BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bei Wontorra - der Fußball-Talk - Sendung im VIDEO

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Watzke zu Gast bei Wontorra - der Fußball-Talk

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke spricht bei "Wontorra - der Fußball-Talk" über die Situation der Borussia, die Dominanz der Bayern und die Zukunft von Trainer Peter Stöger.

Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund) ...

… zum Spiel gegen den Hamburger SV: „Wir sind sehr erleichtert. Wir haben vorher zweimal unentschieden zu Hause gespielt, da verlierst du schon ein bisschen das Selbstvertrauen. Die Hamburger habe es gut gemacht. Am ende war es auch verdient."

… zum Saisonziel: „Champions League ist schon das Wesentliche. Das haben wir von Anfang an gesagt. Im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich aber das Gefühl, dass es eine schwere Saison für uns wird. Wir wussten, Marco Reus fällt lange aus, wir mussten Ousmane Dembele abgeben, da hast du nicht mehr das Gefühl, das es ein Selbstläufer wird."

… zur Defensivleistung von Borussia Dortmund: „Ich sehe, dass wir von den Mannschaften, die oben stehen, alle ungefähr gleich viele Tore bekommen haben. Ich finde auch, dass Kritik berechtigt ist, aber mit Maß und Mittel. Ich habe nicht das Gefühl, dass es bei uns besonders kritisch ist, aber wir müssen das ein oder andere justieren. Das hat auch mit dem jeweiligen Trainer zu tun. Aber ich finde, Peter Störer bekommt das schon gut hin."

… zur Vereins-Philosophie: „Unser Weg ist immer der, junge, höchst talentierte Spieler zu bekommen und die bei uns zu entwickeln. Jetzt haben wir wieder eine Phase, wo wir mehr entwickeln müssen. Unter Jürgen Klopp haben wir drei Jahre gebraucht, um in die Champions League zu kommen. Die drei Jahre haben wir jetzt nicht mehr. Aber wenn du innerhalb von zwei, drei Jahren fünf, sechs wirklich hochklassige Spieler abgeben musst, müssen wir wieder junge Leute entwickeln. Jetzt sind wir gerade wieder dabei, Leute zu entwickeln, muss man denen aber auch ein bisschen Zeit geben."

… zum Thema Ausbildungsverein: „Wir müssen akzeptieren, dass wir in Europa aktuell nach den Erfolgen der letzten fünf Jahre zwischen Manchester City und Manchester United stehen, die beide mehr als doppelt so viel Geld ausgeben können als wir. Aber wir müssen aber auch akzeptieren, dass wenn Manchester City einem Spieler von uns das dreifache Gehalt bietet, dass es dann irgendwann für uns eng wird."

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Watzke wehrt sich! Mehr als Ausbildungsverein

… zur Reinvestition der Transfereinnahmen: „Wir investieren ja. Aber es kann nicht die gleiche Qualität sein, weil wir nicht den gleichen Materialeinsatz geben können. Wir müssen dann hoffen, dass es wieder funktioniert und es funktioniert ja relativ häufig."

… zur Transferpolitik: „Wenn ich der Meinung gewesen wäre, dass die Richtung unserer Transferpolitik nicht stimmt, dann hätte ich nicht von Justierung gesprochen, sondern von Umbruch. Vielleicht brauchen wir einen Spieler mehr in der Mannschaft, der vielleicht böse guckt. Vielleicht brauchen wir so einen, vielleicht aber auch nicht, weil Julian Weigl zum Beispiel die Position spielt. Er hat noch nicht die Erfahrung und die Figur, aber das ist ein großartiger Spieler auf der Position."

… zur Abgabe von Sven Bender: „Es hat mir in der Seele wehgetan, Sven Bender abzugeben. Er ist ein Granatenjunge, ein großartiger Typ. Er hatte super Jahre bei uns. Am tag nach dem Pokalsieg habe ich ihn angesprochen, da habe ich gemerkt, in ihm ist etwas total zerbrochen. Im Pokal-Halbfinale hat er kurz vor Schluss mit einer unfassbaren Rettungstat uns ins Finale gerettet. Im Pokalfinale ist er dann aber nicht eine Minute eingesetzt worden. Das hat in ihm extrem etwas ausgelöst. Dann kam er irgendwann mit dem Wunsch, nach Leverkusen zu gehen, weil er da das Gefühl hatte, die setzen mehr auf mich. Wir haben ihn versucht zu überzeugen, weiter bei uns zu bleiben, aber er hatte das Gefühl, dass nicht mehr komplett auf ihn gesetzt wird und dass er einen neuen Anfang machen möchte."

