BVB: Anthony Modeste und Salih Özcan
Köln-Connection lässt BVB wieder besser schlafen
27.08.2022 | 20:32 Uhr
Anthony Modeste bringt Borussia Dortmund nach der Pleite gegen Bremen mit seinem Tor bei der Hertha wieder in die Spur. Genauso entscheidend war aber auch die Leistung eines anderen Ex-Kölners.
Als Anthony Modeste den Ball ins Berliner Tor geköpft hatte, wusste er, bei wem er sich zu bedanken hatte. Der Dortmunder Stürmer legte die Hände für seine typische Jubelbrille ins Gesicht und stürmte direkt in die Arme von BVB-Coach Edin Terzic.
"Der Trainer hat gemerkt, dass ich die letzte Zeit so viel auf den Deckel bekommen habe, und der Trainer war immer hinter mir und hat mich immer unterstützt", erklärte Modeste seinen Jubel im Interview bei Sky.
Nach seinem Wechsel vom 1. FC Köln nach Dortmund war der 34-Jährige in den ersten beiden Partien ohne Tor geblieben, wirkte fast wie ein Fremdkörper im BVB-Spiel.
Schnell meldeten sich erste Zweifler, ob es die richtige Entscheidung war, den Franzosen als Ersatz für den erkrankten Sebastien Haller zu verpflichten.
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Terzic: "Das ist seine Qualität"
Diese Zweifler dürften nach dem Treffer zum 1:0 (1:0)-Sieg bei der Hertha erst einmal verstummen. "Es war ein wunderschönes Tor und das erste von ganz vielen", war sich Terzic bei Sky sicher.
"Das ist seine Qualität. Wenn wir ihn finden mit unseren Flanken über die Flügel, dass er dann da ist und ihn reinköpft", lobte der Coach den Angreifer.
Baumgart als zusätzlicher Motivator?
Seine Torpremiere hat Modeste seiner Meinung nach auch Steffen Baumgart zu verdanken: "Ich denke, viele Spieler haben gelesen, was mein Ex-Trainer gesagt hat. Wenn die Mannschaft nicht für den Stürmer spielt, wird es schwierig."
Baumgart hatte in einem Interview angemerkt, dass Modeste seine 20 Saisontreffer nur dank der starken Unterstützung seiner Kölner Mitspieler erzielen konnte: "Wenn eine Mannschaft eben nicht so agiert, dann schießt du vielleicht auch nicht so viele Tore wie vorher. So deutlich muss man es sagen."
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Wie praktisch für Modeste, dass in Salih Özcan einer seiner Mitspieler aus der Vorsaison in Berlin mit auf dem Feld stand, der die Laufwege des Stürmers bestens kennt.
Özcan bereitete Modestes Treffer in der 32. Minute nach Doppelpass mit Marius Wolf mit einer mustergültigen Flanke von der rechten Seite vor.
Sonderlob für Özcan
Nach einer hartnäckigen Muskelprellung absolvierte Özcan seine erstes Bundesligapartie für den BVB. Dabei war er nicht nur als Vorbereiter des Siegtreffers wertvoll. Auf der Sechs verlieh er dem Dortmunder Spiel im Vergleich zur schmerzhaften Last-Minute-Pleite gegen Bremen in der Vorwoche deutlich mehr Stabilität.
Auch deshalb hob ihn Terzic besonders hervor: "Wenn man überlegt, wie viele Bälle Salih heute für uns erobert hat, wie viele Dinge er heute eingeleitet hat."
Özcan zeigte bei seinem Debüt keinerlei Anpassungsschwierigkeiten. Als würde er schon seit vielen Jahren das schwarz-gelbe Trikot tragen, erledigte er seine Aufgaben.
Diese umriss er bei Sky folgendermaßen: "Dass ich die Bälle verteile, dass ich hinter den Stürmern bleibe. Dass ich die Zweikämpfe gewinne und alles vor der Abwehr freihalte."
Terzic mit emotionalem Appell
Özcan war die entscheidende personelle Änderung, die Terzic im Vergleich zum vergangenen Samstag vorgenommen hätte. Neben dem Mittelfeldspieler war außerdem Karim Adeyemi nach seiner Zehenverletzung wieder in die Startelf gerückt.
Viel entscheidender aber als die beiden neuen Spieler war für den Erfolg bei der Hertha die völlig veränderte Herangehensweise der BVB-Profis.
Terzic hatte die Spieler vor der Partie emotional gepackt, wie er verriet: "Wir haben vor dem Spiel thematisiert, wie Sch… es sich letzte Woche angefühlt hat, nach dem Spiel auf dem Platz zu stehen. Wie schlecht es sich angefühlt hat nachts einzuschlafen. Dieses Gefühl wollten wir heute bekämpfen."
Chancenverwertung als Manko
Die Ansprache wirkte. Der BVB siegte verdient. Zum ersten Mal seit 2015/2016 gewannen die Schwarz-Gelben die ersten beiden Auswärtsspiele der Saison. Dortmund war eindeutig die dominantere Elf, zeigte viel Zug zum Tor und spielte sich immer wieder gefährlich in den Hertha-Strafraum.
Einziges Manko: die Chancenverwertung. 24 Torschüsse gab der BVB ab, die offizielle Statistik weist 3,38 Expected Goals auf.
"Wir haben super viele Torchancen liegen gelassen. Selbst wenn wir heute drei Tore geschossen hätten, hätten wir von einer schlecht Chancenverwertung gesprochen", kritisierte Terzic deshalb.
Das müsse sein Team künftig besser machen: "Wenn wir jetzt immer bis zur 96. Minute kämpfen müssen, dann wird's irgendwann mal eng mit den Körnern. Deshalb müssen wir dieses Spiel auch früher entscheiden."