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Borussia Dortmund News: Erling Haaland könnte den BVB verlassen

Köln-Frust und Königsklassen-Gefahr: So vergrault der BVB Haaland

Erling Haaland ist zur mit den BVB-Leistungen unzufrieden.
Image: Erling Haaland ist zur Zeit mit den BVB-Leistungen unzufrieden.  © Getty

Nach dem 2:2 gegen Köln ist das BVB-Ziel "Champions-League-Qualifikation" wieder in die Ferne gerückt. Dieser Fakt und die Art und Weise, wie es dazu gekommen ist, machen wenig Hoffnung auf einen Verbleib von Erling Haaland. Angeblich soll dieser bereits ein Ultimatum gestellt haben.

Ein absoluter Torgarant, Leader und die Lebensversicherung für die Schwarz-Gelben - all das ist Erling Haaland. Das große BVB-Problem: Das weiß Erling Haaland auch. Der norwegische Knipser hat, seit er bei den Dortmundern ist, in 49 Pflichtspielen 49 Treffer erzielt, hinzu kommen elf Vorlagen. Das sind Zahlen, mit denen er sich selbst vor Spielern wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Robert Lewandowski nicht verstecken braucht.

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Haaland entwickelt sich schneller als der BVB

Doch wie einst Lewandowski entwickelt sich auch der jetzige BVB-Knipser Haaland schneller als die Mannschaft und der Verein um ihn herum. Stand jetzt ist der 20-Jährige einfach zu gut für die Borussen, die immer wieder in alte Muster zurückfalllen und so Gefahr laufen, das Ziel Champions League für die Saison 2021/2022 zu verpassen.

Beim am Ende für den BVB glücklichen Unentschieden gegen Köln lief bei der Mannschaft von Edin Terzic nicht sonderlich viel zusammen. Nach der schnellen Führung durch - wen auch sonst - Haaland erlaubten sich die Westfalen extrem viele Fehler, spielten riskante und unpräzise Bälle und verteidigten eher halbherzig. Köln drehte das Spiel verdientermaßen, ehe Haaland in der 90. Minute ein zweites Mal traf und so (trotz schöner Vorarbeit durch Youngster Ansgar Knauff) den Karren einmal mehr im Alleingang aus dem Dreck zog.

Wutausbruch zeigt den Ernst der Lage

Das arrogant scheinende Auftreten der Dortmunder dürfte nicht nur vielen Fans nicht geschmeckt haben. Schon zur Pause soll der Knipser laut Bild mit den Worten "I f***ing hate this. F***ing bullshit" in die Kabine gerauscht sein. Direkt nach Abpfiff warf Haaland sein Trikot zum "Tausch" lediglich vor die Füße von Gegenspieler Jorge Mere und stapfte danach an Trainer Terzic vorbei, ohne diesem Beachtung zu schenken.

Für den Trikotwurf entschuldigte sich der Norweger später, doch dabei blieb es auch. Coach Terzic redete den Wutausbruch später damit schön, dass sein Schützling einfach enorm ehrgeizig sei. "Erling hatte fünf Abschlüsse und macht wieder zwei Tore. Trotzdem sieht man seine Enttäuschung heute, weil er den Platz mit drei Punkten verlassen wollte. Dieser Siegeswille zeichnet ihn aus", stellte sich Terzic vor den Stürmer.

Doch genau darin liegt das große Problem für den BVB. Im Dress der Borussen kann dieser Hunger nach Erfolg derzeit nicht gestillt werden. Hinzu kommt, dass Haaland in der kommenden Saison sicher nicht das Ziel verfolgt, Torschützenkönig in der Europa League zu werden.

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Edin Terzic, Trainer von Borussia Dortmund, spricht über die Leistung von Erling Haaland (Videolänge: 35 Sekunden).

Haaland stellt wohl CL-Ultimatum

Laut einem Bericht der spanischen Zeitung As soll der 20-Jährige nach der Partie gegen Köln ein ausführliches Gespräch mit seinem Berater Mino Raiola geführt haben. In diesem habe er dem Italiener erklärt, dass er bei einem Verpassen der Champions League noch im kommenden Sommer den Verein verlassen will. Derzeit befindet sich der BVB auf dem fünften Tabellenplatz, vier Punkte hinter Eintracht Frankfurt auf Rang vier.

Zwar hat Haaland beim BVB noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 und eine Ausstiegsklausel für 75 Millionen Euro könnte erst im Sommer 2022 gezogen werden, doch sollte der Stürmer von einem Wechsel entschlossen sein, dürfte es schon in diesem Sommer ungemütlich im Pott werden. Bei einem Pressetermin der norwegischen Nationalmannschaft beteuerte Haaland zwar noch "einen Vertrag für drei Jahre" zu haben und er sich deshalb "nicht stressen" würde, doch Stress hätte der Stürmer ohnehin nicht.

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Barca und Real bringen sich in Stellung - BVB chancenlos?

Neben zahlreichen Top-Klubs aus der Premier League sollen mit dem FC Barcelona und Real Madrid vor allem zwei Teams aus Spanien ganz heiß auf eine Verpflichtung der Tormaschine sein. Die Königlichen sollen laut der spanischen Zeitung abc derzeit der Favorit von und auf Haaland sein - zudem sollen die Madrilenen ein Angebot in Höhe von 120 Millionen Euro für den Goalgetter vorbereiten.

Der FC Barcelona wiederum soll durch die Wahl des neuen Präsidenten Joan Laporta gute Chancen auf den Noch-Dortmunder haben. Laporta machte die Verpflichtung des Angreifers sogar zum Teil seines Wahlkampfes. Zudem soll der neue Barca-Entscheider ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Haaland-Berater Raiola pflegen.

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Der BVB hat noch genug Chancen

Interesse am Norweger besteht also genug. Hat der BVB überhaupt noch eine Chance, die eigene Lebensversicherung länger zu halten? Die kurze und hoffnungsbringende Antwort: Ja. Die Voraussetzung dafür ist allerdings eine enorme Leistungssteigerung der restlichen Mannschaft. Haaland will nicht den Alleinunterhalter spielen und hat kein Interesse an einer Saison ohne die große Bühne Champions League.

Mit acht verbleibenden Spielen in der Bundesliga, der Möglichkeit zum DFB-Pokal-Sieg und dem schier unmöglichen Weiterkommen in der Königsklasse gegen Manchester City bieten sich noch einige Chancen, Haaland von einem Verbleib zu überzeugen.

Leistet der BVB sich weitere Lustlos-Auftritte wie gegen Köln, laufen die Borussen aber große Gefahr, ihren besten Spieler zu vergraulen.

Mehr zum Autor Lars Pricken