Zauberrunde! Leclerc rast zur Pole in Baku - Perez vor Verstappen
11.06.2022 | 17:31 Uhr
Charles Leclerc hat sich die Pole Position für das Formel-1-Rennen in Aserbaidschan geschnappt. Max Verstappen muss sich erneut von seinem Teamkollegen schlagen lassen. Mick Schumacher startet vom letzten Platz.
Charles Leclerc kletterte nach seiner Wunderrunde auf die Pole mit einem stolzen Lächeln aus dem Ferrari-Cockpit. Der Qualifying-König der Formel 1 hatte auch in Baku wieder zugeschlagen - und greift beim Großen Preis von Aserbaidschan (Sonntag, 13.00 Uhr LIVE auf Sky Sport F1) nach dem erlösenden ersten Sieg seit zwei Monaten.
Mit einer herausragenden Schlussrunde in 1:41,359 Minuten schob sich der Monegasse am Samstag an die Spitze der Startaufstellung. Für Leclerc ist es die 15. Pole seiner Formel-1-Karriere, die vierte in Folge und bereits die sechste im achten Saisonrennen. "In der letzten Runde kam für mich alles zusammen, ich bin sehr glücklich", sagte Leclerc.
Der 24-Jährige wartet seit dem Großen Preis von Australien auf einen Sieg, seither stand er nur noch einmal auf dem Podium, die einst komfortable WM-Führung ist dahin. Neun Punkte beträgt der Rückstand inzwischen auf Weltmeister Max Verstappen. (Zum WM-Stand)
Der Red-Bull-Star (+ 0,347 Sekunden) startet als Dritter ins Rennen auf dem Stadtkurs am Kaspischen Meer. Noch vor ihn schob sich sein formstarker Teamkollege Sergio Perez (+ 0,282). Carlos Sainz im zweiten Ferrari (+ 0,455) komplettiert die zweite Startreihe auf Rang vier.
Vorhersagen sind in Aserbaidschan allerdings schwierig. Das Rennen ist oft chaotisch, die erste Startreihe weniger wert als auf anderen Strecken. Nur einmal (2019, Valtteri Bottas) siegte der Pole-Setter.
Sebastian Vettel im Aston Martin zeigte eine gute Leistung und wurde Neunter. Ein Verbremser im Q2, bei dem er die Streckenbegrenzung frontal touchierte, blieb folgenlos. "Der Moment in Q2 war ein bisschen haarig. Ins Q3 zu kommen war das Ziel", sagte Vettel und ergänzte mit Blick aufs Rennen: "Hier ist alles drin."
Für Mick Schumacher blieb der erhoffte Befreiungsschlag derweil aus. Der Haas-Pilot scheiterte im Q1 und muss vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Selbstvertrauen konnte der 23-Jährige zwei Wochen nach seinem neuerlichen Totalschaden in Monaco sowie der folgenden, deutlichen Kritik von Teamchef Günther Steiner somit nicht sammeln.
Nach der Zeitenjagd wirkte Schumacher gereizt. "Ich bin genervt, das Auto ist besser als der letzte Platz. Das Qualifying spricht für sich. Es ist echt enttäuschend", sagte Schumacher bei Sky und äußerte dennoch seine Hoffnung auf eine Top-10-Platzierung: "Baku ist chaotisch. Man kann auch vom letzten Platz noch in die Punkte fahren. Mein Papa hat das früher auch geschafft, es gibt keinen Grund, warum ich das nicht auch schaffen sollte."
Schon die Trainingseindrücke vor dem Qualifying waren durchwachsen gewesen, am Freitag hatte Schumacher zudem ein großes Leck im Kühlsystem ausgebremst. Im Qualifying kostete ihn Vettels Teamkollege Lance Stroll die Chance auf eine bessere Platzierung. Der Kanadier hatte durch einem Fahrfehler kurz vor Ende des Q1 für eine Unterbrechung gesorgt. Im dichten Verkehr konnte sich Schumacher nach Wiederaufnahme der Session nicht mehr verbessern.
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