FC Bayern: Alexander Nübel als Neuer-Ersatz? Chance oder Gefahr?

Chance oder Risiko? Bayerns gefährliches Spiel mit Nübel

Von Robert Gherda

Sky Reporter Uli Köhler spricht über das Saisonaus von Manuel Neuer, was das für den FC Bayern München bedeutet und welche Optionen der Rekordmeister jetzt hat.

Manuel Neuer fällt für die restliche Saison aus. Eine Hiobsbotschaft für den FC Bayern, aber auch eine Chance, falls Alexander Nübel vorzeitig zurückgeholt werden kann. Doch ein solcher Deal birgt auch Gefahren.

Gute Nachrichten sind dieser Tage rar an der Säbener Straße. Es begann mit der Verletzung von Sadio Mane vor ziemlich genau einem Monat im Bundesligaspiel des FC Bayern gegen Werder Bremen. Der Superstar verpasste folglich die WM, doch schlechte Nachrichten gab es danach auch von den Spielern, die nach Katar reisten, fast täglich:

Lucas Hernandez zog sich im Auftaktspiel der Franzosen einen Kreuzbandriss zu, während Landsmann Benjamin Pavard nach dem Duell gegen Australien sportlich keine Rolle beim Titelverteidiger spielt und sogar die Kabine bei der Equipe Tricolore spaltet. Auch die Laune von Matthijs de Ligt war sicherlich schon mal besser, denn auch der Innenverteidiger saß bei der Niederlande nach einer schwachen ersten Partie nur noch auf der Bank.

Q&A zur Neruer-Verletzung

Die schlechten Nachrichten rund um die Nationalspieler beim FC Bayern München reißen nicht ab. Wie geht es nach der Verletzung von Manuel Neuer nun weiter beim Rekordmeister?

Neuer-Ausfall trifft Bayern hart

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Und dann gibt es natürlich noch den Bayern-Block bei der deutschen Nationalmannschaft mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Thomas Müller, Serge Gnabry, Leroy Sane und Jamal Musiala. Abgesehen vom letztgenannten Youngster konnte sich keiner bei der Weltmeisterschaft empfehlen und die FCB-Stars dürften nach dem erneuten Vorrundenaus mächtig gefrustet wieder beim Trainingsauftakt in München aufschlagen.

Eigentlich müsste man an dieser Stelle auch Kapitän Neuer mit aufzählen, aber die Nummer eins des Branchenprimus wird nicht nur den Trainingsauftakt nach dem WM-Urlaub verpassen, sondern auch die restliche Saison - ein bitterer Rückschlag für die Bayern. Grund ist ein Unterschenkelbruch beim Skifahren, Neuer wurde bereits operiert.

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"Die Nachricht von Manuels Verletzung hat uns alle schockiert", reagierte der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn betroffen auf der Bayern-Webseite. "Wir werden ihm zur Seite stehen und ihn auf seinem Weg zu seinem Comeback begleiten. Er wird auch diese schwere Verletzung meistern und so stark wie zuvor auf den Platz zurückkehren."

Wie plant Bayern auf der Torhüter-Position?

Sportvorstand Hasan Salihamdzic äußerte sich ähnlich: "Dass Manuel so einen Unfall hatte, ist fürchterlich, und natürlich sind alle unsere Gedanken bei ihm. Ich habe gestern und heute mit ihm gesprochen, die OP verlief bestmöglich. Manuel wird jede Unterstützung erhalten. Er ist eine starke Persönlichkeit und wird zurückkommen. Ich wünsche ihm alles Gute, er kann sich auf den FC Bayern verlassen!"

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Die Aussagen der Bayern-Bosse überraschen nicht, denn der Ausfall des Kapitäns und klaren Nummer eins trifft die Münchner schwer. Zwar verfügt der deutsche Rekordmeister mit Sven Ulreich über eine solide Nummer zwei, aber dass der Tabellenführer die komplette Rückrunde nur mit dem 34-Jährigen und Eigengewächs Johannes Schenk bestreiten wird, ist vereinsintern derzeit eher ausgeschlossen.

