Borussia Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang provoziert wieder
Dortmunder vor dem Absprung zu Arsenal?
16.01.2018 | 21:18 Uhr
Borussia Dortmund schwankt bei der Behandlung von Pierre-Emerick Aubameyang zwischen Strenge und Nachgiebigkeit. Jetzt hat der Gabuner erneut mit einem "Scherz" den BVB provoziert.
Pierre-Emerick Aubameyang machte sich einen Spaß aus dem ganzen Theater. Bei einer Autogrammstunde von Borussia Dortmund bog sich der Torschützenkönig am Montagabend vor Lachen, als hätte es den Wirbel um seine Suspendierung nie gegeben. Mit dem Engländer Jadon Sancho scherzte er über seinen möglichen Transfer zum FC Arsenal: "Kannst du mir irgendwann London zeigen? Soll ja ein heißes Pflaster sein." Sancho übertrug live bei Instagram.
Dortmund in der Transfer-Zwickmühle
Hans-Joachim Watzke würde sich von Aubameyang womöglich etwas mehr Demut wünschen. Der Geschäftsführer ringt wie Trainer Peter Stöger und Sportdirektor Michael Zorc um den richtigen Umgang mit dem Starstürmer, der anscheinend seinen Abschied provozieren will.
Die Transfer-Uhr tickt für Borussia Dortmund. Mit jedem Tag, der verstreicht, wird - oder würde - es für den BVB schwieriger, einen halbwegs adäquaten Nachfolger für den bei allen Eskapaden sportlich fast unverzichtbaren Aubameyang zu finden. Der Markt ist überhitzt und im Winter nicht allzu ergiebig, der BVB hätte Geld und Not. Das wissen auch die anderen Vereine.
Kommt Giroud zum BVB?
Zum Beispiel der FC Arsenal. Von dessen Bereitschaft, in sportlich stürmischen Tagen tief in die Tasche zu greifen, dürfte die Zukunft Aubameyangs abhängen. 60 Millionen Euro Ablöse oder ein Verrechnungsgeschäft mit dem französischen Nationalstürmer Olivier Giroud sind im Gespräch - Giroud ist allerdings nicht mehr der Jüngste (31) und seit Wochen verletzt. Er wäre somit keine sofortige Kompensation für den Verlust eines Superstars, der trotz zwischenzeitlicher Flaute in der Hinrunde 20 Pflichtspieltore erzielt hat.
Zudem muss Arsenal, Verein der deutschen Weltmeister Mesut Özil, Per Mertesacker und Shkodran Mustafi, zunächst einen Platz im Sturm räumen. Ein Transfer des Chilenen Alexis Sanchez zu Manchester United steht anscheinend kurz vor dem Abschluss. United-Teammanager Jose Mourinho nennt Sanchez einen "phänomenalen Spieler", eine Verpflichtung eine "fantastische Möglichkeit", einen Topspieler zu holen.
Aubameyang nicht für Arsenal international spielberechtigt
Käme der Deal mit Arsenal zustande, so wäre Pierre-Emerick Aubameyang in dieser Transferperiode nicht für die Londoner in der Europa League spielberechtigt.
Zwar darf ein Verein laut Regularien der Europäischen Fußball-Union (UEFA) mit Stichtag 1. Februar "ab dem Sechzehntelfinale höchstens drei neue spielberechtigte Spieler für die im laufenden Wettbewerb verbleibenden Spiele nachmelden". Einer davon kann sogar "ausnahmsweise nachgemeldet werden, auch wenn er bereits in einem Spiel der Gruppenphase eines UEFA-Klubwettbewerbs von einem anderen Verein in der aktuellen Saison eingesetzt wurde". Dies würde auf Aubameyang zutreffen. Voraussetzung hierfür ist laut Artikel 43.02.b jedoch, dass er nicht "für einen anderen Verein eingesetzt wurde, der derzeit im selben Wettbewerb vertreten ist".
Dies ist aber der Fall. Aubameyang ist mit dem BVB aus der Champions League als Gruppendritter in die Europa League abgestiegen. Der FC Arsenal hat sich in der Europa-League-Gruppenphase für die Zwischenrunde mit 32 Vereinen qualifiziert. Priorität dürfte für die Gunners allerdings eindeutig die Premier League haben.