.

ZUM DURCHKLICKEN: Das Rennergebnis in Baku

Das Rennergebnis in Aserbaidschan.
Das Rennergebnis in Aserbaidschan.

Marko lobt Perez für Baku-Leistung

In der Tat fährt der nun fünfmalige GP-Sieger so konstant und stark wie noch nie zuvor. Perez ist in der Form seines Lebens. Neben den Siegen in Baku und Saudi-Arabien fuhr der Mexikaner in Bahrain auf Platz zwei, in Australien betrieb er nach seinem Quali-Unfall Schadensbegrenzung und legte von P20 eine spektakuläre Aufholjagd bis auf P5 hin. In der WM-Wertung liegt Perez nach vier Rennen nur sechs Punkte hinter Verstappen.

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Sergio Perez wirkt nach seinem Doppel-Sieg in Baku hochzufrieden. Gerade auch deswegen, weil er Teamkollege Max Verstappen auf Distanz halten konnte.

Den Kampf zwischen den beiden Teamkollegen in Aserbaidschan verfolgte Motorsportchef Helmut Marko mit einer Mischung aus Freude und Besorgnis aus der Boxengasse. "Das bedeutet Puls, aber auch Sportlichkeit. Wir haben keine Order gegeben. Wir haben sie aber einfach fahren lassen. No risk no fun", erklärte der 80-jährige Österreicher am Sky Mikrofon und lobte Perez für seine starken Leistungen am Kaspischen Meer.

Dr. Helmut Marko lobt Sergio Perez nach dessen Sieg in Baku, sieht aber auch, dass Aston Martin und Ferrari am Ende des Rennens die gleiche Zeit fahren konnten.

Dort fühlt sich Perez besonders wohl. Bereits 2018 raste er im unterlegenen Force India mit Rang drei auf das Podium. 2021 feierte er seinen ersten Sieg für Red Bull in Baku, im Vorjahr schaffte er es mit Platz zwei erneut auf das Podest. 2023 dann gleich der "Doppelerfolg" in Sprint und Rennen. Perez liegt der 6,003km lange Stadtkurs, dort liefert Mister Baku regelmäßig ab.

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Verstappen spürt den Perez-Druck

Das neue Selbstvertrauen seines Teamkollegen hat Verstappen deutlich zu spüren bekommen. Dabei hatte der Niederländer allerdings mit dem von Nyck de Vries (AlphaTauri) ausgelösten Safety-Car etwas Pech, da er kurz vorher an der Box war. Dadurch fiel der Doppelweltmeister früh im Rennen von der Spitze auf Rang drei zurück, weil Perez und Ferrari-Polesetter Charles Leclerc einen "freien" Stopp bekamen.

In-Race Video: Safety-Car wegen de Vries – Verstappen verliert in der Box

Allerdings managte zu diesem Zeitpunkt Perez bereits sein Rennen besser und fuhr im DRS-Fenster seines WM-Rivalen. "Verstappen hatte größere Beschwerden über die Hinterreifen, weshalb er an die Box musste. Wir haben vorher schon gesagt: Für manche ist der Schaden bei einem Safety-Car positiv, für manche negativ. Der Schaden hat sich aber in Grenzen gehalten", so Marko.

Kurz nach dem Restart schnappte sich Verstappen umgehend Leclerc, doch an Perez kam er nicht mehr heran, obwohl er noch über 35 Runden Zeit hatte. Dabei pushte der 25-Jährige sehr stark, küsste sogar viermal mit dem Reifen die Mauer. Dennoch kam er nicht an Perez heran. "Er hatte nie die richtige Balance mit dem Auto. Im Mittelteil hatte er keine Chance gegen Perez", meinte Marko.

Teaminternes Duell bei Red Bull um den WM-Titel

Verstappen selbst gab sich noch am Funk auf der Auslaufrunde diplomatisch: "Es ist nicht ganz das Resultat, auf das wir gehofft hatten. Es ist, wie es ist. Wir konnten nicht damit rechnen, dass das Safety-Car herauskommen würde. Das war unglücklich. Aber ein gutes Ergebnis für das Team, wir haben wieder viel gelernt." Im Parc-ferme-Interview betonte er zudem: "Man kann nicht jedes Mal perfekt sein."

Max Verstappen geht von einem engen Kampf für den Rest der Saison aus. In Baku muss er sich lediglich seinem Teamkollegen Sergio Perez geschlagen geben.

Der Titelverteidiger merkt allerdings, dass Perez fokussiert und bereit ist, um seine vielleicht letzte große WM-Chance zu kämpfen. Der 33-Jährige scheint sich mit dem Nummer-Zwei-Status nicht mehr zufrieden geben zu wollen. Nach zwei Jahren im Schatten des Niederländers hat Perez nun Blut geleckt, befindet sich in absoluter Topform und zieht sein Ding durch. Bis auf das Qualifying in Melbourne agiert er bislang fehlerfrei.

Da Red Bull im Vergleich zu Ferrari, Mercedes, Aston Martin und Co. deutlich überlegen ist, sieht es so aus, als würde Perez der einzige Rivale für Verstappen um den WM-Titel sein. Umso schöner für alle F1-Fans ist es, dass es offenbar auch wirklich einen teaminternen WM-Kampf gibt. Ob es so intensiv und heiß wie zuletzt vor sieben Jahren zwischen den beiden Mercedes-Stars Nico Rosberg und Lewis Hamilton wird, bleibt abzuwarten.

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In Miami (das Rennen am kommenden Sonntag ab 20 Uhr LIVE & EXKLUSIV auf Sky) wird der Red-Bull-Zweikampf dann bereits in wenigen Tagen in die fünfte Runde gehen. Perez glaubt an seine Stärke und scheint für das Duell mit Verstappen bereit zu sein.

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