Bodo Illgner: Sven Ulreich ist ein Kandidat für das DFB-Team

Im exklusiven Interview mit Sky erklärt Ex-Nationalkeeper Bodo Illgner, warum Sven Ulreich ein Kandidat für die Nationalmannschaft ist und wieso es schwierig werden könnte, Manuel Neuer in einem möglichen Champions-League-Finale aufzustellen.

Frage: Gegen Leverkusen hat Sven Ulreich erneut hervorragend gehalten. Wie bewerten Sie seine aktuelle Entwicklung?

Bodo Illgner: Er hat sich im Laufe der Saison definitiv gesteigert und kommt immer besser in Fahrt.

Frage: Ist er in der Form auch ein Kandidat für die Nationalmannschaft?

Illgner: Absolut, er spielt regelmäßig bei den Bayern und hat damit natürlich einen Vorteil gegenüber Kevin Trapp, der bei Paris St. Germain nur selten zum Einsatz kommt. Zudem hat er die Möglichkeit, sich in der Champions League auf internationaler Bühne auszuzeichnen. Ein weiteres Argument für ihn ist die Tatsache, dass die Abwehr der deutschen Nationalmannschaft hauptsächlich aus Bayern-Spielern besteht.

Frage: Welche drei deutschen Torhüter würden Sie denn mitnehmen?

Illgner: Das hängt natürlich stark davon ab, ob Manuel Neuer rechtzeitig fit wird. Er ist nicht nur die Nummer eins in Deutschland, sondern der weltbeste Torhüter und setzt die Maßstäbe für das Torwartspiel. Dahinter kämen Marc-Andre ter Stegen und Bernd Leno, der über Jahre hinweg international spielt und auch mit Sicherheit noch eine große Zukunft im DFB-Team hat.

Statistik beweist: Darum muss Ulreich mit zur WM

Sven Ulreich überzeugt beim FC Bayern München Woche für Woche mit beeindruckenden Leistungen. Die Rufe nach einer WM-Nominierung werden immer lauter.

Frage: Und wenn es Neuer nicht schaffen sollte?

Illgner: Dann würde sich die Situation natürlich verändern. Dann wären ter Stegen, Leno und Ulreich meine Kandidaten.

Frage: Würde es aus Ihrer Sicht denn Sinn machen, Manuel Neuer im DFB-Pokalfinale oder in einem möglichen Champions-League-Finale einzusetzen? Er hätte ja kaum Spielpraxis ...

Illgner: Ideal wäre es, wenn er schon vorher zum Einsatz kommen würde als direkt in einem Endspiel. Das wäre schon ein Risiko, denn für einen Torhüter ist es ein Unterschied, ob man jeden Tag nur trainiert oder in einem Spiel zum Einsatz kommt. An die Maße muss man sich immer wieder erst gewöhnen, vor allem was Flanken oder lange Pässe angeht.

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Frage: Aber mit Ulreich im Tor müssten sich die Bayern auch keine Sorgen machen, oder?

Illgner: Nein, da gibt es überhaupt keine Bedenken. Er ist mittlerweile ja auch gut eingespielt mit der Abwehr und ich glaube, der FC Bayern kann sich zu hundert Prozent auf ihn verlassen.