Arminia Bielefeld hat sich mit dem 3:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart ein Zehn-Punkte-Polster auf die direkten Abstiegsplätze erarbeitet. Sky Sport zeigt, warum der Aufsteiger endgültig in der Bundesliga angekommen ist.
Zehn Punkte aus den vergangenen fünf Spielen und seit drei Partien ohne Gegentor - Arminia Bielefeld sorgt im Moment für Furore und sammelt im Abstiegskampf wichtige Punkte. Doch warum sind die Ostwestfalen aktuell so gut drauf? Was sind die Faktoren für den Erfolg? Sky Sport nennt die Gründe.
Torgefährlichere Offensive
Zu Beginn der Saison tat sich die Arminia noch schwer, sich überhaupt Torchancen herauszuspielen. Bei der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen blieben sie sogar über die gesamte Spielzeit ohne einen einzigen Torschuss. Der Treffer kam damals nur zustande, weil Leverkusens Keeper Lukas Hradecky einen harmlosen Rückpass passieren ließ.
Mittlerweile sind sie deutlich gefährlicher im Spiel nach vorne. Drei Tore wie gegen Stuttgart gelangen ihnen in der Bundesliga zuletzt 2007 gegen Nürnberg. Ein belebendes Element ist Ritsu Doan. Der Japaner, ausgeliehen von der PSV Eindhoven, besticht vor allem durch seine Qualitäten im Dribbling - mit jeweils drei Toren und Vorlagen ist er der Top-Scorer. "Er ist ein Spieler, der Eins-gegen-Eins sehr gut auflösen kann", sagte Trainer Uwe Neuhaus lobend.
Der "japanische Zauberfuß von der Alm" harmoniert auch immer besser mit Stoßstürmer Fabian Klos. Der Kapitän reibt sich wie gewohnt unermüdlich auf, schafft Räume und kommt nun auch immer häufiger in torgefährliche Positionen.
Stabilere Defensive
Aber auch das Defensiv-Verhalten hat sich geändert. Während es an den ersten Spieltagen noch in fast jedem Spiel mindestens ein Gegentor (gegen Union Berlin sogar fünf) gab, steht nun seit drei Partien hinten die Null.
Der DSC verteidigt kompakt und hat mit Stefan Ortega einen Torhüter, der ebenfalls über einen "Zauberfuß" verfügt. Gegen Stuttgart wehrte er einen Schuss von Sasa Kalajdzic mit einem Hacken-Reflex ab und sorgte damit für staunende Gesichter. Eine "Weltklasse-Leistung" attestierte ihm Sky Experte Lothar Matthäus.
"Wir sind jetzt richtig angekommen, dürfen uns aber nicht ausruhen", mahnte der Keeper und weiter: "Feiern können wir nach 34 Spieltagen, nicht jetzt."
Selbstbewusstere Einstellung und mutigere Herangehensweise
Neben den taktischen Veränderungen hat sich auch bezüglich der Moral viel getan - insbesondere in der Einstellung und Herangehensweise. Von der anfänglichen Passivität ist nicht mehr viel zu spüren. Stattdessen haben die Erfolgserlebnisse Klos &. Co. selbstbewusster und mutiger werden lassen.
Vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, herrscht auf der Alm mittlerweile das Gefühl, dass der Klassenerhalt im Bereich des Möglichen liegt. "Wir sind den halben Weg gegangen, stehen auf einem Nichtabstiegsplatz. Was die Konkurrenz macht, können wir nicht beeinflussen. Wir müssen jedes Spiel hart arbeiten", sagte Klos bei Sky.
Schwächelnde Konkurrenz im Abstiegskampf
Ein weiterer Grund für den aktuellen Erfolg der Arminia ist die schwächelnde Konkurrenz im Abstiegskampf. Mannschaften wie Schalke oder Mainz sind gerade nicht in der Lage konstant zu punkten. Der Aufsteiger hat die Gunst der Stunde genutzt und geht die Rückrunde mit einem satten Zehn-Punkte-Polster auf die beiden Konkurrenten an.
Trainer Uwe Neuhaus und sein Team
Egal, ob sieben Niederlagen in Folge oder ein komfortabler Vorsprung auf die Abstiegsränge - Uwe Neuhaus strahlt zu jeder Zeit eine Ruhe und Souveränität aus, die dem Verein gut zu Gesicht steht. Der erfahrene Coach weiß die aktuelle Situation einzuschätzen.
"Abstände interessieren mich nicht", sagte er: "Wir müssen uns weiter auf unsere Arbeit konzentrieren und unseren Weg weitergehen." Den nächsten Schritt können die Arminen am Samstag im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (live auf Sky) gehen.