Die Unruhe beim VfB Stuttgart nimmt nicht ab. Zwei Mitglieder im Vereinsbeirat haben nun ihren Rücktritt angekündigt und dabei schwere Vorwürfe erhoben.
Streit im Verein
Die Situation des VfB Stuttgart ist kompliziert. Der Verein ist finanziell durch die Pandemie und den aktuellen Stadionumbau schwer gebeutelt, hat Ende des letzten Jahres sowohl seinen Trainer, als auch seinen Sportdirektor getauscht und steht in der Tabelle nur auf dem Relegationsplatz. Doch auch hinter den Kulissen brodelt es. Zwei Mitglieder des Vereinsbeirats haben nun ihren Rücktritt eingereicht und dabei schwere Vorwürfe gegen führende Personen der Vereinsgremien und deren internen Umgang erhoben.
Worum geht es?
Hintergrund sind vereinsinterne Streitigkeiten um mutmaßliche Satzungsverstöße beim VfB Stuttgart. Bereits im Dezember hatte die Stuttgarter Zeitung darüber berichtet. Über den Umgang mit diesen Vorwürfen gab es vereinsintern Differenzen. Bei einer Klausurtagung am Wochenende sind diese Streitigkeiten nun eskaliert. Infolgedessen haben Susanne Schosser und Martin Bizer ihre Ämter niedergelegt.
Als Begründung nennt Schosser das „unerträgliche, unprofessionelle, allein auf Machtsicherung bedachte und diffamierende Vorgehen wesentlicher Mitglieder der Gremien". Bizer beklagt, dass das Thema der mutmaßlichen Satzungsverstöße instrumentalisiert wurde, „um Vereinsbeiräte, die um weitere Aufklärung bemüht waren, als `Gefolgsleute' von angeblichen Gegnern des derzeitigen Präsidenten zu diffamieren".
Was ist der Vereinsbeirat?
Der Vereinsbeirat ist ein Gremium des VfB Stuttgart, das aus bis zu neun Mitgliedern besteht. Seine wichtigste Aufgabe ist die Auswahl von Präsidentschafts- und Präsidiumskandidaten, die der Mitgliederversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden. Außerdem muss der Vereinsbeirat unter anderem den Finanzplan des e.V. genehmigen (dazu zählt auch das Nachwuchsleistungszentrum) und soll Streitigkeiten zwischen Mitgliedern oder innerhalb des Präsidiums schlichten.
Welche Auswirkungen haben die Rücktritte?
Auf die operative Arbeit der Profiabteilung des VfB haben die Rücktritte keine Auswirkungen, da sich der Vereinsbeirat um die Belange des Vereins und nicht der ausgegliederten AG kümmert. Allerdings untermauern sie erneut die schlechte Stimmung in den Vereinsgremien.
Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller hatte bereits im Dezember in einem Facebook-Posting geschrieben: „Klima und Atmosphäre im Präsidium sind nicht gut." Auf die Position von Vereinspräsident und AG-Aufsichtsratsboss Claus Vogt haben die Rücktritte keine Auswirkungen.