Sky Experte Glock kritisiert FIA: "... als ob [man] die eigenen Regeln nicht kennt"
13.12.2021 | 00:25 Uhr
Weder Weltmeister Max Verstappen noch der knapp geschlagene Vizeweltmeister Lewis Hamilton sind nach einem furiosen Finale in der Formel 1 Gesprächsthema Nummer eins. Diesen Status hat die FIA inne, die mit ihren Entscheidungen beim Saisonabschluss für Aufsehen gesorgt hat.
"Es kommt einem so vor, als ob die FIA ihre eigenen Regeln nicht kennt. Natürlich ist das auch ein Druckmoment für die FIA, für die Stewards, dann die Entscheidung zu treffen. Aber sie müssen auch wissen, wie das Regelwerk aussieht und was sie in den Momenten entscheiden müssen. Man hat die Regeln in dem Moment anscheinend nicht direkt parat gehabt, hat das ganze Bild nicht parat gehabt und dann sind eventuell die Fehler entschieden worden", kritisiert Sky Experte Timo Glock nach dem Rennen.
Die FIA hat in Person von Rennleiter Michael Masi ein alles andere als souveränes und gutes Bild abgegeben. So meldete die Rennleitung um Masi während der Safety-Car-Phase kurz vor Schluss, dass sich die überrundeten Fahrer zwischen den beiden Führenden Lewis Hamilton und Max Verstappen nicht zurückrunden dürften. Dann teilte sie aber mit, dass genau diese fünf Autos doch überholen dürften. Das Safety Car hätte in derselben Runde allerdings nicht wieder an die Box kommen dürfen.
Die Regel besagt, dass dies erst am Ende der nachfolgenden Runde erlaubt ist - und das wäre mit Zieldurchfahrt gewesen. Außerdem hätten sich auch die weiteren bereits überrundenden Fahrer wie Mick Schumacher und Daniel Ricciardo zurückrunden dürfen. Verstappen hatte indes eine Runde vor Schluss gerade noch genug Zeit, um Hamilton von der Spitze zu verdrängen - und sich so zum Weltmeister zu krönen. Mercedes legte daraufhin Protest gegen das Rennergebnis ein.
Für Sky F1-Kommentator Sascha Roos sei dies alles ein unwürdiges Ende einer insgesamt an Spannung kaum mehr zu überbietenden Saison gewesen. "Es ist nicht schön und nicht das, was die Formel-1-Fans verdient haben. Es ist nicht das, was der Motorsport verdient hat. Es muss meiner Meinung nach eine Entscheidung heute geben. Das wird aller Voraussicht nach nicht passieren, so wie es aktuell aussieht", hofft Roos auf ein baldiges Urteil von Seiten der FIA in Bezug auf den Mercedes-Protest.
Und weiter: "Es ist vor allem auch kein gutes Bild, was das Regelwerk und das eigene Regelwerk der FIA betrifft. Das ist das, was ich so ein bisschen anprangere. Solche Entscheidungen zu geben - einmal in die eine Richtung, einmal in die andere Richtung. Dann stellt man fest: Hopp, das wäre eigentlich gar nicht regelkonform gewesen. Das ist ein Ding, dass man der FIA ankreiden muss."
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