Nach Drohnen-Anschlag: Huthi-Rebellen geben Statement ab
25.03.2022 | 18:59 Uhr
Schock während des 1. Freien Trainings in der Formel 1 in Saudi-Arabien. Nachdem es bereits vor einigen Tagen einen Anschlag auf eine nahegelegene Öl-Raffinerie gegeben hat, kamen heute zum Auftakt des Rennwochenendes erneut Sorgen auf.
Während des 1. Freien Trainings waren schwarze Wolken am Himmel über Jeddah zu sehen. Nur unweit der Strecke kam es zu einer dichten Rauchbildung. Es ereignete sich ein deutlich wahrzunehmender Knall in der Nähe der Rennstrecke. Es wird vermutet, dass Rebellen eine Ölanlage von Aramco, der derzeit größten Erdölfördergesellschaft, angegriffen haben. Die Ölanlage befindet sich 22 Kilometer von der Rennstrecke entfernt.
"Wir sind informiert worden, dass vom Jemen eine Drohne losgeschickt wurde. Die Saudis haben ein Abwehrsystem und aus irgendeinem Grund wurde die Drohe nicht abgefangen. Dadurch kam es zu diesem Anschlag. Der Termin ist meiner Meinung nach bewusst ausgesucht worden. Die Rebellen wissen, dass sie während des Grand Prix eine wesentliche größere Aufmerksamkeit haben. Das ist ja Teil dieses Konzepts", erklärte Red Bulls Motorsportkonsulent Dr. Helmut Marko am Sky Mikrofon.
Und weiter: "Es fand dann eine Versammlung statt, auf der beschlossen wurde, dass das Rennen normal stattfindet. Danach soll es von offizieller Seite eine Erklärung geben, wie die Sicherheit gewährleistet werden kann, sodass das Rennen ohne Gefährdung der Fahrer und Zuschauer abgehalten werden kann."
"Wir haben mehrere Angriffe mit Drohnen und ballistischen Raketen durchgeführt", teilten die Huthi-Rebellen in einer Erklärung mit, darunter sei die Anlage in Dschidda gewesen und "wichtige Einrichtungen" in der Hauptstadt Riad.
Das erste offizielle Statement der Formel 1 unmittelbar nach der Rauchentwicklung: "Zurzeit warten wir auf weitere Informationen der Behörden über die Vorfälle." Wie Dr. Marko nun angekündigt hat, wird es im Laufe des Abends ein ausführlicheres Statement geben.
Raketen- und Drohnenangriffe der jemenitischen Miliz sind in der Region keine Seltenheit. Vor knapp zwei Wochen war eine Ölraffinerie in der saudiarabischen Hauptstadt Riad von einer Drohne angegriffen worden. Die Huthis bekannten sich dazu. Die Rebellen greifen häufig Flughäfen und Öleinrichtungen in Saudi-Arabien an, das Land ist einer der größten Ölexporteure der Welt.
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten flüchten.
*Dieser Artikel wird laufend mit den neuesten Entwicklungen aus Jeddah aktualisiert.