Alle Reaktionen zum Urteils des EuGH zur Super League

Bayern-Boss Dreesen wird deutlich - Reaktionen zum Super-League-Beben

Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen ist gegen die Gründung der Super League.
Image: Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen ist gegen die Gründung der Super League.  © DPA pa

Der Europäische Gerichtshof hat die Monopolstellung der UEFA sowie der FIFA als nicht vereinbar mit dem europäischen Wettbewerbsrecht eingestuft und damit die Tür für die Gründung der Super League geöffnet. Die Reaktionen auf das Urteil fielen deutlich aus.

FIFA: "Die FIFA hat das heutige Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union in Bezug auf die European Super League Company SL zur Kenntnis genommen. Die FIFA wird das Urteil nun in Abstimmung mit der UEFA, den anderen Konföderationen und den Mitgliedsverbänden analysieren, bevor sie sich weiter äußert. In Übereinstimmung mit ihren Statuten glaubt die FIFA fest an die Besonderheit des Sports, einschließlich der Pyramidenstruktur, die durch sportliche Leistungen untermauert wird, sowie an die Grundsätze des Wettbewerbsgleichgewichts und der finanziellen Solidarität. Der Fußball verdankt seine lange und erfolgreiche Geschichte den oben genannten Grundsätzen, die die FIFA, die Konföderationen und die Mitgliedsverbände auch in Zukunft im Interesse aller Fußballfans weltweit fördern werden."

DFL: "Der EuGH hat in der Pressemitteilung auch klargestellt, dass die Entscheidung des EuGH nicht bedeutet, dass ein Wettbewerb wie die Super League notwendigerweise zugelassen werden müsste. Die Rechtmäßigkeit der Super League ist eine separate Frage. Die DFL stützt das europäische Sportmodell explizit und lehnt Wettbewerbe außerhalb der von den Verbänden und Ligen organisierten Wettbewerbe ab."

Jan-Christian Dreesen (CEO vom FC Bayern München): "Wir haben das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Kenntnis genommen. Dies ändert aber nichts an der Haltung des FC Bayern und an der Haltung der ECA, dass ein solcher Wettbewerb einen Angriff auf die Bedeutung der nationalen Ligen sowie die Statik des europäischen Fußballs darstellen würde. Die Bundesliga bildet das Fundament des FC Bayern, so wie alle nationalen Ligen das Fundament der europäischen Fußballklubs darstellen. Deshalb ist es unsere Pflicht und unsere tiefe Überzeugung, sie zu stärken und nicht zu schwächen. Ebenso stehen wir zu den europäischen Klub-Wettbewerben unter dem Dach der UEFA. Daher noch einmal ganz klar: Die Tür für die Super League beim FC Bayern bleibt zu."

Hans-Joachim Watzke (CEO von Borussia Dortmund): "Borussia Dortmund wird das Urteil des EuGH eingehend prüfen, sobald uns die vollständige Urteilsbegründung vorliegt. Schon jetzt sind wir allerdings der Überzeugung, dass Ableitungen, die aus dem Urteil des EuGH zu treffen sind, nicht denen entsprechen, die derzeit medial kursieren. Der EuGH hat in seiner Pressemitteilung nicht umsonst unter anderem klargestellt, dass die Entscheidung nicht bedeutet, ein Wettbewerb wie die Super League müsse notwendigerweise zugelassen werden. Für Borussia Dortmund gilt völlig unabhängig von den Diskussionen rund um das Urteil: Für eine Super League stehen wir nicht zur Verfügung."

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Florentino Perez (Präsident Real Madrid): "Das ist ein großer Tag für die Geschichte des Fußballs und die Geschichte des Sports. In den kommenden Tagen werden wir die Tragweite dieses Beschlusses sorgfältig prüfen, aber ich erwarte zwei Schlussfolgerungen von großer historischer Bedeutung. Erstens, dass der europäische Klubfußball kein Monopol ist und es nie wieder sein wird. Zweitens, dass die Vereine von heute an die Herren ihres Schicksals sein werden. Kurz gesagt, heute hat das Europa der Freiheiten wieder gewonnen - und heute haben auch der Fußball und seine Fans gewonnen."

FC Barcelona: "Der FC Barcelona möchte seine Genugtuung über das Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) zum Ausdruck bringen, in dem das von A22 Sports vorgeschlagene Super-League-Projekt bewertet wird. Als einer der Vereine, die das Super-League-Projekt vorantreiben, ist der FC Barcelona der Ansicht, dass das Urteil den Weg für einen neuen Elite-Fußballwettbewerb in Europa ebnet, indem es sich gegen das Monopol in der Fußballwelt wendet, und möchte neue Diskussionen darüber anstoßen, welche Wege die europäischen Wettbewerbe in Zukunft einschlagen sollten."

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Spanische La Liga: "Mehr denn je erinnern wir daran, dass die Super League ein egoistisches und elitäres Projekt ist. Der europäische Fußball hat bereits gesprochen, besteht nicht darauf."

Die Fanvereinigung Football Supporters Europe (FSE): "FSE nimmt die heutige Entscheidung des EuGH zur Kenntnis und möchte noch einmal betonen, dass es im europäischen Fußball keinen Platz für eine abtrünnige Superliga gibt. Aber wie auch immer es weitergeht, die Superliga bleibt ein schlecht durchdachtes Projekt, das die Zukunft des europäischen Fußballs gefährdet. FSE, unsere Mitglieder und Fans in ganz Europa werden sich weiterhin dagegen wehren. Unsere Vereine, unsere Wettbewerbe und unsere lokalen Gemeinschaften müssen geschützt werden."

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