Formel 1 News: GP von Monaco nach einem Jahr Pause wieder zurück

Faszination Monaco: Das ultimative Formel-1-Spektakel ist zurück

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Die Streckenvorstellung zum GP von Monaco (Videolänge: 1:25 Min.).

728 lange Tage mussten die Formel-1-Fans auf den wohl spektakulärsten und glamourösesten Grand Prix im Rennkalender warten. Doch nach dem Ausfall aufgrund der Corona-Pandemie in 2020 kehrt die Königsklasse des Motorsports wieder nach Monaco zurück.

Die Formel 1 im Allgemeinen ist bereits ein geschichtsträchtiger Wettbewerb mit zahlreichen legendären Momenten und einzigartigen Kulissen über den gesamten Globus verteilt. Doch seinen Höhepunkt erfährt der Rennzirkus jedes Jahr (außer im Pandemie-Jahr 2020) in Monte Carlo beim Großen Preis von Monaco. Immer wieder aufs Neue löst dieses Event Faszination und Aufregung aus. Und das hat zahlreiche Gründe.

Geschichte, Schwierigkeit & Glamour machen Monaco einzigartig

Die Geschichte: Das Rennen im Stadtstaat an der Cote d'Azur wurde zum ersten Mal 1929 ausgetragen, bevor es 1950 in den ersten F1-Kalender aufgenommen wurde. 1955 erfolgte dann die dauerhafte Aufnahme in den Rennkalender. Seitdem gab es nur geringfügige Änderungen an der einzigartigen Streckenführung.

Die Schwierigkeit: Das Überholen auf der engsten Strecke des Kalenders ist eine absolute Herausforderung. Auch deshalb wird Monaco als das am schwierigsten zu gewinnende Rennen angesehen. Barrieren bzw. Leitplanken im Blickfeld eines Fahrers in jeder Kurve, die selbst den kleinsten Fehler bestrafen, machen das Rennen in Monaco zu einem "Ritt auf der Kanonenkugel", wie es Sky Experte Ralf Schumacher bezeichnet.

Der Glamour: Mit den weltbesten Fahrern, die in F1-Autos vor der atemberaubenden Kulisse der französischen Riviera fahren, umgeben von luxuriösen Hochhäusern, einem mit Yachten gefüllten Hafen und ikonischen Wahrzeichen, ist Monaco sicherlich eine der charismatischsten Strecken des Rennkalenders. Obwohl die Zuschauer-Kapazität in diesem Jahr auf 7500 Besucher pro Tag reduziert wird, werden wieder Berühmtheiten zu diesem einzigartigen Event strömen - so zum Beispiel Alexander Zverev, der seinen Besuch mit Freunden im Podcast der ARD Sportschau angekündigt hat. "Wir sind beim Start bei der ersten Kurve."

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Button warnt: "Ein Ausrutscher und dein Tag ist vorbei"

"Um fair zu sein, sollte Monaco nicht im F1-Kalender stehen", sagte Jenson Button, der das Rennen 2009 gewonnen hat, bei unseren Kollegen von Sky UK mit einem Augenzwinkern und begründete diese Aussage auch direkt: "Es ist so extrem!"

Und weiter: "Man ist so aufgeregt, dorthin zu fahren, aber man ist auch besorgt, weil man weiß, dass ein kleiner Fehler genügt und man ist in der Wand. Wenn man aus der Boxengasse herausfährt, ist es eine dieser Strecken, auf denen man nicht einfach Vollgas geben kann. Bei den meisten Strecken weiß man, dass ein Verbremser nicht das Ende bedeutet und man den Tag überlebt. In Monaco ist das ganz anders - ein Ausrutscher und dein Tag ist vorbei. Es ist ein außergewöhnlicher Ort und einfach so intensiv."

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Diese Intensität findet sich in Monaco nahezu an jeder Stelle der Strecke. Auf dem engen Stadtkurs lauern fast überall Gefahren, sein Auto zu demolieren und so das Rennen wegzuschmeißen.

