Erster Fixpunkt für FCB-Umbruch ist schon gefunden
28.02.2024 | 15:28 Uhr
Der FC Bayern steht vor der ersten titellosen Saison seit 2012. Der neue Sportvorstand Max Eberl dürfte im Sommer einige größere Veränderungen am Kader vornehmen. Ein Youngster könnte eine Hauptrolle dabei spielen.
Die Fans des FC Bayern lechzen seit Jahren danach. Endlich mal wieder ein Spieler aus dem eigenen Stall, der sich im Starensemble des deutschen Rekordmeisters behauptet und zum Stammspieler entwickelt. In diesem Jahr wurden die Wünsche der Anhänger erfüllt, denn Aleksandar Pavlovic hat sich beim FCB trotz großer Konkurrenz festgespielt.
Natürlich, der Youngster bekam seine Chance zu Beginn nur, weil das Lazarett an der Säbener Straße fast die gesamte Saison prall gefüllt war, aber der 19-Jährige nutzte sie eben und dürfte nun ein wichtiger Baustein der Zukunft des FC Bayern sein.
In der laufenden Spielzeit kam das Eigengewächs in der Bundesliga bereits in elf Partien zum Einsatz, erzielte dabei zwei Treffer und bereitete zwei weitere Tore vor. Vor allem in den letzten Wochen führte kein Weg vorbei am jungen Mittelfeldspieler. Gegen RB Leipzig stand er in Startformation und musste erst in der 81. Minute weichen. Beim Auswärtsspiel beim VfL Bochum eine Woche zuvor fehlte er zwar mit einer kleinen Blessur, aber in den drei Partien davor beim FC Augsburg, gegen Borussia Mönchengladbach und bei Bayer Leverkusen stellte ihn Thomas Tuchel auch von Beginn an auf.
Kein Wunder, denn schließlich verkörpert kein anderer Akteur im Bayern-Kader die von Thomas Tuchel so oft geforderte Holding Six so gut wie Pavlovic. Hinzukommt, dass das Aufbauspiel der Münchner schneller und variabler wirkt, weil nicht jeder Angriff über den Teenager laufen muss. Zwar erwischte der Jungspund in Leverkusen nicht seinen besten Tag, zeigte aber gegen Leipzig eine starke Reaktion.
Lothar Matthäus ist jedenfalls begeistert vom Abräumer: "Ein Pavlovic, der unter Tuchel seine ersten Einsätze in der Bundesliga bekommen hat, ist ein Riesenspieler. Er kommt aus der Akademie und verfügt über ein ganz großes Potenzial. Er hat gute Laufwege und ein gutes Positionsspiel", so der Sky Experte. Und weiter: "Der Junge macht mir sehr viel Spaß wegen seiner Persönlichkeit und seiner spielerischen Qualitäten. Auf einen wie ihn würde ich bauen. Pavlovic könnte einer wie Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Thomas Müller werden."
Große Fußstapfen für den Teenager, aber Pavlovic hat bewiesen, dass er absolut das Zeug hat, eines der neuen Gesichter bei den Münchnern zu werden. "Er kriegt bei uns die Chance und er nutzt sie. Er spielt hervorragend, ist ruhig am Ball und hat eine sehr gute Übersicht. Das ist klasse - und zeigt, dass wir in der Lage sind, eigene Spieler vom Campus zu entwickeln", schwärmte auch FCB-Präsident Herbert Hainer im Gespräch mit Sky nach der Gladbach-Partie, in der Pavlovic den Treffer zum 1:1-Ausgleich markierte.
Und Eberl deutete bei seiner Antritts-Pressekonferenz an, dass der Branchenprimus in Zukunft einen größeren Fokus auch auf junge Spieler wie Pavlovic setzen wird.
"Sind es vielleicht irgendwann Spieler wie Tel und Musiala - junge Spieler -, die wir mehr Einsatzzeit geben müssen? Real Madrid hat es etwa geschafft, bei einem Mittelfeld mit Modric, Casemiro und Kroos trotzdem Camavinga und Tchouameni einzubeziehen und einzubauen", so Eberl wörtlich als er auf den neuen Bayern-Kader angesprochen wurde. "Wir brauchen Stars, aber wir brauchen auch genau solche Spieler."
In den nächsten Spielen kann Pavlovic weiter Pluspunkte sammeln. Da Joshua Kimmich am kommenden Freitag in Freiburg und wohl auch nächste Woche in der Champions League im Rückspiel gegen Lazio hinten rechts benötigt wird, führt an Pavlovic auf der Doppelsechs vorerst kein Weg vorbei.
Die Fans wird es freuen, sie lechzen schließlich bereits seit Jahren danach, dass einer aus dem eigenen Stall der Durchbruch gelingt...
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