Neue "Big Names" in Liga zwei! Dank Prominenz zum Aufstieg?
20.07.2023 | 23:03 Uhr
Nach Jahren auf höchstem Niveau laufen Marcel Halstenberg, Lars Stindl und Max Kruse künftig in der zweiten Liga auf. Die Karten beim Kampf um die Aufstiegsplätze dürften durch die drei "Big Names" völlig neu gemischt werden.
Das goldene Tor im Confed-Cup-Finale in Sankt Petersburg, zwei magische DFB-Pokaltriumphe sowie ein Champions-League-Viertelfinal-Erfolg gegen Real Madrid: Lars Stindl, Marcel Halstenberg und Max Kruse haben so einige glanzvolle Momente in ihrer jeweiligen Laufbahn als Fußballer erlebt.
Zusammen bringen sie es auf ganze 99 Einsätze auf europäischer Bühne, 41 Partien für die deutsche Nationalmannschaft und sage und schreibe 848 Pflichtspiele in der Bundesliga. Halstenberg, Stindl und Kruse waren über Jahre hinweg Aushängeschilder ihrer Vereine.
Nun jedoch geht es nicht mehr zum Top-Spiel gegen die Bayern oder auf Champions-League-Reise nach Rom, London oder Madrid. Nein, ihre Wochenenden dürfen die drei fortan an der Bremer Brücke in Osnabrück, im Waldstadion von Elversberg und im Sportpark Ronhof in Fürth verbringen.
Denn nach acht Jahren bei RB Leipzig ist Halstenberg zu seinem Ausbildungsverein Hannover 96 zurückgekehrt, Kruse hat sich nach halbjähriger Vereinslosigkeit dem SC Paderborn angeschlossen und Stindl ist nach acht Jahren bei Borussia Mönchengladbach zurück bei seinem Jugend- und Herzensklub Karlsruher SC.
Für die Bundesliga ist das ein herber Verlust. Die drei standen gleichermaßen für Qualität und Identifikation und haben das Geschehen im Oberhaus über Jahre hinweg geprägt. Die einen als eiskalte Vollstrecker vor dem Tor und der andere als dynamisch-zweikampftstarker Linksverteidiger. Das ist nun vorbei.
Die zweite Liga darf sich unterdessen auf die nächsten "Big Names" freuen. Nachdem mit dem FC Schalke 04 und Hertha BSC ja bereits zwei Giganten an Klubs in die Reihen der Zweitligisten getreten sind, kommen mit Halstenberg, Kruse und Stindl auch noch drei Schwergewichte an Spielern ins Unterhaus.
Bei Hannover, Paderborn und Karlsruhe erhofft man sich einiges von den prominenten Neuzugängen. Dabei hat Stindl im Testspiel gegen den FC Liverpool gleich einmal ein Traum-Debüt gefeiert und sich auf der Zehnerposition direkt als Herz und Seele des KSC-Spiels eingeführt.
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Die ganze Bandbreite seiner immer noch erstklassigen Qualitäten ließ selbst Jürgen Klopp und die Reds-Stars staunen. Nach einer perfekt getimten Freistoß-Flanke holte der 34-Jährige an der Strafraumgrenze kurz vor Ende der ersten Halbzeit risikovoll zur Volley-Direktabnahme aus. Stindl katapultierte die Kugel unter die Latte und traf unnachahmlich zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen die Reds aus Liverpool.
"Lars verleiht unserem Spiel nochmal eine ganz neue Note", schwärmte KSC-Mittelstürmer Fabian Schleusener nach dem traumhaften Auftritt des Neuankömmlings. Auch Trainer Christian Eichner freut sich über Rückkehrer Stindl: "Mit der Ankunft von Lars wurde auch im Training der Fokus noch einmal geschärft und das Niveau gehoben."
Stindl lässt die Karlsruher schon jetzt träumen. Samt seiner Qualität und Führungsstärke dürfte der KSC zur ernstzunehmenden Konkurrenz für Schalke, Hertha, HSV und Co. im Rennen um die Aufstiegsplätze werden.
Auch Kruse hat mit Paderborn bereits einen gelungenen Einstand gefeiert. Ebenfalls bei einem Testspiel gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV wurde der 35-Jährige zur Pause eingewechselt und lieferte wenige Minuten später die Vorlage zum 2:1-Siegtreffer.
Sky Sport Reporter Sven Töllner ist sich mit Blick auf Paderborn, Kruse und die neue Saison sicher: "Die ohnehin ziemlich gut geölte Angriffs-Maschine der Ostwestfalen wird um ein Zahnrad ergänzt, das sich in der passenden Situation in eine Richtung dreht, die der Gegner nicht vorhersehen kann." Den einen oder anderen Scorer-Punkt wird der treffsichere Stürmer für den SCP mit Sicherheit beisteuern.
Anders als Kruse und Stindl darf sich Halstenberg noch auf sein erstes Spiel nach Rückkehr im Dress von Hannover freuen. Am Samstag trifft 96 bei einem Testspiel auf den spanischen Topklub FC Villareal, dann kann auch der 31-Jährige unter Beweis stellen, wie sehr er das Niveau im Spiel der ambitionierten Niedersachsen anziehen kann.
Auf der Führungsetage ist man sich bereits sicher: "Sportlich und menschlich wird er uns mit seiner Erfahrung enorm helfen, darüber hinaus identifiziert er sich mit dem Klub und der Stadt zu einhundert Prozent", so 96-Sportdirektor Marcus Mann.
Und so dürfen auch Karlsruhe, Paderborn und Hannover dank ihrer renommierten Neuzugänge vom ganz großen Coup in der bevorstehenden Saison träumen - drei weitere Klubs neben Schalke, Berlin, Hamburg, Düsseldorf und St. Pauli in der langen Liste an Aufstiegsaspiranten in Liga zwei.
Doch vielleicht ist es gerade die unerschöpfliche Bundesliga-Erfahrung und erstklassige Qualität von Halstenberg, Stindl und Kruse, die den Weg für die jeweiligen Klubs eben dorthin, zurück in Liga eins, ebnen kann.
Fest steht bereits jetzt: Die Karten im Kampf um die Aufstiegsplätze werden durch die drei "Big Names" im Unterhaus völlig neu gemischt.
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