Schnell, lang, grell: Der Las Vegas Strip Circuit
16.11.2023 | 11:27 Uhr
Las Vegas sollte es sein, aber dieses Mal richtig.
In den Achtziger Jahren nahm die Formel 1 ja schon mal einen Anlauf in Sin City, es war ein Flop. So viel Strecke wie möglich wurde damals auf einen staubigen Parkplatz gequetscht, bei Tageslicht und sengender Sonne rumpelten die Autos im Kreis. "Wenn man nach Las Vegas geht, dann muss es ein Wahrzeichen-Rennen sein", sagt Streckenarchitekt Carsten Tilke. Und das ist es nun geworden.
Auf 6,2 Kilometern nimmt der Las Vegas Strip Circuit fast alles mit, es ist der zweitlängste Kurs im Kalender. Die Autos rasen vorbei an den weltberühmten Casinos Mirage, Caesars Palace und Bellagio. Auch die Sphere wird umrundet, die kugelrunde, in LED-Platten gehüllte Veranstaltungshalle. Seit zehn Jahren schon tüftelt das Büro Tilke an Entwürfen herum, erstmals war nun auch der Las Vegas Boulevard Teil der Strecke - und die bekam dann den Zuschlag.
Natürlich wird im Neonparadies bei Flutlicht gefahren, spät am Samstagabend, damit am Sonntagmorgen in Europa spektakuläre Bilder zu sehen sind. Die wird es zweifellos geben, wie das mit spektakulärem Rennsport ist, bleibt dagegen abzuwarten. Denn wie das bei Straßenkursen so ist, sind die Möglichkeiten begrenzt. Zwei lange Vollgasabschnitte werden Geschwindigkeiten von bis zu 340 km/h erlauben, Las Vegas gehört damit zu den schnellsten Strecken der Formel 1. Die Kurven dazwischen sind langsam und damit wenig spektakulär, hier sollten sich aber Überholmanöver anbieten.
Ein Problem ist der Termin im November: Nachts wird es ziemlich kalt in der Wüste von Nevada, die Temperaturen könnten in den einstelligen Bereich fallen. Die Autos und vor allem die Reifen sind so etwas nicht gewohnt - die Piloten befürchten daher fehlenden Grip.
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