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Sky Info: FCB-Bosse prüfen vorzeitige Nübel-Rückkehr

Nach Sky Informationen wollen die Verantwortlichen deshalb aus der Not eine Tugend machen und denken darüber nach, Alexander Nübel vorzeitig von der AS Monaco zurückzuholen. Die Leihe des Ex-Schalkers läuft eigentlich noch bis Saisonende, also müsste sich Salihamidzic mit Monaco finanziell einigen. Gespräche gab es noch keine, daher hält sich auch das Nübel-Lager noch bedeckt: Berater Stefan Backs sagt zu Sky: "Bevor Alexander oder ich etwas dazu sagen, müssen sich die Bayern erstmal mit Monaco auseinandersetzen."

Sollte es aber tatsächlich zu einer vorzeitigen Rückkehr kommen, wäre es für die Bayern zweifelsfrei eine gute Sache. Die Vorteile eines solchen Arrangements liegen auf der Hand. Mit Nübel, der sich nach Startschwierigkeiten in seinem ersten Jahr im Fürstentum mittlerweile prächtig entwickelt hat, hätten die Bayern auch in der Rückrunde weiterhin eine echte Nummer eins im engen Meisterrennen in der Bundesliga.

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Aber auch in der Champions League, wo im Achtelfinale bekanntlich das Starensemble von Paris St. Germain wartet, hätten die Bayern eine sichere Bank im Tor. Die zweifelsfrei hohen Saisonziele müssten also nicht nach unten korrigiert werden.

Nübel-Deal bringt viele Vorteile

Zudem könnten sich Kahn, Salihamidzic & Co. täglich ein halbes Jahr unter Wettkampfbedingungen ein Bild davon machen, ob Nübel ein Teil der Zukunft bei den Münchnern sein kann und werden soll. Hält der Ex-Schalker dem Druck stand? Hat er die nötige Klasse für den FC Bayern?

Sollten diese Fragen im Sommer mit 'Ja' beantwortet werden, hätten die Macher langfristig keine Sorgen mehr auf der Torhüterposition. Klar ist: Nübels Vertrag in München gilt noch bis zum 30. Juni 2025, der 26-Jährige kann sich eine Rückkehr auch vorstellen, aber er hatte zuletzt wiederholt klargestellt, dass er sich nicht noch einmal beim FCB auf die Bank setzen würde.

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Bayerns gefährliches Spiel

Und genau deshalb ist Bayerns Idee mit Nübel so brisant und gefährlich. Sollte sich der gebürtige Paderborner bewähren, müssen die Münchner ihn eigentlich als neue Nummer eins aufbauen. Erst recht, wenn man Neuers lange Verletzungshistorie in den vergangenen Jahren berücksichtigt. Doch Neuer hat noch einen Vertrag bis 2024, ist Kapitän der Bayern und auch die Nummer eins in der Nationalmannschaft.

Er hat zudem schon des Öfteren durchblicken lassen, dass er sich zudem eine weitere Vertragsverlängerung vorstellen kann. Allerdings wird sich Neuer unter keinen Umständen mit einer Rolle als Backup abfinden, auch ein Job-Sharing ist ausgeschlossen.

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Was passiert mit Neuer?

Verscherzen es sich es die Bayern also möglicherweise mit ihrer Vereinsikone, wenn Nübel tatsächlich kommt, Eigenwerbung betreibt und sich unverzichtbar macht? Noch ist unklar, ob dieses Risiko tatsächlich eingehen, doch es gibt kaum Alternativen, denn in der Winter-Transferperiode werden die Bayern keinen besseren Schlussmann als Nübel bekommen. Und ohne sicheren Rückhalt die Erwartungen im erfolgsverwöhnten München kaum einzuhalten.

Vielleicht kommt es aber ohnehin anders und Nübel kehrt zwar zurück, kann aber nicht überzeugen. Dann hätten die Bayern zwar auch Klarheit, was die Zukunft angeht, aber wohl auch eine verkorkste Rückrunde. Aber das würde ja zur aktuellen Lage passen, denn gute Nachrichten sind dieser Tage rar an der Säbener Straße...

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