Formel 1: Leclerc, Verstappen & Co. kritisieren Aston Martin Safety Car
Ärger um Safety Car von Aston Martin
11.04.2022 | 14:26 Uhr
Die schlechten Nachrichten für Aston Martin reißen nicht ab. Nachdem der Rennstall mit seinen beiden Fahrern Sebastian Vettel und Lance Stroll in Australien ein Wochenende zum Vergessen erlebt hat, kommt nun auch noch Kritik am Safety Car der britischen Nobelmarke auf.
Seit der Saison 2021 stellen mit Mercedes und Aston Martin gleich zwei Marken das offizielle Safety Car in der Formel 1. Während der neue Mercedes-AMG GT 63 S 4MATIC+ an den ersten beiden Rennwochenende in Bahrain und Saudi-Arabien zum Einsatz kam, feierte der Aston Martin Vantage beim jüngsten GP von Australien sein Saisondebüt.
Doch ähnlich wie der Rennstall mit seinen beiden Fahrern Vettel und Stroll, die beide eher mit Strafen und Crashes statt mit Punkten auffielen, erwischte auch das Safety Car kein gutes Wochenende. Dies lag weniger am Fahrer Bernd Mayländer, der seit 2000 hinter dem Steuer des Safety Cars sitzt, sondern mehr am Boliden selbst.
Verstappen: "Safety Car so langsam wie eine Schildkröte"
Von oberster Stelle im Fahrerfeld hagelte es teils scharfe Kritik. "Das Safety Car war so langsam, wie eine Schildkröte. Unglaublich", kritisierte Weltmeister Max Verstappen im Anschluss an das Rennen, bei dem das Safety Car gleich zweimal zum Einsatz kam. "Wir sind auf der Gegengeraden 140 gefahren, obwohl dort nicht einmal ein beschädigtes Auto stand. Ich verstehe nicht, warum wir so langsam fahren. Das müssen wir untersuchen."
Doch die Kritik wollte der Niederländer nicht auf die Fahrweise von Mayländer bezogen wissen. "Das Mercedes-Safety-Car ist eindeutig schneller, weil es mehr Aero hat. Dieser Aston Martin ist wirklich langsam. Der braucht mehr Grip, denn unsere Reifen waren kalt wie Stein", klagte der Weltmeister. "Es ist ziemlich furchtbar, wie wir im Moment hinter dem Safety-Car fahren."
Eure Fahrer-Noten zum GP von Australien
Hintergrund der scharfen Töne: Bei niedrigerem Tempo haben die Piloten Schwierigkeiten, die Temperatur in den Reifen aufrechtzuhalten. Die Folge: Gripverlust und damit Instabilität in den Kurven, besonders beim Re-Start nachdem das Safety Car wieder in die Box fährt.
Leclerc schildert Probleme
Auch der derzeitige WM-Dominator Charles Leclerc schloss sich der Kritik am britischen Boliden an und ging auf die speziellen Problematiken des Aston Martins ein, die er hinter dem Safety Car beobachten konnte.
"Ehrlich gesagt wollte ich mich fast schon am Funk beschweren, aber dann sah ich, wie stark das Safety-Car in den Kurven rutschte. Da war mir klar: Es fährt schon am Limit. Schneller geht es nicht."
Russell schließt sich Kritik an
Für Mercedes-Pilot George Russell schon - allerdings nicht mit dem Aston Martin sondern mit dem Mercedes-AMG-Safety-Car. "Dort haben wir das Problem nicht. Jetzt mal ganz im Ernst: Der AMG ist fünf Sekunden schneller als der Aston Martin. Das ist schon ziemlich signifikant."
Diese Kritik am Safety Car von Aston Martin ausgerechnet von einem Mercedes-Fahrer zu hören, ist doch überraschend. Immerhin zählt die Mercedes-Benz Group AG zu den Aktionären und ist damit an Aston Martin Lagonda (AML) beteiligt - und das mit rund zwölf Prozent.
Lawrence Stroll, der Vorstandsvorsitzende von AML und gleichzeitig Miteigentürmer des F1-Teams Aston Martin Aramco Cognizant dürfte die gesamte Diskussion weniger erfreuen. Denn neben dem sportlich katastrophalen Abschneiden seines Teams (als einziger Rennstall noch ohne Punkt) öffnet sich nun die nächste Baustelle für den Multimilliardär.
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