Die Konkurrenz legte vor, Borussia Dortmund zog dank eines sehenswerten Flugkopfballs von Mats Hummels nach: Vier Tage nach dem umjubelten Einzug ins Viertelfinale der Champions League festigte die Mannschaft von Trainer Edin Terzic in der Fußball-Bundesliga durch ein 3:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt den begehrten Königsklassen-Platz.
Karim Adeyemi (33.), Hummels (81.) nach einem Freistoß von Julian Brandt sowie Emre Can (90.+3, Foulelfmeter) drehten mit ihren Toren die Begegnung. BVB-Kapitän Can sah kurz vor seinem Treffer nach einem Foul im Mittelfeld noch die Rote Karte. Schiedsrichter Tobias Stieler nahm die überharte Entscheidung nach Videostudium jedoch zurück und blieb bei Gelb. Der einstige Dortmunder Fan-Liebling Mario Götze (13.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Acht Spieltage vor Saisonende liegt der BVB einen Punkt vor RB Leipzig, Frankfurt bleibt Sechster.
Terzic veränderte sein Team gegenüber dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen die PSV Eindhoven (2:0) für die "notwendige Frische" auf gleich fünf Positionen. Torhüter Gregor Kobel fehlte angeschlagen, der ebenfalls nicht ganz fitte Jadon Sancho saß zunächst nur auf der Bank.
Kalte Dusche für den BVB
Auch ohne den zuletzt formstarken Engländer übernahmen die Gastgeber vor 81.365 Zuschauern im erneut ausverkauften Signal Iduna Park das Kommando. Marco Reus (7.) und Ian Maatsen (11.) näherten sich aus der Distanz dem Frankfurter Tor.
Dann folgte aber die kalte Dusche für den BVB. Nach einem Fehler von Nico Schlotterbeck sprintete Omar Marmoush alleine auf das Dortmunder Tor zu. Kobel-Vertreter Alexander Meyer parierte zwar stark, doch WM-Held Götze traf im Nachschuss zur Führung der Gäste.
Der BVB schüttelte sich nur kurz und drängte auf den Ausgleich. Einen Kopfball von Niclas Füllkrug rettete Willian Pacho aber auf der Linie (18.).
Frankfurt kommt mutig aus der Kabine
Füllkrug reist am Montag als einziger Spieler des Vizemeisters zur deutschen Nationalmannschaft. Adeyemi wurde wie einige seiner Teamkollegen von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht berücksichtigt. Das hinderte ihn aber nicht daran, nach starker Vorarbeit von Donyell Malen aus kurzer Distanz auszugleichen. Danach wurde es wild. Beide Mannschaften vergaben bis zur Pause durch unnötige Ballverluste gute Kontersituationen leichtfertig.
Die Hessen kamen mutig aus der Kabine. Zunächst rutschte der Ex-Dortmunder Ansgar Knauff in aussichtsreicher Position im Strafraum aus (49.), eine Minute später scheiterte Dina Ebimbe aus spitzem Winkel an Meyer.
Die Dortmunder benötigten hingegen einige Anlaufzeit, um wieder ihren Rhythmus zu finden. Es mangelte zu Beginn des zweiten Durchgangs beim Gastgeber an Präzision und Zielstrebigkeit.
Hummels im Stile eines Mittelstürmers
Nach knapp einer Stunden übernahmen die Schwarz-Gelben aber wieder mehr die Kontrolle. Sie taten sich aber schwer, Lücken in der kompakten Defensive der Eintracht zu finden. Terzic reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte Felix Nmecha und Jamie Bynoe-Gittens.
Dem BVB mangelte es aber weiter an Ideen, Frankfurt blieb bei den wenigen Kontern gefährlich. Marmoush scheiterte aber am stark reagierenden Meyer (68.). Auf der anderen Seite versuchte es Malen aus der Distanz (71.). Dann hatte Hummels seinen großen Auftritt im Stile eines Mittelstürmers.