Vor dem Knaller gegen die Bayern
09.12.2017 | 09:09 Uhr
Vor dem Duell mit den Bayern brodelt wieder die Gerüchteküche rund um Coach Niko Kovac von Eintracht Frankfurt.
Bei den Hessen hat der Kroate zwar noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019, er beteuert auch bei jeder Gelegenheit, diesen zu erfüllen, aber eine Vertragsverlängerung sei für Kovac derzeit kein Thema: "Mit mir hat aus dem Klub noch keiner gesprochen. Mein jetziger Vertrag läuft gerade ein halbes Jahr. Das müsste dazu genügen." Aber ob sich der Sportvorstand Bobic wirklich "keine Sorgen" machen muss, ist zumindest fraglich.
Bei keinem Geringeren als Rekordmeister Bayern München wird Kovac aktuell nämlich als ein möglicher Nachfolger für Jupp Heynckes gehandelt. Und der 46-Jährige wäre nicht der Erste, der dem Lockruf folgen würde - Treuebekenntnis hin oder her.
"Die Bayern", riet Bobic vor dem direkten Duell am Samstag (ab 13:00 Uhr live und exklusiv auf Sky und im Liveblog auf skysport.de) auch deshalb, sollen sich doch "einen richtig großen Namen aus dem Ausland holen." Dumm nur, dass die Münchner mit Carlo Ancelotti zuletzt ziemlich miese Erfahrungen gesammelt haben und der Markt diesbezüglich aktuell ohnehin leergefegt ist.
Dass Kovac also ein Kandidat für die Bayern ist, liegt auf der Hand - nicht nur wegen des beeindruckenden Erfolgs, aus dem Fast-Absteiger binnen eineinhalb Jahren einen stabilen Bundesligisten mit Sicht auf die internationalen Ränge geformt zu haben. Kovac hat die Bayern-DNA während seiner aktiven Zeit in München (2001 bis 2003) verinnerlicht, die Familienbesuche in Salzburg wären aus der bayrischen Landeshauptstadt auch einfacher zu gestalten.
"Alles, was für mich zählt, ist die wichtige Aufgabe in Frankfurt", sagte Kovac, der mit der SGE aktuell das beste Auswärtsteam der Liga stellt. Vor heimischer Kulisse verbuchte Frankfurt allerdings nur sieben Punkte aus sechs Spielen, und dennoch verspricht Kovac: "Das wird ein interessantes Spiel, die Bude ist voll. Es ist immer ein Erlebnis, wenn die Bayern kommen."
Am Samstag wird Kovac also seiner Eintracht wieder die vertraute Marschrichtung vorgeben. Kompakt stehen, überfallartig umschalten und sich vor allem für den Mitspieler aufopfern. "Das Miteinander ist ganz wichtig", sagte Kovac unlängst der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Eine Eigenschaft, die auch aus einer Mannschaft wie dem FC Bayern mit individuellen Ausnahmekönner ein noch besseres Team machen könnte.
Die größtmögliche Aufgabe kommt für Kovac, glaubt zumindest Bobic, aber noch zu früh. "Um Bayern München zu trainieren", sagte er wohl auch mit taktischem Kalkül, "braucht man eine richtig große Nummer."