BVB-Trainer Bosz vor Real: "Ich bin ein Gewinner!"
Peter Bosz im exklusiven Interview
06.12.2017 | 21:14 Uhr
Peter Bosz will mit Borussia Dortmund endlich den Bock umstoßen - am liebsten schon gegen Real Madrid (ab 19 Uhr live auf Sky). Im Exklusiv-Interview verrät der BVB-Coach, warum ihn die Durststrecke persönlich mitnimmt, was er von seinen älteren Spielern erwartet und worauf er sich im Bernabeu gefasst macht.
"Ja ich bin ein Gewinner und ja, ich habe es noch nie erlebt, dass wir so lange auf einen Sieg gewartet haben. Und das tut weh", gibt Trainer Peter Bosz im Exklusiv-Interview mit Sky Sport zu: "Ich bin ein schlechter Verlierer. Selbst wenn ich mit meinen Kindern spiele, dann will ich gewinnen. Wenn man so lange nicht gewinnt, dann ist das schwer. Was die anderen darüber sagen, ist mir egal. Es ist das Gefühl, was ein Sportler von innen hat, da drin. Das tut weh!"
Mehr als ein Kampf um die Europa League
Sieben Pflichtspiele wartet der BVB nun schon auf einen Sieg. Das Aus in der Champions League ist längst besiegelt. Jetzt gilt es, sich mit einem guten Ergebnis ausgerechnet bei Titelverteidiger Real Madrid auf den dritten Platz - und damit in die Europa League zu retten.
"Wir müssen alles tun, um weiter in Europa zu spielen. Aber es geht um noch mehr. Auch das Vertrauen der Spieler kann in so einem Spiel schnell wieder da sein. Deswegen müssen wir ein sehr gutes Spiel abliefern", fordert Bosz am Sky Mikro. Sein Krisen-Bewältigungs-Plan: schnellstmöglich gewinnen "und dann wird alles besser".
Reals Liga-Krise lässt Bosz kalt
Für den Niederländer ist das Duell im legendären Bernabeu-Stadion am Mittwochabend (ab 19 Uhr live auf Sky) auch ohne die sportliche Brisanz etwas "ganz Besonderes". "Es ist das erste Mal, dass ich hier bin. Ich war schon oft in Spanien, aber noch nicht bei Real", so der BVB-Coach.
Auch wenn die Königlichen dem FC Barcelona in der Liga mit satten acht Punkten Rückstand derzeit hinterherlaufen, für Bosz sind die Madrilenen keinen Funken ungefährlicher als letztes Jahr. Bester Beweis: die 1:3-Pleite im Hinspiel.
"Damals waren sie auch in einer schlechteren Phase - und wir dazu in einer guten. Da haben wir gesehen, dass das eine gute Mannschaft ist. Auch wenn wir hart Druck machen. Natürlich haben sie sehr viel Qualität", so der 54-Jährige über den Gegner.
BVB-Trainer nimmt ältere Spieler in die Pflicht
Unbedingt verhindern will der Niederländer, dass seine Mannschaft - wie zuletzt im Derby gegen Schalke - auch am Mittwochabend "zwei Gesichter zeigt". Mit Gesprächen, neuem Vertrauen und der Hilfe von älteren Führungsspieler soll es endlich klappen mit dem ersehnten Erfolgserlebnis.
"Wir versuchen mit aller Macht, das gute Gefühl bei den Spielern wieder zurückzubringen. Ich verstehe, dass die jungen Spieler sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Von den älteren Spielern erwarte ich aber, dass sie sich auch mit den anderen Spielern beschäftigen", nimmt Bosz seine Profis vor dem Kracher in die Pflicht. Interessant dürfte hier auch die Rolle von Julian Weigl sein. Der Mittelfeldspieler fühlt sich vor der Abwehr wohl, doch Bosz verlangt eine offensivere Ausrichtung. Das hat Weigl schon gegen Leverkusen nicht gepasst. In der 65. Minute wurde der 22-Jährige ausgewechselt.
Zu verlieren hat der Niederländer aus seiner Sicht nicht viel. "Niemand erwartet, dass wir das schaffen. Aber wenn es passiert, dann wird das super werden", glaubt der Ex-Ajax-Coach. Nach Bayern, Tottenham und Schalke soll es also im vierten Top-Spiel endlich mit dem Sieg für die Krisen-Borussen klappen.
Real ohne Kroos
Derweil verzichtet Real Madrid gegen Dortmund auf Toni Kroos. Der Nationalspieler steht nicht im 18-köpfigen Aufgebot für die Begegnung, das gaben die Königlichen am Mittwochvormittag bekannt.
Wie Kroos fehlen Dani Carvajal und der an der Wade verletzte Gareth Bale. Weltfußballer Cristiano Ronaldo ist dagegen ebenso wie der zuletzt angeschlagene Marco Asensio dabei.
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
Madrid: Navas - Achraf, Varane, Ramos, Marcelo - Modric, Casemiro, Isco - Asensio, Benzema, Ronaldo
Trainer: Zidane
Dortmund: Bürki - Sokratis, Subotic, Schmelzer - Bartra, Weigl, Sahin, Guerreiro - Yarmolenko, Aubameyang, Pulisic
Trainer: Bosz
Schiedsrichter: Pavel Kralovec (Tschechien)