Bundesliga: FC Augsburg Manager Stefan Reuter zu Gast bei Sky90
Reuter will Augsburgs "Sensation" mit neuem Coach fortführen
22.08.2022 | 16:05 Uhr
Der FC Augsburg gehört in der Bundesliga schon zum Inventar. Seit 2011 ist der FCA in der Beletage des deutschen Fußballs vertreten. Manager Stefan Reuter spricht bei Sky90 über die Herausforderungen, Rekordtransfer Ricardo Pepi und den Abgang von Markus Weinzierl in der Vorsaison.
Nur sieben Teams unter den aktuellen Bundesligisten haben eine länge Serie in der Bundesliga als der FC Augsburg. Noch nie ist der FCA in seiner Vereinsgeschichte aus der Bundesliga abgestiegen und hält sich damit seit 2011 im Oberhaus. Seit Dezember 2012 ist Stefan Reuter der Manager bei Augsburg und hat den Verein damit fast in seiner gesamten Bundesliga-Zeit begleitet.
Große Entwicklung beim FC Augsburg
Abgesehen von der Saison 2014/15, die der FCA sogar auf einem Europa-League-Platz abschließen konnte, kämpft der Verein meist jährlich gegen den Abstieg. Dennoch ist Reuter stolz auf das, was sich bei den Schwaben in den letzten Jahren getan hat: "Wenn man sieht, wie sich der FC Augsburg in den letzten zehn, fünfzehn Jahren entwickelt hat, ist für mich eine Sensation. Es ist wirklich sensationell. Wir hatten viel aufzuholen und jetzt haben wir so eine Infrastruktur stehen, dass wir uns auch wirklich verstärkt auf die Mannschaft konzentrieren können."
Erst in der Vorwoche hat der Verein sein Internat eingeweiht, was der Manager als "die letzte große Infrastruktur-Maßnahme" bezeichnet.
Reuter zum Eklat mit Ex-Trainer Weinzierl
Weniger erfreulich war dagegen der Abgang des letztjährigen Trainers Markus Weinzierl, der ohne Vorgespräch mit Manager Reuter seinen Abschied von Augsburg am Sky Mikrofon verkündete. Eine Aussprache gab es seitdem zwischen den beiden nicht. Bei Sky90 äußerte sich Reuter nun exklusiv zu der Situation mit dem ehemaligen Trainer:
"Für mich war es extrem überraschend, weil wir über Wochen vereinbart hatten, dass wir nach der Saison ein Gespräch führen. Er hat nie geäußert, dass er das zu einem bestimmten Zeitpunkt wissen möchte, sondern für ihn war es okay, dass wir nach der Saison sprechen. Was dazu geführt hat, kann man nur spekulieren."
Generell wurde es in Augsburg in den vergangenen Jahren etwas ungemütlicher. Zahlreiche Trainerwechsel und eine fehlende Spielidee in der Mannschaft wurden bemängelt und auch Reuter geriet in die Kritik. Der Manager nimmt diese durchaus an, blickt aber nach vorne:
FCA-Manager gibt sich selbstkritisch
"Die Mannschaft hat keinen besonders schönen, attraktiven Fußball gespielt und wir müssen jetzt schauen, dass wir wieder eine absolute Geschlossenheit hinkriegen und Spaß und Freude haben an dem Spiel, die Zuschauer mitnehmen und alle in eine Richtung marschieren", so der 55-Jährige.
Und weiter: "Dass die Erwartungshaltung wächst, wenn man im zwölften Jahr in der Bundesliga dabei ist, ist einfach so, aber natürlich haben wir auch nicht alles richtig gemacht."
Sportlich will Reuter wieder eine Idee auf dem Platz sehen, die auch auf eigenem Ballbesitz ausgelegt ist und ist daher besonders stolz, dass sowohl in Leverkusen am 2. Spieltag als auch zuletzt gegen Mainz jeweils ein schön herausgespielter Augsburger Treffer dabei war. "Damit haben wir uns extrem schwergetan in den letzten Jahren", so Reuter.
Reuter glaubt weiter an Rekord-Mann Pepi
Unter dem neuen Coach Enrico Maaßen soll sich dies nun ändern. Er ist der große Hoffnungsträger an der Seitenlinie der Augsburger. Auf dem Platz soll Rekord-Einkauf Ricardo Pepi für Erfolg sorgen, auch wenn der 13-Millionen-Mann bisher noch nicht wie gewünscht eingeschlagen hat.
Doch Manager Reuter warnt vor voreiligen Schlüssen: "Man muss einem 19-Jährigen auch einfach die Zeit geben, sich an die Bundesliga zu gewöhnen, noch robuster zu werden. Aber er hat absolute Qualität, wenn er Richtung Tor geht. Er hat ein super Torabschluss, gute Laufwege. Er ist ein sehr positiver und guter Junge. Er arbeitet an den Dingen. Das ist das, was ich von einem Spieler erwarte, dass er intensiv an den Dingen arbeitet und dann wird er auch irgendwann belohnt."
Die Fans der bayrischen Schwaben werden hoffen, dass der Knoten beim Rekordtransfer bald platzt, denn die ersten Spiele zeigen, dass es auch in dieser Spielzeit für den FCA darum geht, die Klasse zu halten. Tore von Pepi würden da sicher helfen, aber wie auch in den vergangenen zwölf Jahren wäre es kein Wunder, wenn die Schwaben es auch ohne Pepi-Explosion wieder einmal schaffen würden, in der Bundesliga zu bleiben. Sie gehören ja schließlich mittlerweile zum Inventar...
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