Rückrunden-Erfolg in Leverkusen
13.01.2018 | 17:29 Uhr
Neues Jahr, gleiches Bild: Der FC Bayern lässt in der Bundesliga nichts anbrennen. In Leverkusen sichert sich der Rekordmeister mit einem 3:1 (1:0) die ersten drei Rückrunden-Punkte auf dem Weg zum sechsten Titel in Folge.
Dabei stand der Rekordmeister in Leverkusen einer engagierten Werkself gegenüber. Über weite Strecken der Partie hielten die Youngsters von Heiko Herrlich gut mit, machten den Bayern das Leben schwer.
Ein Standard musste es richten: Javi Martinez netzte nach einem Eckstoß ein (32.). Im zweiten Durchgang brauchte es zwei Geniestreiche, um die Zeichen auf Sieg zu stellen. Einmal mehr stellte der FCB unter Beweis, wie wichtig individuelle Klasse ist.
Franck Ribery untermauerte seine Vertrags-Wünsche mit einem schönen Solo. Der 34-Jährige tanzte Tah aus, schloss trocken ins kurze Eck zum 0:2 ab (59.). Mit gehörig Feuer sprintete er in die Bayern-Kurve, zeigte auf sein Wappen und signalisierte: "Ich bin noch da!" Noch ein Jahr im roten Trikot?
Sky Reporter Torben Hoffmann sieht Ribery in einer hervorragenden Frühform: "Das war ein ganz, ganz klares Signal von ihm. Auffällig ist, dass er eine sehr stabile Vorbereitung gemacht hat. Er lebt von seiner körperlichen Fitness, die braucht er zu hundert Prozent. Ein fitter Ribery ist in der Lage, Spiele zu entscheiden."
Den Schlusspunkt setzte James in der Nachspielzeit (91.). 17 Meter, ein zauberhafter linker Fuß, 1:3. Leno machte sich lang und länger, konnte den Ball aber nicht aus dem Winkel fischen. Im Offensivspiel zahlt sich die Klasse des Kolumbianers aus. In Leverkusen ist James Dreh- und Angelpunkt, dazu sicherster Akteur am Ball.
Der Auswärtssieg gestaltete sich deutlicher, als es der Spielverlauf darstellte. Durch einen abgefälschten Schuss verkürzte Kevin Volland (70.), im Anschluss zwirbelt Flügel-Youngster Leon Bailey an die Latte. "Die Mannschaft hat über weite Strecken taktisch und von der Defensive her sehr gut gespielt. Nach dem 2:0 haben wir ein bisschen die Konzentration verloren und unnötige Ballverluste gehabt", sagte Jupp Heynckes.
Beim furiosen Auftakt in die Bundesliga-Rückrunde ging das Comeback von Sandro Wagner unter. Der 30-jährige Nationalspieler musste zuschauen, wurde in der 79. Minute eingewechselt. Trotz seines Kurzeinsatzes nimmt der Angreifer "nur Positives" mit: "Ich habe versucht, der Mannschaft zu helfen, meine Aktionen zu haben, den Ball zu sichern und gut nach hinten zu arbeiten. Das ist mir gelungen. Ich hätte gerne ein Tor gemacht, aber ich hatte keine Chance. Von dem her kann ich mir nichts vorwerfen. Es ist alles gut", versicherte Wagner nach dem Match.
Er sei einfach nur wieder froh, zu Hause zu sein. Und sein Ehrgeiz ist größer denn je: "Ich versuche auf meine Einsatzminuten zu kommen. Ich will im Sommer nach Russland", betonte der Confed-Cup-Sieger.
Im ersten Auftritt 2018 zeigte der Rekordmeister seine eiskalte Seite - in Form von Effektivität. Die Bundesliga-Konkurrenz kann sich sicher sein: Die Meisterschaft geht nur über den FC Bayern, der sich wohl nur selbst ins Stolpern bringen kann.