… zur Frage, ob es an Führungsspielern mangelt: „Das stimmt nicht. Wenn ich schon höre Führungsspieler. Wie viele richtige Führungsspieler gibt es denn? Natürlich war Mats Hummels einer. Jetzt sind wir dabei, wieder eine Hierarchie aufzubauen. Ich glaube aber, dass Ömer Toprak oder Sokratis Spieler sind, die das können. Marco Reus ist immer mehr ein Führungsspieler, aber der war lange verletzt. Auch Mario Götze und Andre Schürrle sind jetzt gefragt, die müssen da reinwachsen, vom Naturell sind sie nicht die klassischen Führungsspieler."

… zur Frage, warum Dortmund seine Stars nicht halten kann: „Wir geben nicht mehr aus, als wir einnehmen. Wenn man die Politik sieht, ist das komplett aus der Mode gekommen. Ich habe von Anfang an gesagt, wir werden nie wieder Schulden machen, da stehe ich bis heute zu. Das limitiert uns etwas, aber nicht so dramatisch. Wir würden bestimmt auch einen Sultan finden, vielleicht sogar einen, der richtig viel Geld investiert, aber Borussia Dortmund ist ein Stück deutsche Fußball-Kultur und bleibt deutsche Fußball-Kultur. Wir wollen keinen Oligarchen, wir wollen frei sein. Dafür akzeptieren wir, dass es gewisse Grenzen gibt."

… zur Frage, wie sinnvoll die Rückholaktionen waren: „Das hatte damit zu tun, dass man die Spielstärke und die Möglichkeiten dieser Spieler kannte. Es waren nicht die schlechtesten Spieler, Kagawa ging zu Manchester United, Götze zu den Bayern und Sahin zu Real Madrid. Wenn man sich dann die Summen anguckt, waren das schon ordentlich Geschäfte. Bei Mario hatten wir nach dem Wechsel zu Bayern München mit den ganzen Begleitumständen das Gefühl, dass er danach nie wieder dieses Niveau erreicht hat, dass er bei uns hatte und bei der Nationalmannschaft. Er war schwer krank, das muss man auch sagen. Ich glaube aber, dass Mario das Fußballspielen immer noch kann. Wichtig ist, dass er sich jetzt voll und ganz auf den Fußball fokussiert, genauso wie auch Andre Schürrle und dann kann das noch einmal eine große Geschichte werden."

… zur Konkurrenz um die CL-Plätze: „Leipzig auf jeden Fall. Sie spielen sehr guten Fußball, machen fast alles richtig. Das merkt man auch daran, dass wir uns oft um die gleichen Spieler bemühen. Sie haben eine tolle Mannschaft. Leipzig ist sicherlich ein großer Konkurrent, aber auch Leverkusen ist sehr stark, sie haben eine tolle Mannschaft zusammengestellt. Schalke hat mich gestern Abend begeistert, wie sie bei Bayern München gespielt haben. Auch Eintracht Frankfurt macht es toll, Gladbach kommt vielleicht noch. Das wird noch ein enger Ritt."

… zur Frage, ob in der Bundesliga zu schlecht gearbeitet wird: „Wenn Herr Seifert mal die Verantwortung für einen Fußballverein übernehmen wird, wird er sehen, dass es nicht so einfach ist. Vielleicht wird das aber auch nie passieren. Aber die Bayern machen momentan alles richtig und haben mit Abstand die besten finanziellen Möglichkeiten und wenn sie keine Fehler machen, kommt man auch nicht näher ran."

… zu möglichen Play-off-Spielen: „Affenzirkus. In der Bundesliga wirst du für deine Leistung über 34 Spieltage belohnt. Ich kann mich damit nicht identifizieren, weil das dann keine sportliche Aussage mehr ist, wenn wir jetzt sagen, wir wollen unter allen Umständen, dass Bayern München nicht Meister wird. Dann können wir auch vorschlagen, wir fangen immer mit 0:3 für Bayern an. Aber das hat nichts mehr mit Fußball zu tun."

