BVB News: Marco Rose über die Pläne mit Youssoufa Moukoko
Profiteur Moukoko? So plant BVB-Coach Rose mit dem Youngster
10.07.2021 | 22:10 Uhr
Seit gut einer Woche befindet sich der BVB in der Vorbereitung. Einer, der nach seiner Verletzung noch um den Anschluss kämpft, ist Youssoufa Moukoko. Keine gute Ausgangslage für den 16-Jährigen, der in seine erste volle Profi-Saison startet. Doch zwei Aspekte könnte, ihn unter Neu-Coach Marco Rose zum Profiteur machen.
Fast schon einsam absolviert Moukoko auf einem Nebenplatz am Trainingsgelände von Borussia Dortmund seine Runden. Der Youngster muss nach seiner langwierigen Bänderverletzung noch die Intensität drosseln, während seine Teamkollegen (mit Ausnahme der EM-Teilnehmer sowie Erling Haaland und Giovanni Reyna) bereits mit dem neuen Coach Marco Rose Spiel- und Passformen absolvieren.
"Er ist im Integrationstraining, aber noch individuell. Das bedeutet, er arbeitet gerade mit einem Reha-Trainer", erklärt Rose am Donnerstag im Rahmen der Trainingseinheit. Eine Situation, die Moukoko sicherlich nicht zufriedenstellt, immerhin will sich der Youngster unter dem neuen Coach beweisen und möglichst einen guten Eindruck in der Vorbereitung auf seine erste volle Bundesliga-Saison hinterlassen.
Moukoko avanciert zum jüngsten BL-Spieler der Geschichte
Dennoch dürfte der Druck auf den gerade einmal 16-Jährigen deutlich geringer ausfallen, als dies noch vor einigen Monaten der Fall war. Ende 2020 - genau genommen am 21. November bei seiner Einwechslung gegen Hertha BSC - erreichte der Hype um Moukoko seinen Höhepunkt. Mit 16 Jahren und einem Tag avancierte der Deutsche mit Wurzeln aus Kamerun zum jüngsten Bundesliga-Spieler der Geschichte.
Bereits zuvor wurde der Youngster in den Medien immer wieder als Jahrhundert-Talent betitelt - viel Druck für einen solch jungen Sportler. Doch Moukoko zeigte sich unbeeindruckt, absolvierte nur wenige Tage später auch sein erstes Champions-League-Spiel. Am letzten Spieltag vor der Winterpause trug er sich zudem erstmals in die Bundesliga-Torschützenliste ein (1:2 gegen Union Berlin).
Die jüngsten Torschützen der BL-Geschichte
BVB baut Moukoko behutsam auf
Trotz oder gerade wegen des Hypes um Moukoko ging der BVB behutsam mit ihm um, nahm in abseits des Platzes aus der Öffentlichkeit. Auch seine Trainer - erst Lucien Favre und dann Edin Terzic - verheizten den Youngster nicht, setzten ihn dosiert ein und hielten so den Druck auf Moukoko so niedrig wie möglich. Doch wie wird dies sein neuer Coach Rose handhaben?
Zunächst muss sich Moukoko, der es in seiner Karriere insgesamt bislang auf 410 Einsatzminuten und drei Tore in der Bundesliga bringt, aber erst wieder an die Mannschaft heranarbeiten. "Es ist immer schwierig, zeitliche Prognosen abzugeben. Aber es sieht momentan wirklich ganz gut aus. Ich hoffe, dass er in den nächsten zehn bis 14 Tagen ins Mannschaftstraining einsteigen kann."
Rose: Keine Sonderbehandlung für Moukoko
Und spätestens ab dann - mit Start des Trainingslagers in Bad Ragaz - wird Rose den Youngster wie jeden anderen Profi behandeln. Ganz egal ob Rookie oder Routinier. "Wenn er fit ist, wenn er spielen kann, dann gilt für ihn das Gleiche wie für andere Spieler: Er muss sich zeigen, er muss sich anbieten, er muss im Training auf sich aufmerksam machen."
Ein Sonderrolle erhält der Youngster somit nicht. Allerdings ist Rose auch klar, dass man "ihn schon auch schützen und behutsam aufbauen" müsse. Dabei möchte das Trainerteam Moukoko aber nicht in "irgendeiner Form bremsen." Ganz im Gegenteil: Rose ist "gewillt, so gute junge Spieler zu fördern und sie irgendwann ins Spiel zu werfen."
Nutzt Moukoko den Abgang von Sancho?
Die Chancen einer guten Förderung stehen deshalb für Moukoko in der Theorie wohl so gut wie noch nie in seiner noch kurzen Profi-Karriere. Denn mit Jadon Sancho wird ein Superstar und Offensivakteur den BVB verlassen. Somit wird auf dem Flügel ein Platz frei - eine Position, die Moukoko noch aus seiner Zeit bei den BVB-Junioren kennt.
Hinterlässt er im Training und in den Testspielen - das erste gegen den FC Gießen (Dienstag, 18:15 Uhr LIVE und EXKLUSIV bei Sky Sport News und im kostenlosen Stream auf skysport.de) kommt für ihn noch zu früh - einen guten Eindruck, könnte sich der BVB womöglich mehrere Millionen Euro sparen, da ein Neuzugang für diese Position damit möglicherweise hinfällig wird. Rose-Aussagen lassen jedoch darauf schließen, dass die Borussia aber auf dem Transfermarkt auf den Sancho-Abgang reagieren wird. Nach Sky Infos ist Donyell Malen ein heißer Kandidat.
Neun Sancho-Nachfolger im Check:
Rose-System könnte Moukoko zugute kommen
Ein weiterer Aspekt könnte Moukoko aber auch in die Karten spielen und ihn zum Profiteur unter Neu-Coach Rose machen: das Spielsystem. Bei den Fohlen agierte Rose in knapp einem Drittel aller Bundesliga-Spiele mit zwei Stürmern - entweder in einem 4-4-2-System oder einem 3-5-2-System. Setzt Rose auch beim BVB ab und an auf dieses System, könnte Moukoko zum Gewinner avancieren.
Hinter Erling Haaland stehen mit Moukoko und Steffen Tigges nur zwei weitere gelernte Zentrumsstürmer im Kader. Da sich Haaland und Tigges von der Statur und Spielanlage jedoch zu sehr ähneln, dürfte ein Angriff mit zwei Spitzen aus dem Duo Haaland/Moukoko bestehen.
Doch bis es soweit sein könnte, muss Moukoko erstmal wieder fit werden. Dann hat das einsame Rundendrehen auf dem Nebenplatz ein Ende und seine erste volle Bundesliga-Saison kann endlich beginnen ...