Assan Ouedraogo hat einen traumhaften Einstand bei der deutschen Nationalmannschaft gefeiert und dabei Historisches geschafft.
Aus Leipzig berichtet Florian Hartmann
DFB-Debüt, Tor, Kantersieg, WM-Ticket!
RB-Youngster Assan Ouedraogo wird das fulminante WM-Qualispiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei so schnell wohl nicht vergessen. Der 19-Jährige hatte am Montagabend in der 77. Minute erstmals in seiner bisherigen Karriere den Rasen als A-Nationalspieler betreten und durfte sich nach einem sehenswerten Spielzug der Deutschen bereits 102 Sekunden später zum ersten Mal in die Torschützenliste eintragen.
Mit seinem Treffer im Alter von 19 Jahren und 192 Tagen machte sich Ouedraogo laut Opta dabei zum jüngsten Debüt-Torschützen für Deutschland seit Klaus Stürmer, der im Oktober 1954 bei seinem ersten Länderspiel mit 19 Jahren und 68 Tagen traf.
"Er hat es verdient"
Nach seinem historischen Treffer stürmte beinahe die gesamte deutsche Nationalmannschaft zum Debütanten, herzte ihn und verpasste dem Leipziger den ein oder anderen Klaps auf den Kopf. Wie Bundestrainer Julian Nagelsmann verriet, wurde Ouedraogo, der als Mittelfeldspieler beim DFB kurioserweise mit der Rückennummer neun aufläuft, nach Abpfiff außerdem weiter in der Kabine gefeiert.
Anschließend gab es dann auch noch vor den Medienvertretern nette Worte für den Wirbelwind. "Ich glaube, der Junge muss erst mal sacken lassen, was da alles passiert ist in den letzten Wochen, er hat es sich aber auf jeden Fall verdient und sein Debüt heute mit einer sehr guten Leistung gekrönt", meinte Teamkollege David Raum in der Mixed Zone.
Besorgniserregende Verletzungshistorie
Auf Sky Sport Nachfrage in der Pressekonferenz äußerte sich zudem Nagelsmann zur Entwicklung des Shootingstars. "Er ist noch sehr jung, aber ich freue mich sehr über seine Entwicklung und hoffe, dass er seine Bescheidenheit behält. Er muss jetzt dranbleiben und genauso weitermachen", meinte der Bundestrainer.
"Dass es so gut läuft, hätte ich natürlich nicht gedacht, aber beschweren tue ich mich nicht, ich bin sehr stolz auf den Moment und unfassbar glücklich", äußerte sich der Rechtsfuß in der Mixed Zone derweil selbst zu seinem Traum-Einstand.
Ouedraogos Weg in den Profifußball hatte dabei nicht immer rosig ausgesehen, so hatte der Mittelfeldspieler mit seinen jungen Jahren bereits mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Probleme am Oberschenkel, ein Syndesmosebandriss sowie eine Knieverletzung sorgten dafür, dass Ouedraogo unter anderem von der erfolgreichen U17-WM 2023 abreisen musste und Schalke und Leipzig insgesamt schon über 100 Spiele lang nicht zur Verfügung stand.
Stammspieler bei Leipzig
In der neuen Saison 2025/26 soll nun jedoch alles anders werden und der Start ist vielversprechend: So blieb der Youngster in der laufenden BL-Spielzeit bislang verletzungsfrei, kam in jedem Spiel zum Einsatz und spielte sich mit seinen 19 Jahren zuletzt sogar in die Startelf der Roten Bullen fest.
Bleibt der Youngster von Verletzungen verschont und seinem aktuellen Leistungsniveau treu, dürfte auch beim nächsten DFB-Lehrgang kein Weg vorbei an Ouedraogo führen, der nach seinem Pech in den vergangenen Jahren nun vielleicht sogar zur WM-Überraschung werden könnte.
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