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Playoffs in der Bundesliga? Watzke sagt 'Affenzirkus'

… zur möglichen Reform der 50+1-Regel: „So lange Real Madrid und der FC Barcelona als eingetragene Vereine so erfolgreich sind, kann es nicht daran liegen. Ich habe die große Befürchtung, dass sich die Situation der Fans verschlechtert. Die zahlen die Zeche. Gucken Sie sich mal die Ticketpreise in England an. Wir müssen jedem die Chance geben, zu Preisen und die Stadien zu kommen, die auch bezahlbar sind."

… zum Thema Bayernjäger: „Wenn die Bayern einmal schwächeln, dann werden wir sie auch wieder packen. Es gibt ja Ansätze, sie brauchen jetzt zum Beispiel bald einen neuen Trainer. Dann kann es passieren, dass sie Fehler machen. Dann musst du da sein."

… zur Unruhe im Klub vor der Saison: „Zum Thema Tuchel ist alles gesagt. Die Gründe kannten alle Gremien und alle Gremien haben gesagt, es ist die richtige Entscheidung. Der Verein war total geschlossen. Ich wusste aber auch genau, wenn du einen Trainer entlässt, der Dritter geworden ist und Pokalsieger, wirst du in die Kritik geraten. Ich wusste genau, dass ich danach eine schwierige Zeit haben werde."

… zu Spieler-Streiks: „Bei einem Angebot von 60 Millionen Euro hätten wir Dembele auf die Tribüne gesetzt, aber bei einem Angebot von 147, 148 Millionen müssen wir ökonomisch denken. Mit Aubameyang hatte ich mittlerweile Kontakt, er hat mir gesagt, er hat sich nicht gut benommen, aber es musste gelöst werden. Am Ende spielte mit, dass er 2016 hätte gehen können, da hat er aber gesagt, ich bleibe hier. Das hat jetzt am Ende den Ausschlag gegeben, ihn jetzt gehen zu lassen."

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Watzke über Batshuayi: Es gibt Chance, ihn zu kaufen

… zur Verpflichtung von Michy Batshuayi: „Wir haben schon vor vier Jahren mit ihm gesprochen und ihn beobachtet. Wir hatten zwei Ideen und wir wussten, einer von den beiden bringt uns möglicherweise weiter. Dass er jetzt so eingeschlagen hat, ist auch für uns eine Glücksgeschichte. Wenn man ihn sieht, hat man das Gefühl, der passt ganz gut in die Mannschaft."

… zur Frage, warum erst jetzt die Ansage kam, dass der nächste streikende Spieler auf die Tribüne gesetzt wird: „Jetzt mussten wir mal eine Leitplanke setzen. Es gibt jetzt keinen Spieler, dem wir so viel Dankbarkeit schulden, dass wir das zulassen müssten. Vor dem Interview habe ich es auch der Mannschaft gesagt. Wir müssen darauf achten, dass die Werte von Borussia Dortmund respektiert werden."

… zur fehlenden Kaufoption für Batshuayi: „Es war ums Verrecken nicht möglich, eine Kaufoption zu bekommen. Wenn Roman Abramowitsch ‚nein' sagt, dann heißt es ‚nein'. Aber eine Chance gibt es immer."

… zur Frage, ob Niko Kovac einer für Borussia Dortmund wäre: „In der Zeit, wo er ohne Engagement war, war er bei uns im Trainingslager. Da habe ich ihn sehr schätzen gelernt. Er ist ein toller Typ, aber er ist der Trainer von Eintracht Frankfurt."

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Watzke bestätigt: Stöger ist der erste Ansprechpartner

… zu Trainer Peter Stöger: „Er hat noch kein Spiel verloren. Wenn er weiter keins verliert, wären wir schon blöd, wenn wir nicht mit ihm weitermachen. Wir sind zufrieden, er ist ein außergewöhnlich guter Trainer. Wir haben jetzt wieder eine Vertrauensbasis, wie damals unter Klopp. Auch die Fans haben Peter Stöger jetzt schon ins Herz geschlossen, weil er mit seiner unaufgeregten Art gut ins Ruhrgebiet passt."

