Vettel: "Alle Schwächen offengelegt" - Stimmen zum Belgien-GP
03.09.2020 | 09:52 Uhr
Lewis Hamilton feiert beim Großen Preis von Belgien einen Start-Ziel-Sieg vor Teamkollege Valtteri Bottas und Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Die beiden Ferrari-Piloten fahren weiter hinterher. Die Stimmen.
... über das Rennen: "Es war nicht das einfachste Rennen, ich hatte ein kleines Lockup in Kurve fünf und zum Ende hin kamen noch Vibrationen hinzu. Meine Reifentemperatur ist immer weiter runtergegangen. War nervös, dass mir etwas Ähnliches wie in Silverstone passiert (dort platzte der Reifen auf der letzten Runde, Anm. d. Red.)."
... über seinen anhaltenden Erfolg: "Ich weiß, dass nicht jeder gerne sieht, dass wir immer vorne stehen. Aber für uns ist es egal, wie erfolgreich wir sind: Wir bleiben weiter demütig und werden auch nach diesem Rennen schauen, wo wir uns weiter verbessern können. Wir haben eine unglaubliche Mentalität im Team und lernen ständig über uns selbst und das Auto. Ich bin bald 36 Jahre alt und fühle mich so fit wie noch nie."
... über sein Rennen und den Start: "Ich hatte anfangs die Gelegenheit, an Lewis ranzukommen. Da hatte ich ein Momentum, aber ich habe ihn auf der Gerade nicht bekommen. Wir sitzen im gleichen Auto, aber Lewis fährt einfach so gut. Ich musste mich kurz einbremsen, als sie mir im Radio gesagt haben, dass wir nicht gegeinander fahren dürfen. Das hatte ich nicht gehört."
... über das gesamte Wochenende: "Lewis war fehlerlos, wir haben als Team gute Punkte gesammelt und war ein sauberes Wochenende ohne Fehler und Problemen. Ich freue mich auf nächstes Wochenende."
… ob er mit seiner Leistung zufrieden ist: "Es war recht langweilig, um ehrlich zu sein. Ich konnte nicht viel machen, nur gerade so dranbleiben (an den Mercedes-Piloten, Anm. d. Red.). Am Ende waren meine Reifen verschlissen. Ich hatte auf den Mediums nicht so viel Grip, mit den harten Reifen habe ich versucht, Druck auszuüben, aber konnte nicht mithalten."
… über die Strategie: "Wir haben am Ende gesagt, dass wir keinen Boxenstopp mehr machen und auf dem dritten Platz bleiben. Ist zwar nicht der beste Platz, aber ich bin zufrieden. Am Ende hatten wir nicht mehr so gute Reifen und haben daher das Beste rausgeholt."
… über das Rennen und Platz 13: "Haben viele Erkenntnisse bekommen, aber die sind nicht positiv. Stärken haben wir gerade kaum und der heute Tag hat unsere Schwächen dargelegt. Alle Schwächen, die es gibt, kamen heute zum Vorschein - da müssen wir ansetzen und das nächste Woche besser machen. Wir dürfen keine Wunder erwarten, aber ein bisschen Verbesserung muss drinnen sein."
… über das nächste Rennen in Monza (Italien): "Ich bin weiterhin offen. Wir sehen, wo wir im Training sind und versuchen, das Beste aus dem Auto rauszuholen - der Rest wird sich zeigen. Erwartungen sind sehr schwer gerade, es ist ein Auf und ab, aber wir bleiben weiterhin dran."
… die schwierige Situation bei Ferrari: "Es ist nicht das erste Mal schwierig und auch nicht einfach, aber die Bemühungen sind trotzdem die gleichen. Ich schaue immer nach vorne, denn das Team hängt sich rein und verdient, dass man den Kopf nicht in den Sand steckt."
… über seine Gefühlslage: "Bin extrem frustriert. Das war ein extrem schwieriges Wochenende und das Rennen war auch nicht einfacher. Ich hatte bei beiden Boxenstopps Probleme und habe Zeit verloren. Wir müssen weiter arbeiten und etwas finden, weil so ist es sehr schwierig."
… über seinen Start von Platz vier: "Ich hatte zu Beginn eine gute Pace und die erste Runde hat richtig Spaß gemacht, als ich mich mit Max (Verstappen, Anm. d. Red.) duelliert habe. Wir sind so schnell gefahren, wie es ging. Der 4. Platz ist ok. Am Ende hat mir mein Ingenieur gesagt, welche Runde die schnellste war (Ricciardo hat den Extra-Punkt für die schnellste Runde bekommen). Die war wahrscheinlich besser als die im Qualifying."
… über die Leistung seiner beiden Fahrer: "Heute gibt es nichts zu bemängeln, die Performance war gut. Am Ende war es ein bisschen eine Zitterpartie, sowohl bei Lewis, Valtteri wie auch Verstappen, denn der harte Reifen war an der Grenze des Überlebens. Man hat in Silverstone gesehen, wie schnell ein Reifenschaden passieren kann und dann ist natürlich das ganze Rennen futsch. "
… auf die Frage, wie lange die Reifen von Hamilton noch gehalten hätten: "Glaube, da war keine Mage mehr drauf. Die Temperaturen sind gefallen, das bedeutet, das kein Gummi mehr drauf ist - da muss man verdammt aufpassen. Da wäre sicherlich keine Mage mehr für mehr als ein oder zwei Runden drauf gewesen."
… über das schlechte Abschneiden von Ferrari: "Das ist nicht gut für die Formel 1. Das anzuschauen, wo die da herumfahren."
... über den Ferrari-Kommentar von Toto Wolff: "Ganz ehrlich? Da müssen wir nicht drauf antworten. Wir wissen ganz genau, was unsere Fans denken. Ich selbst bin auch Ferrari-Fan, ich weiß ziemlich genau, was abgeht. Ich arbeite seit 35 Jahren bei Ferrari. Wir wissen, was unsere Prioritäten sind. Es gibt keine Geheimnisse in der Formel 1, man muss so viel wie möglich entwickeln. Man muss die Prioritäten richtig setzen, das ist unser Job. So einfach ist das!"
… über die Leistungen von Vettel & Ferrari: "Das ist eine wilde Geschichte, was da mit Ferrari abgeht. Ich verstehe nicht, warum sie heute so weit hinten waren. Sie müssen schauen, dass sie da rauskommen und irgendwo den Hebel ansetzen. Das sind keine Leistungen, die man von Ferrari erwartet und Vettel leidet natürlich darunter."