Bayer träumt vom Finale & beschwört Geister der Vergangenheit
18.05.2023 | 15:01 Uhr
Bayer Leverkusen hofft auf das erste Europa-Cup-Finale seit 21 Jahren - und beschwört dafür die Geister der Vergangenheit.
Das gute Omen nahm Simon Rolfes wohlwollend zur Kenntnis. Am 18. Mai 1988 hatte Bayer Leverkusen im UEFA-Cup gegen Espanyol Barcelona den bislang einzigen internationalen Titel der Klubgeschichte errungen - und zwar "auch nach einer Hinspielniederlage", wie der Sport-Geschäftsführer der Werkself betonte.
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Auf den Tag genau 35 Jahre nach dem historischen Triumph (0:3/3:0, 3:2 i.E.) peilt Bayer nun das nächste magische Comeback an: Im Halbfinal-Rückspiel der Europa League gegen die AS Rom will die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso nach dessen neuerlichem Treuebekenntnis trotz einer 0:1-Niederlage in Italien das Endspielticket lösen.
Das wird am Donnerstagabend (21.00 Uhr im Liveticker auf skysport.de) kein Selbstläufer, die Formkurve zeigt nach unten. 14 Pflichtspielen ohne Niederlage folgten vier Partien ohne Sieg. Doch der Traum vom ersten europäischen Finale seit jenem in der Champions League gegen Real Madrid (1:2) vor 21 Jahren lebt.
"So müssen wir auch ins Spiel gehen", forderte Sport-Geschäftsführer Rolfes unverblümt beim Abschlusstraining: "Mit dem Willen, in den entscheidenden Momenten da zu sein und Tore zu erzielen."
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Nicht nur Rolfes, sondern auch Ballkünstler Florian Wirtz und Trainer Alonso betonen, worauf es ankommt. "Wir müssen die Abwehr in Bewegung bringen, uns mehr Räume erspielen und durch gute Laufwege mehr Chancen kreieren", sagte Wirtz und sprach allen Beteiligten aus der Seele.
Kein Wunder, im Stadio Olimpico waren Tormöglichkeiten Mangelware. Abgesehen von der stürmischen Anfangsphase hatte sich Bayers so berauschende Offensive an der kompakten Defensive von Trainer Jose Mourinho die Zähne ausgebissen. Doch ebendiese Erfahrungen könnten nun von Vorteil sein, glaubt Alonso, schließlich würden seine Jungs "die Gegenspieler nun besser" kennen.
Zusätzlich beflügeln könnte die Tatsache, dass Alonso die Spekulationen um seine Zukunft vor dem bislang wichtigsten Spiel seiner Amtszeit erneut abgeräumt hat. Er sei "sehr glücklich mit der Mannschaft und dem Verein", betonte der angeblich von Real Madrid und Tottenham Hotspur umworbene Coach. Auf die Frage, ob er nächstes Jahr noch bei Bayer sei, antwortete er knapp: "Ja, korrekt."
Gegen die Roma fehlen ihm in Robert Andrich und Odilon Kossounou allerdings zwei Schlüsselspieler verletzt. Umso wichtiger wird die Atmosphäre im ausverkauften "Hexenkessel" BayArena werden. "Die Fans waren bislang immer ziemlich laut und haben uns nach vorne gepeitscht", sagte Wirtz. Rolfes glaubt, "dass jeder Spieler und jeder Zuschauer spüren wird, dass etwas drin ist".
Mut machen Leverkusens Comeback-Fähigkeiten der Jetzt-Zeit, schließlich kegelten Wirtz und Co. unter anderem die AS Monaco nach einem verlorenen Hinspiel aus dem Wettbewerb. "Deswegen wissen wir, dass wir mit unserer Qualität weiterkommen können", meinte Wirtz: "Das gibt Zuversicht, im zweiten Spiel ist noch viel möglich."
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