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Bundesliga: RB Leipzig kann mit dem FC Bayern um die Meisterschaft konkurrieren

Reif für den Thron! Fünf Gründe, warum RB Leipzig Meister werden kann

Dominik Szoboszlai trifft gegen den BVB zum 2:0.
Image: Dominik Szoboszlai trumpft derzeit für RB Leipzig auf.  © DPA pa

Nach dem jüngsten Sieg der Leipziger gegen Stuttgart (2:1) stecken die Roten Bullen weiter mitten im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Zehn Jahre lang konnte dem FCB zuletzt keiner das Wasser reichen, doch gleich mehrere Faktoren sprechen für eine Wachablösung an der Spitze.

Nach zwei Jahren Münchner Meisterschafts-Tristesse war es Anfang April 2013 wieder soweit. Der FC Bayern sicherte sich im Eiltempo bereits am 28. Spieltag mit einem 1:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt den 23. Meistertitel. Während sich die Bayern erneut auf den deutschen Fußballthron setzten, spielte RB Leipzig am selben Spieltag gegen den VFC Plauen in der Regionalliga Nordost. Die Sachsen dominierten ihre Liga, waren auf der Fußballlandkarte jedoch quasi nicht existent.

Knapp zehn Jahre später befinden sich die Leipziger nun im Zentrum des deutschen Fußballs: Nach dem 2:1-Sieg über den VfB Stuttgart steht RB vorübergehend auf dem zweiten Tabellenrang mit einem Zähler Rückstand auf den Rekordmeister. Der Verein, der zur Saison 2009/2010 das Startrecht des SSV Markranstädt in der Oberliga Nordost übernahm, mischt aber nicht nur im Meisterschaftsrennen mit, sondern steht auch im Champions-League-Achtelfinale und hat internationale Topstars in seinen Reihen. RB Leipzig hat bereits eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben, doch geht gar noch mehr?

Fünf Gründe, warum RB Leipzig in diesem Jahr den deutschen Meistertitel gewinnen kann:

1. Marco Rose

RB Leipzig legte in der laufenden Bundesligasaison den schlechtesten Start der Vereinsgeschichte hin. Unter Domenico Tedesco gelang den Sachsen in den ersten fünf Bundesligaspielen nur ein Sieg. Nach der 1:4-Klatsche in der Champions League gegen Donezk zogen die RB-Bosse früh die Reißleine und verpflichteten Marco Rose als neuen Cheftrainer. Bereits mit seiner Kostprobe, dem 3:0 gegen Borussia Dortmund ließ der Trainer anschmecken, was in den kommenden Monaten folgen sollte...

Nach dem jüngsten Sieg über den VfB sind die Roten Bullen 16 Spiele in Folge ungeschlagen und in allen Wettbewerben noch im Rennen. Die Ideen des Trainers, aus schnellem Umschaltspiel Torgefahr zu erzeugen mit gleichzeitiger Varianz aus Ballbesitz und Kombinationsfußball passt perfekt zu den Leipzigern. Seit der Ex-BVB-Coach bei den Sachsen angeheuert hat, stehen die Leipziger in der persönlichen Rose-Tabelle gar auf Platz eins - vor den Bayern.

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2. Zahlreiche Unterschiedsspieler

Zu verdanken hat der Trainer die vielen Erfolge dabei aber auch der individuellen Klasse seiner Spieler. So stellten die RB-Stars gleich mehrfach unter Beweis, auch einmal mit Einzelaktionen den Unterschied in einer Partie ausmachen zu können, wenn die taktische Finesse ihres Trainers einmal nicht ausreicht.

Im Rampenlicht wechselten sich dabei in der laufenden Saison gleich mehrere Spieler immer wieder ab. Gegen die Stuttgarter brillierte dabei Dominik Szoboszlai mit einem Doppelpack, auf Schalke glänzte Dani Olmo und in Bremen trumpfte Andre Silva auf und auch Timo Werner hatte in der Saison bereits einige Sternstunden. Leipzig hat in seinem Köcher viele Waffen, wobei die beste dabei im Moment nicht einmal mit dabei ist.

