Bayer Leverkusen hadert mit Hofmann-Entscheidung
Jonas Hofmann setzt seinen Aufwärtstrend bei Bayer Leverkusen fort und trumpft in der Bundesliga weiter auf.
25.11.2025 | 15:15 Uhr
In der Champions League muss der 33-Jährige aber wieder zuschauen. Ein Fehler, den Leverkusen jetzt bereut? "So sind manchmal die Entscheidungen", sagt Simon Rolfes.
Von Mario Arlt
Jonas Hofmanns Zeit bei Bayer 04 Leverkusen gleicht einer Achterbahnfahrt. In der Hinrunde der Meistersaison 2023/24 noch gesetzt, verlor der damalige Nationalspieler in der Rückrunde seinen Stammplatz und verpasste die Europameisterschaft. Die Saison danach war eine zum Vergessen, nur 17 Pflichtspiele durfte der Offensivspieler in drei Wettbewerben machen.
Nach dem Abschied von Trainer Xabi Alonso wollte Hofmann unter Nachfolger Erik ten Hag wieder angreifen. Neuer Trainer, neue Chance, so das Motto des Offensivspielers zum Vorbereitungsstart. Es folgte eine Verletzung und ein neuer Tiefpunkt. Nach Rücksprache mit dem Trainer entschied Simon Rolfes, Bayers Geschäftsführer Sport, Hofmann nicht für den Champions League Kader zu nominieren. Ein Fehler?
Stammspieler unter Hjulmand: Hofmann plötzlich wieder wichtig
"Das ist natürlich schon ein Brett, da nicht nominiert zu sein. Ich kann das nicht nachvollziehen, aber ich muss es akzeptieren", sagte Hofmann Ende Oktober am Sky Sport Mikrofon. "Ich versuche dann am Wochenende alles reinzuhauen." Das gelingt dem 33-Jährigen seit dem Trainerwechsel von ten Hag zu Kasper Hjulmand auf beeindruckende Art und Weise. Unter dem Dänen ist Hofmann wieder wichtig, stand, seit er wieder fit ist, in jedem Bundesligaspiel auf dem Platz.
Hofmann und Hjulmand kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten in Mainz. Auch hier war Hofmann 2014 gesetzt und machte bis zu einer Knieverletzung alle Spiele. Das Vertrauen zahlt Hofmann jetzt auch in Leverkusen wieder zurück, zuletzt mit zwei Toren in Folge. Beim 3:1-Erfolg in Wolfsburg sogar auf ungewohnter Position als rechter Schienenspieler. Aber auch im offensiven Mittelfeld steht Hofmann aktuell vor 32-Millionen-Neuzugang Elisse Ben Seghir oder City-Leihgabe Claudio Echeverri. Wenn es am Dienstag (25. November) gegen dessen Stammklub geht, wird Hofmann wieder vor dem TV zuschauen müssen.
Rolfes über Hofmann: "Wenn es die Limitierung nicht gäbe ..."
Nach seiner sportlichen Auferstehung wäre Hofmann eine wichtige Stütze gegen den englischen Topklub, zumal es für den Werksklub eng mit dem Weiterkommen werden könnte. Nur ein Sieg, zwei Unentschieden und eine Niederlage bedeuten aktuell Platz 21 in der Tabelle der Königsklasse. Nach Manchester City folgen noch Newcastle United, Olympiakos Piräus und Villareal. Danach könnte Hofmann für die K.o.-Runde nachnominiert werden - wenn es nicht zu spät ist. Bereut Leverkusens Geschäftsführer Sport die Nicht-Nominierung Hofmanns angesichts dessen Leistungen in der Liga?
"Er macht das hervorragend in der Bundesliga, wenn es die Limitierung nicht gäbe, hätte er ohne Frage jede Berechtigung im Kader zu sein", so Rolfes beim Abschlusstraining. "Es ist schön für ihn, es freut mich für ihn, dass er so eine positive Entwicklung genommen hat und seine Rolle zum Positiven verändert hat. Die Entscheidungen sind zu dem Zeitpunkt gefallen und sind jetzt leider nun mal so", sagt Rolfes weiter.
Leverkusen mit Personalsorgen vor Duell mit Manchester City
Nicht nur der nicht nominierte Hofmann bereitet Leverkusen Sorgen, generell ist der Personaldecke dünn. Hjulmand muss fast auf eine ganze Elf verzichten. Kapitän Robert Andrich fehlt gesperrt, genauso wie Innenverteidiger Edmond Tapsoba. Equi Fernandez, Exequiel Palacios und Lucas Vazquez sind weiter verletzt, auch Arthur konnte weiterhin nicht trainieren. Axel Tape war beim Training wieder dabei, offen, ob es für einen Einsatz reicht. Dazu kommt Martin Terrier, der ebenfalls nicht nominiert wurde. "Unser Kader wird ein bisschen kleiner sein", sagt Rolfes.
Auch für den gerade genesenen Nathan Tella dürfte es noch nicht für die Startelf reichen. Möglich also, dass Ernest Poku statt Hofmann auf der rechten Schienenposition agieren wird und Echeverri gegen seinen Leihverein ins offensive Mittelfeld rückt.
Überzeugt hat Echeverri in Leverkusen bislang nicht. Ein Hofmann in der aktuellen Form würde Leverkusen also gut zu Gesicht stehen. Bleibt aus Bayer-Sicht zu hoffen, dass der Fehler nicht mit dem Champions League-Aus bestraft wird.
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