Das Streckeprofil des Circuit de Monaco.
Image: Das Streckenprofil des Circuit de Monaco.  © Sky

Der Circuit de Monaco im Detail - Gefahren in allen Kurven!

Die schwierigste Runde der Formel 1 beginnt mit einer engen Rechtskurve, Sainte Devote; benannt nach einer Kapelle, die sich direkt hinter der Kurve befindet. Sainte Devote bietet eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein Crash - vor allem in der ersten Runde - aber gleichzeitig auch eine Überholmöglichkeit, da sie am Ende einer DRS-Geraden liegt.

In der ersten Kurve - Sainte Devote - geht es in Monaco besonders eng zu - Unfallgefahr: hoch.
Image: In der ersten Kurve - Sainte Devote - geht es in Monaco besonders eng zu - Unfallgefahr: hoch.  © Imago

Eine Fahrt den Hügel hinauf mit einem leichten Knick im Streckenverlauf (Beau Rivage) führt das Fahrerfeld zu Massenet, einer engen, aber überraschend schnellen Linkskurve. Sie ist nach einem französischen Komponisten benannt und führt an der Oper von Monaco vorbei.

Nach der ersten Kurve heizen die Piloten einen kleinen Hügel mit einem leichten Linksknick (Beau Rivage) nach oben.
Image: Nach der ersten Kurve heizen die Piloten einen kleinen Hügel mit einem leichten Linksknick (Beau Rivage) nach oben.  © Getty

Die Fahrer gelangen dann zum "Casino", einer Rechtskurve, die am Casino de Monte-Carlo vorbeiführt.

Jetzt wird es ein bisschen enger. Die Rechtskurven Mirabeau Haute und Mirabeau Bas, benannt nach dem nahegelegenen Hotel, bilden eine der bekanntesten Passagen der Strecke, die Grand Hotel Hairpin. Danach geht es ab in den Tunnel, der eine leichte Rechtskurve anbietet.

Rechts ist das Grand Hotel Hairpin zu sehen, nach dem die berühmte Passage auf der Strecke in Monaco benannt ist.
Image: Rechts ist das Grand Hotel Hairpin zu sehen, nach dem die berühmte Passage auf der Strecke in Monaco benannt ist.  © Imago

Aus dem Tunnel heraus werden die Fahrer mit einer Überholmöglichkeit in die Nouvelle Chicane begrüßt - und von Fans auf den Yachten. Es folgt die Linkskurve Tabac - benannt nach einem kleinen Tabakladen.

Dann kommen der schnelle und unglaublich technische 'Swimmingpool-Komplex' mit zwei Schikanen, die blitzschnell aussehen und sich auch so anfühlen müssen - mit Leitplanken, die bereit sind, den kleinsten Fehler zu bestrafen.

Im Anschluss ist es Zeit für die sehr enge La Rascasse-Kurve (neben dem gleichnamigen Restaurant), in der es im Laufe der Jahre viele Zwischenfälle gegeben hat. Es folgt die letzte Rechtskurve Anthony Noghes, die etwas leichter zu bewältigen ist.

Eine Kurve, die bereits zahlreiche Crashes erlebt hat: La Rascasse.
Image: Eine Kurve, die bereits zahlreiche Crashes erlebt hat: La Rascasse.  © Imago

Danach geht es zurück auf die Start-Ziel-Gerade. Runde 1 von 78(!) wäre damit geschafft. Action pur in jeder Umrundung ist somit garantiert! Ayrton Senna fasste ein Runde auf diesem speziellen Kurs 1988 einmal wie folgt zusammen: "Plötzlich merkte ich, dass ich das Auto nicht mehr bewusst fuhr. Ich fuhr es durch eine Art Instinkt, nur war ich in einer anderen Dimension."

Präzision, Ruhe und Instinkt werden den kommenden Grand Prix im Fürstentum auch in diesem Jahr entscheiden. Die Frage ist nur, wer am Ende die meisten Komponenten zusammenbringen kann. Doch egal wer dies sein wird, es darf wieder mit einem Spektakel gerechnet werden - so, wie der Formel-1-Fans das von Monaco gewohnt ist ...

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