Formel 1 News: Sebastian Vettel kann die Erwartungen noch nicht erfüllen

"Falschparker" Vettel auf Formsuche: "Lance ist momentan besser"

Sebastian Vettel ist weiter auf der Suche nach der Form. Der gebürtige Heppenheimer belegte im zweiten freien Training zum F1-Rennen in Portimao/Portugal nur den 15. Rang. Teamkollege Lance Stroll schnitt zwei Mal deutlich besser ab. Für Vettel lag dies aber auch am Fahrzeug.

Es ging für den Aston-Martin-Piloten schon im ersten Training nicht gut los: Der vierfache Weltmeister fiel als "Falschparker" auf, als er mit seinem englischen Boliden zunächst bei McLaren parkte, seinen Fehler bemerkte und dann die letzten Meter zu seiner eigenen Garage rollte.

An seinen Kommandostand funkte der Deutsche dann: "Okay, das tut mir leid. Musste ja irgendwann mal passieren". Lachend fügte er hinzu, dass er sich "schon gewundert hatte, warum da niemand war."

Vettel muss sich mit Rang 15 zufrieden geben

Auf der Rennstrecke lief es nicht viel besser. Der 33-Jährige verließ einige Male die Streckenbegrenzung und für seinen besten Versuch benötigte der Heppenheimer 1:21,074 Minuten, was nur für Platz 15 reichte. Sein kanadischer Kollege Stroll war mehr als sechs Zehntel schneller und belegte Rang zehn.

Am Sky Mikro erklärt Vettel, dass er mit der Platzierung "natürlich nicht zufrieden" sei.

"Auf dem kurzen Run hab ich mich nicht so wohl gefühlt. Es ist im Moment noch etwas schwer, alles zusammenzubringen", sagt der ehemalige Ferrari-Fahrer und machte neben seinem Fahrzeug auch das Wetter für das Ergebnis verantwortlich. "Gerade heute mit dem Wind war es nicht ganz so einfach. Wir haben relativ viel probiert, aber sind noch nicht auf das beste Ergebnis gekommen."

"Das Auto macht nicht das, was ich mir vorstelle"

Der ambitionierte Fahrer gibt sich dennoch optimistisch für das Qualifying (Samstag, ab 15:30 LIVE auf Sky Sport F1 und in UHD): "Aus den ganzen Sachen, die wir probiert haben, wird schon was dabei sein für morgen."

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In Bezug auf seine persönliche Mängelliste spricht Vettel seine Unzufriedenheit mit dem Setup sowie seinen persönlichen Fahrstil an: "Es haut noch nicht ganz hin und das Auto macht nicht das, was ich mir vorstelle. Wie gesagt, wir können noch etwas tüfteln am Setup und auch am Fahrstil."

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Ist Vettel wegen des Rückstands auf seines Stallkollegens frustriert? "Nicht wirklich. Er fährt eine etwas andere Spezifikation dieses Wochenende, das war im Vorhinein klar. Ich hoffen dass er damit einen Schritt nach vorne machen kann", stellt Vettel klar.

Sky Experte Ralf Schumacher sieht die unterschiedlichen Spezifikationen nicht als ausschlaggebend für die verschiedenen Ergebnisse der Aston-Martin-Teamkollegen. "Im Moment ist Lance der bessere Fahrer mit den besseren Ergebnissen und dann muss der schlechtere zurückstecken", erklärt der 180-fache GP-Teilnehmer.

Schumacher: Vettel muss "vielleicht auch mal Risiken eingehen"

Der Formel-1-Experte hat auch eine klare Meinung, was seinem Landsmann in der jetzigen Situation unter keinen Umständen weiterbringe.

"Eins hilft auf jeden Fall nicht: Darüber zu diskutieren, dass man sich nicht wohl fühlt", sagt der 45-Jährige und hat auch einen Rat: "Einfach einsteigen, Vollgas geben, vielleicht auch mal Risiken eingehen, die man früher nicht eingegangen ist und vor allen Dingen Spaß haben."

Schumacher vermisst zudem die nötige Lockerheit: "Das Problem ist, dass man immer mehr verkrampft und sich fragt: Warum geht das nicht?" Dass der hochveranlagte Vettel "jetzt wahrscheinlich an einem Punkt ist, an dem er selber zweifelt, [...] darf natürlich nicht passieren."

Ob Vettel diese Lockerheit und im Umkehrschluss seine alte Form zurückgewinnen kann, wird der talentierte Fahrer im Qualifying (Samstag, ab 15:30 LIVE auf Sky Sport F1 und in UHD) unter Beweis stellen können.

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