… zu Julian Nagelsmann: „Bisher haben ihn nur die Medien auf den Tisch gelegt. Für uns geht es darum, die nächsten Spiele erfolgreich zu gestalten und dann reden wir als erstes mit Peter Stöger."

Oliver Mintzlaff (Geschäftsführer RB Leipzig)...

… zur Frage, um welche Spieler sich Borussia Dortmund und RB Leipzig bemüht haben: „Da gab es den einen oder anderen Spieler. Einen Spieler kann ich nennen, Dembele war ein Spieler, den Ralf Rangnick schon früh auf der Liste hatte und wir haben auch Gespräche geführt. Letztendlich hat er sich für Dortmund entschieden."

… zur aktuellen Lage: „Es war wichtig, dass wir jetzt zweimal hintereinander zu Null gespielt haben und gewonnen haben. Es bleibt aber eng. Es ist sicherlich noch ein langer Weg diese Saison."

… zum Schneckenrennen hinter Bayern München: „Das das so ein große Lücke ist, ist sicherlich nicht schön für die Bundesliga. Aber wir spielen erst das zweite Jahr in der Bundesliga. Wir wussten, dass das für diese junge Mannschaft eine schwierige Saison wird. Wir werden aber alles versuchen, um uns oben weiter festzusetzen."

… zur Frage, ob die Bundesliga einen Qualitätsverlust erlitten hat: „Ich würde sagen, die Bundesliga hat kein Qualitätsverlust, aber wir haben das Problem, dass wir mit Bayern München jemanden haben mit unheimlichen finanziellen Möglichkeiten. Wenn sie alles richtig machen, ist es unheimlich schwer, die Bayern zu schlagen."

…zur Frage, wie sich RB Leipzig etablieren möchte: „Wir haben den Anspruch, uns so schnell wie möglich zu etablieren und uns dauerhaft für das internationale Gespräch zu qualifizieren. Aber da führt der Weg nach oben nicht mit dem Aufzug. Wir haben das gleiche Credo was Dortmund hat, wir geben nicht mehr aus, als dass, was wir haben und dementsprechend werden die Wachstumsschritte nicht so schnell sein."

… zu möglichen Play-off-Spielen: „Ich bin kein Fan von Play-off-Spielen. Die Bundesliga ist schon so ein tolles Produkt. Wer nach 34 Spieltagen vorne steht, der hat es auch verdient, Meister zu werden. Das jetzt aufzuweichen, ist nicht der richtige Weg."

… zur möglichen Reform der 50+1-Regel: „Ich glaube, dass die Diskussion dazu geführt hat, dass sich die ganze Liga mit dem Thema auseinandersetzt. Aber da muss jeder Verein ein Stück weit sein Interesse zurückstellen und überlegen, was macht für die Bundesliga Sinn. Eine Modifizierung kann Sinn machen, um ein Stück weit wettbewerbsfähiger zu werden."

Fredi Bobic (Sportvorstand Eintracht Frankfurt) ...

… zum bisherigen Saisonverlauf: „Wir sind total glücklich, dass wir aktuell Vierter sind. Es hat uns aber nicht groß überrascht, wir hatten schon vor der Saison gedacht, dass es extrem eng wird diese Saison."

… zur Frankfurter Multikultitruppe: „Wir haben im Sommer mehr Geld in die Hand genommen. Wo die Spieler herkommen, ist nicht so wichtig. Frankfurt steht auch für diese Internationalität. Mit Sprachproblemen, die es vielleicht geben sollte oder uns angedichtet wurden, haben wir gar kein Problem."

… zur Frage, ob er Angst habe, dass Trainer Niko Kovac bald bei einem anderen Verein ist: „Da habe ich keine Angst. Das ist manchmal auch respektlos, was da alles erzählt wird. Er hat Vertrag bei uns, er ist sehr glücklich bei uns. Wir wollen zusammen etwas aufbauen bei der Eintracht. Die Diskussionen sind nervig, nerven auch ihn. Wir fokussieren uns nur auf die Mannschaft."

… zu einer möglichen Vertragsverlängerung mit Kovac: „Es wird sicherlich der Zeitpunkt kommen, wo wir über eine Verlängerung sprechen werden. Wir werden uns da aber nicht unter Druck setzen lassen. Er ist unaufgeregt. Aktuell ist keine Notwendigkeit, in große Panik zu verfallen."