Arbeitssieg beim HSV: Heynckes-Bayern können auch "schmutzig" gewinnen
Vor Doppel-Kracher gegen RB Leipzig
22.10.2017 | 15:29 Uhr
Einmal durchatmen, wird sich FCB-Coach Jupp Heynckes nach dem 1:0-Erfolg in Hamburg gedacht haben. Der Rekordmeister tut sich über weite Strecken schwer gegen mutige Hamburger - auch wegen fünf Umstellungen in der Startelf.
Im dritten Spiel unter Jupp Heynckes trafen die Münchner auf einen hoch motivierten HSV - es blieb vor allem in Halbzeit eins wenig Luft zum Atmen. Die Rothosen pressten früh in der Bayern-Hälfte, setzten die Bayern im Aufbauspiel unter Druck.
"Man hat gesehen, dass der HSV hoch motiviert und kämpferisch überragend war. Mit dem Publikum hat die Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute alles gegeben. Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwer getan", sagte Heynckes am Sky Mikro.
Die Spielkontrolle war da, doch ohne klar erkennbare Spielidee mangelte es an Torgefahr. Keine Initiative und wenig Einsatz: Das Resultat der bisher schwächsten 45 Minuten unter dem Rückkehrer. "Wir haben das Tempo nicht hochgehalten, und unser Positionsspiel war nicht präzise."
Erst die Rote Karte gegen HSV-Youngster Gideon Jung öffnete den Bayern die notwendigen Räume. Für Heynckes eine vertretbare Entscheidung: "Das ist ein sehr hartes Einsteigen, das kann man mit Rot bestrafen. Aus meiner Sicht hat der Schiedsrichter nicht falsch gelegen."
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Rotation greift nicht - Müller verletzt
Zur Halbzeit die erste Veränderung: Ein sehr blasser James Rodriguez musste vom Feld, Thomas Müller rutschte rein. Insgesamt rotierte Heynckes fünfmal in der Startelf im Vergleich zum Königsklassen-Comeback gegen Celtic Glasgow. Vor dem schwierigen Leipzig-Doppelpack in Pokal und Liga bekamen mehrere Stammkräfte zunächst (Müller, Thiago, Boateng, Kimmich, Rudy) eine Pause. Doch die zweite Garde (James, Vidal, Tolisso, Rafinha, Süle) wusste ihre Chance eher mäßig zu nutzen.
"Das sind alles Nationalspieler. Natürlich hat die Mannschaft in der Formation noch nicht zusammengespielt. Das muss man alles trainieren, es müssen Harmonie und ein homogener Block da sein. Das war natürlich in der ersten Halbzeit nicht der Fall", analysierte der 72-Jährige gegenüber Sky Reporter Stefan Hempel.
Nach der Pause wendete sich das Blatt, der HSV war von der Roten Karte nicht nur personell, sondern auch von der Kraft in den roten Bereich geraten. Der angesprochene Thomas Müller setzte mit etwas Glück Corentin Tolisso (52.) in Szene, der den goldenen Treffer erzielte.
Der deutsche Nationalspieler musste wenige Minuten später verletzt runter, ein Rückschlag vor den anstehenden Top-Spielen. "Das muss jetzt erst einmal untersucht werden. Er sagt, dass er einen Krampf bzw. eine Verhärtung gespürt hat. Ich hoffe, dass es nur das ist", so Heynckes.
"Spieler verdienen eine Chance"
Danach vergaben die Münchner viele Hochkaräter, hätten das Spiel frühzeitig entscheiden können. "In der Endphase hatten wir vier 100-prozentige Torchancen. Wenn man in einem solchen Spiel das 2:0 erzielt, dann ist man auf der Gewinnerstraße. So mussten wir bis zur letzten Minute zittern. Solche Spiele muss man gewinnen, das haben wir gemacht", ist Heynckes zufrieden.
Schlussendlich stehen drei Punkte - nicht mehr und nicht weniger. Die Lücke von fünf Punkten auf Borussia Dortmund ist binnen zwei Spielen geschlossen worden. Das hält die Stimmung oben, es bleibt ein gutes Gefühl. Für Heynckes zählt das Wohl des Kollektivs, eine gute Stimmung ist vor den schwierigen Aufgaben unabdinglich. "Das Rotations-Risiko bin ich eingegangen, weil wir jetzt permanent einen Mittwoch-Samstag-Rhythmus haben. So muss ich auch dosieren. Vor allem sind es alle gestandene Spieler, die auch eine Chance verdienen."
Die nächste Chance bietet sich am Mittwoch, zweite Pokalrunde bei RB Leipzig (live ab 18 Uhr auf Sky Sport 1 HD). Ein richtungsweisendes Spiel für den Verlauf der Saison - doch ein einfacher Arbeitssieg reicht bei den aufstrebenden Roten Bullen gewiss nicht.