Bayer 04 Leverkusen: Lukas Hradecky im Interview vor dem DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern
Erinnerungen an SGE-Triumph: Hradecky will die Bayern wieder ärgern
04.07.2020 | 18:50 Uhr
Lukas Hradecky steht mit Bayer Leverkusen im Endspiel des DFB-Pokals. Gegner sind die scheinbar übermächtigen Bayern - mal wieder. Denn schon vor zwei Jahren stand der Schlussmann im Pokal-Endspiel den Münchnern gegenüber, allerdings mit Eintracht Frankfurt. Der Ausgang ist bekannt. Kann Hradecky die Bayern ein zweites Mal ärgern?
Den 19. Mai 2018 wird Lukas Hradecky mit Sicherheit nicht mehr vergessen. An diesem Tag gewann der finnische Nationaltorhüter mit Eintracht Frankfurt sensationell den DFB-Pokal, und das ausgerechnet gegen den FC Bayern. In einem dramatischen Finale setzten sich die Adlerträger mit 3:1 durch - eine historische Nacht für die Frankfurter Eintracht, aber auch für Hradecky selbst.
''War ein ganz großer Titel"
Denn es war erst der zweite Titel seiner Karriere (zuvor Pokalsieger in Dänemark mit Esbjerg fB), der erste überhaupt in Deutschland. ''Das war ein ganz großer Titel", resümiert der 30-Jährige im Interview mit Sky Reporter Marco Wiefel und ergänzt: ''In den letzten zwei Wochen war das natürlich ein Thema gewesen.'' Der Pokal-Sieg gegen den deutschen Rekordmeister war gleichzeitig auch die letzte Partie des gebürtigen Slowaken für den hessischen Traditionsklub.
Im Anschluss wechselte der Finne zum Bundesliga-Rivalen aus Leverkusen. Nun hat Hradecky erneut die Möglichkeit, den Pokal zu gewinnen. Doch der 1,92 Meter große Keeper ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst: ''Bayern ist ein Gegner, der eine beeindruckende Saison gespielt hat.''
Nichtsdestotrotz gibt sich Leverkusens Nummer eins kämpferisch: ''Alle wollen nach einer so langen Saison etwas gewinnen. [...] Es wird natürlich schwierig, aber nichts ist unmöglich. Wir müssen die Chancen, die wir bekommen, effektiv nutzen.'' Neben der Chancenverwertung wird vor allem die Mentalität auf dem Platz entscheidend sein. Im Finale von 2018 verteidigte die Eintracht mit Mann und Maus den eigenen Kasten und bestach mit konsequentem Zweikampfverhalten.
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Wie endet das dritte Aufeinandertreffen in dieser Saison?
Typen auf dem Platz sowie eine gewisse Härte werden wohl auch am Samstag vonnöten sein. ''Man braucht ein wenig die ekligen Aktionen und Zweikämpfe, um die eigene Mannschaft aufzuwecken", schildert Hradecky. Die Werkself müsse sich in eine ''mentale Verfassung" bringen und die Gier haben, das Spiel gewinnen zu wollen.
Dass Leverkusen die Bayern schlagen kann, haben sie in dieser Saison bereits bewiesen. Ende November entführte die Bosz-Truppe drei Punkte aus München (1:2), das Rückspiel ging allerdings mit 2:4 verloren. Im zweiten Aufeinandertreffen offenbarte die Werkself zu viele Löcher im Defensivverbund, die der FCB dankend annahm.
Das Team von Trainer Peter Bosz hat seine Qualitäten vor allem in der Offensive. Von dieser Ausrichtung soll der Bundesliga-Fünfte auch nicht abweichen, wenn es nach Hradecky geht - allerdings mit einer Einschränkung: ''Wir können nicht von unserer DNA abweichen, aber es wäre keine schlechte Idee, vielleicht ein bisschen kompakter zu stehen.''
Ob die Werkself den Titel-Traum der Bayern beenden kann, steht in den Sternen. Für den finnischen Schlussmann ist die Marschroute jedoch klar: ''Wir müssen die ganze Energie für den Verein, die Stadt und die Mitarbeiter aufbringen, und danach können wir zwei Wochen saufen.''
Na dann, Prost!