Braunschweigs Sport-Geschäftsführer Benjamin Kessel spricht über die Saison des BTSV
Nach einer enttäuschenden Hinrunde hat Eintracht Braunschweig die Abstiegsplätze wieder verlassen.
20.02.2025 | 13:21 Uhr
Geschäftsführer Benjamin Kessel verriet bei "HvK und Tusche - Dein Zweitligatalk", warum Kontinuität der Schlüssel zur Rückkehr in die Erfolgsspur war. Außerdem spricht er über seinen kuriosen Identitätsklau.
Von Julius Ostendorf
Trotz nur 13 Punkten aus der Hinrunde hielt Eintracht Braunschweig in der Winterpause an Trainer Daniel Scherning fest. Fünf Verpflichtungen und fünf Spieltage später haben die Niedersachsen überraschend die Abstiegsränge verlassen. "Es war definitiv die richtige Entscheidung, Kontinuität zu wahren", sagte Sport-Geschäftsführer Benjamin Kessel im Gespräch mit Moderator Hartmut von Kameke und Experte Torsten Mattuschka. "Daniel ist ein herausragender Trainer und Mensch, der die Jungs immer packen kann."
Als vorherrschendes Problem in der Hinrunde nannte Kessel zudem die Verletzungsmisere. "Wir hatten zwischendurch neun Verletzte. Zum letzten Spiel nach Nürnberg sind wir mit 14, 15 Mann gefahren." Folgerichtig verpflichtete die Eintracht im Winter insgesamt fünf Spieler, die bereits alle zum Einsatz kamen. "Es war dann auch klar, dass wir nochmal eine neue Energie in die Gruppe geben müssen."
Der Plan ging auf: Zuletzt gewann die Eintracht zwei Spiele in Folge und verließ erstmals seit dem achten Spieltag die Abstiegsplätze.
Kessel erklärt Philippe-Verbleib
Auch im weiteren Saisonverlauf kann der Verein auf seinen Starspieler Rayan Philippe zählen. Mit elf Torbeteiligungen habe er das Interesse verschiedener Vereine aus dem In- und Ausland geweckt, verrät Kessel. "Es gab im Sommer schon einige Angebote. Aber der Junge hat immer gesagt, dass er hier noch eine Mission zu erfüllen hat."
Wenig zuversichtlich ist der Braunschweiger Geschäftsführer dagegen, was Philippes Zukunft nach dem Sommer angeht. "Sein Weg wird in die Bundesliga führen. Ich denke schon im nächsten Sommer", tippt Kessel. "Er hat einfach außergewöhnliche Qualitäten. Er ist schnell und hat einen Schuss wie ein Pferd mit seinem linken Huf."
Kessel wurde Opfer von Identitätsklau
Seit Jahresbeginn sorgte die Eintracht allerdings nicht nur für positive Schlagzeilen. Im Januar wurde bekannt, dass sich Kriminelle bei diversen internationalen Vereinen in angeblichen Transferverhandlungen als Kessel ausgaben und Vorleistungen von den Vereinen forderten. "Die Person wollte Geld für einen Medizincheck beziehungsweise Flugreisen."
"Es ging damit los, dass ich vermehrt Anrufe und Nachrichten aus allen Ländern Europas bekommen habe: Skandinavien, Holland, Belgien, aber auch Polen und Russland", zählt er auf. "Die meisten hatten Gott sei Dank meine Nummer und wussten das direkt aufzuklären." Ob jemand auf die Masche hereingefallen ist, weiß er nicht.
Täter noch nicht gefasst
Der Identitätsdiebstahl habe auch mit dem Ende der Transferperiode nicht aufgehört, obwohl Kessel den Vorfall umgehend der DFL und Polizei gemeldet hatte. Der oder die Täter konnten aber noch nicht gefasst werden.
Kessel versucht dennoch das Gute in den Vordergrund zu stellen: "Eigentlich gibt es ja an der Sache nichts Positives, aber zumindest kenne ich jetzt fast alle Berater." Schon zuvor hatte er die Kontakte beinahe aller Vereine aus Deutschland und den umliegenden Ländern. "Aber jetzt habe ich, glaube ich, jede einzelne Nummer von jedem Verein und jedem Berater."
Die komplette Sendung mit Gast Benjamin Kessel ist ab sofort auf allen gängigen Podcast-Plattformen sowie auf Sky-Q abrufbar. "HvK und Tusche - Dein Zweitligatalk" läuft immer mittwochs live um 17.30 Uhr.
Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.