Christian Streich verabschiedet sich bei seinem letzten Tanz mit Stil und in seiner ganzen Echtheit, findet Sky Redakteur Fabian Schreiner.
"Christian Streich, Christian Streich, Christian Streich, du bist der beste Mann", hatte das Freiburger Publikum schon weit vor Anpfiff gesungen.
Der Rahmen für seinen letzten Auftritt im heimischen Europa-Park Stadion hätte kaum besser sein können. 25 Grad, strahlender Sonnenschein und eine tolle Choreo über das ganze Stadion zu Ehren des 120. Geburtstags des SC Freiburg.
Nur ein Heimsieg und drei wichtige Punkte im Kampf um das europäische Geschäft waren Streich letztlich nicht vergönnt. Dabei gab der 58-Jährigen an der Seitenlinie in gewohnter Manier noch einmal alles. Er gestikulierte, schrie, dirigierte, schimpfte und klatschte für gelungene Aktionen.
Ein außergewöhnlicher Sportsmann & Mensch
Wie außergewöhnlich der Mensch und Sportsmann Streich ist, zeigte sich bei seiner Abschiedsrede nach der Partie. Denn die Breisgauer Trainer-Ikone dachte erst einmal an die Gäste aus Heidenheim, die er zu einem Unentschieden beglückwünschte. Typisch Streich eben, ein echtes Original, das der Bundesliga fehlen wird.
Streich hielt sich kurz bei seinen letzten Worten. Er wolle sich "herzlich bedanken", sagte er an die Adresse der Fans und bei allen Menschen, die ihn unterstützt haben im Verein.
Eine große Rede hatte es an diesem außergewöhnlichen Nachmittag auch nicht gebraucht. Es wäre nicht Streich-like gewesen. In den Mittelpunkt wollte er sich nie freiwillig stellen. Streich benötigt nicht das große Tamtam. Das war er noch nie. Eine Seltenheit in diesem doch hektischen Fußball-Business.
Auf seiner Ehrenrunde winkte er ins Publikum, verneigte sich vor den treuen Anhängern für all die gemeinsamen Jahre und machte die La Ola. Die Fans waren zu Tränen gerührt. Viele, wie ich selbst, kennen schließlich nur ihn als Trainer des SC. Ein einziges Bad voller Emotionen. Gänsehaut.
Ausnahmezustand in Freiburg
Nach einem 35-minütigen Ausnahmezustand verschwand er dann zum letzten Mal in die Katakomben. Das war es also. Der letzte Tanz. Zwölfeinhalb Jahre als Cheftrainer und 29 Jahre nehmen mit dem Auswärtsspiel am kommenden Wochenende bei Union Berlin ein Ende.
Doch wie heißt es getreu dem Musik-Klassiker so schön. "Niemals geht man so ganz."
Danke Christian Streich!
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