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3. Der Beste fehlt (noch)

Christopher Nkunku traf in der laufenden Bundesligasaison bereits elf Mal und ist damit aktuell Führender in der Torschützenliste. Der Franzose überzeugt mit brillanter Technik, Schnelligkeit, einem kaltschnäuzigen Abschluss und wird im kommenden Jahr beim FC Chelsea auf Torejagd gehen. Der 25-Jährige machte ebenfalls bereits einige Male den Unterschied aus, doch zog sich während der WM-Vorbereitung mit Frankreich einen Außenbandriss im linken Knie zu.

Die Ausfalldauer konnte bislang noch nicht genau terminiert werden, gegen Manchester City am 22. Februar soll der Franzose jedoch wieder mit von der Partie sein. Auch ohne Nkunku konnte Leipzig sowohl gegen die Bayern überzeugen als auch die Pflichtaufgaben gegen Schalke und Stuttgart meistern und wird noch einmal stärker bei der Rückkehr des Nationalspielers.

Bundesliga-Saison 2022/23

  • Start: 5. - 7. August 2022
  • Eröffnungsspiel: Eintracht Frankfurt - FC Bayern München
  • letzter Spieltag 2022: 11. - 13. November
  • FIFA Fußball-WM: 21. November - 18. Dezember 2022
  • erster Spieltag 2023: 20. - 22. Januar
  • 34. Spieltag: 27. Mai 2023
  • Titelverteidiger: FC Bayern München
  • Aufsteiger: FC Schalke 04, SV Werder Bremen

4. Tiefer Kader

Mit Nkunku bekommt RB Qualität dazu, dass die Roten Bullen aber auch ohne den Franzosen absolut konkurrenzfähig sind, liegt an der enormen Kadertiefe. Mit Timo Werner, Andre Silva und Yussuf Poulsen stehen allein im Sturm drei Spieler zur Verfügung, die sich einen Platz in der Anfangsformation erspielen wollen. Doch auch dahinter stehen Marco Rose mit Konrad Laimer, Dani Olmo, Dominik Szoboszlai und Xaver Schlager Spieler von internationalem Top-Niveau zur Verfügung.

Auf beinahe jeder Position sind die Sachsen mit zwei Spielern auf adäquatem Niveau besetzt und so fiel weder die Verletzung von Konrad Laimer, noch die von Lukas Klostermann wirklich ins Gewicht. Die enorme Tiefe des Kaders kaschiert dabei jedoch nicht nur Verletzungen, sondern sorgt auch für einen gesunden Konkurrenzkampf.

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Kann RB Leipzig dem FC Bayern gefährlich werden?

5. FC Bayern schwächelt

Während die Leipziger unter Marco Rose noch keine Schwächephase hatten und ein stets konstantes Niveau aufrechterhalten konnten, tauchten beim FC Bayern im Saisonverlauf dagegen durchaus Schwierigkeiten auf. Nach vier sieglosen Spielen in Folge zur Mitte der Hinrunde, droht den Münchnern gegen Frankfurt eine erneute Sieglos-Serie nach zwei Remis in Folge gegen Leipzig und Köln (jeweils 1:1).

Der Druck in München ist bereits nach zwei Spielen ohne Dreier zu spüren und der Titel in der Bundesliga beinahe schon Pflicht für Julian Nagelsmann. Die Roten Bullen können dagegen befreit aufspielen und haben trotz der größtenteils jungen Spieler, nach dem DFB-Pokalsieg im letzten Jahr, einen Kader mit Titelerfahrung.

Seit der Meisterschaft in Frankfurt 2013 konnte bis heute keine Mannschaft den Bayern an der Tabellenspitze gefährlich werden. Leipzig hat jedoch nun den richtigen Trainer sowie einen tiefen erfolgshungrigen Kader und scheint reif zu sein, es mit den Münchnern ernsthaft aufnehmen zu können und selbst den Bundesliga-Thron zu erklimmen.

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