Champions League: FC Bayern im Vergleich mit PSG
Gegen das Dreamteam von PSG: Hat Bayern noch eine Chance?
24.08.2021 | 15:56 Uhr
Spätestens nach der sensationellen Verpflichtung Lionel Messi gilt Paris St. Germain als absoluter Favorit auf den Triumph in der Champions League. Haben Konkurrenten wie der FC Bayern überhaupt noch eine Chance gegen das Dreamteam aus Paris? Sky Sport macht den Vergleich.
Paris befindet sich seit Dienstag im Ausnahmezustand. Mit der Verpflichtung von Weltstar Lionel Messi hat PSG einen kolossalen Hype ausgelöst, der Zirkus - dazu einer der namhaftesten der Welt - ist in der französischen Hauptstadt und soll die Anhänger fortan verzücken.
"Das ist ein wunderbarer und historischer Tag für den Verein und die Fußballwelt. Leo macht den Fußball magisch, und er ist ein Gewinner", frohlockte Vereinspräsident Nasser Al-Khelaifi bei der Vorstellung des Argentiniers. Der 34-Jährige komplettiert zusammen mit den anderen Neuzugängen Georginio Wijnaldum, Sergio Ramos, Gianluigi Donnarumma und Achraf Hakimi das Pariser Dreamteam, zu dem sich auch die Superstars Neymar, Kylian Mbappe, Marco Verratti und Angel Di Maria gesellen.
STIMMT AB!
Dank der historischen Transferoffensive stößt der Scheich-Klub endgültig in neue Sphären vor. Der erstmalige Triumph in der Champions League ist das große Ziel, der Sieg geht in dieser Saison eindeutig nur über die Franzosen. "Wir wollen die Champions League gewinnen", stellte Messi unumwunden klar.
Rummenigge schlägt Alarm
Letztlich führt vor allem sein Wechsel zu ambivalenten Gefühlen. Während sich Fans auf das Zusammenspiel der neuen Super-Troika im Angriff um Messi, Mbappe und Neymar - kurz "MMN" - freuen, sehen Sky Experte Didi Hamann oder Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge die Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.
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Haben Vereine wie der FC Bayern, der sich seit jeher das Mantra des vernünftigen Wirtschaftens auferlegt hat, überhaupt noch eine Chance gegen das Starensemble von PSG? Zumindest die vergangenen Duelle verliefen alle auf Augenhöhe.
2019 behielten die Münchner im CL-Endspiel die Oberhand (1:0), ein Jahr später ereilte sie im Viertelfinale nur aufgrund der geschossenen Auswärtstore knapp das Aus (2:3/1:0). Aber wie würde es in dieser Saison aussehen? Sky Sport vergleicht die Mannschaftsteile der beiden Top-Klubs.
TOR
In der Breite ist PSG mit dem erfahrenen Keylor Navas und dem italienischen EM-Helden Gianluigi Donnarumma zwar qualitativ besser aufgestellt, doch hier droht Trainer Mauricio Pochettino zugleich auch Konflikt-Potenzial, denn keiner der beiden wird sich ohne Murren mit dem Status der Nummer zwei zufrieden geben.
Beim FC Bayern ist die Rangfolge dagegen klar geregelt. Der mehrmalige Welttorhüter Manuel Neuer ist die klare Nummer eins, dahinter steht mit Rückkehrer Sven Ulreich ein zuverlässiger Ersatztorhüter parat.
Fazit: Vorteil für die Bayern! Neuer ist mit seinen 35 Jahren immer noch der beste Torhüter der Welt. Donnarumma könnte in den kommenden Jahren in dessen Fußstapfen treten, noch befindet er sich aber nicht auf dem Niveau des Bayern-Kapitäns.
ABWEHR
Auf den Außenverteidiger-Positionen nehmen sich beide Teams nicht viel. Auf der rechten Seite hat PSG einen Vorteil mit Hakimi gegenüber Benjamin Pavard. Der Marokkaner sticht den französischen Weltmeister aufgrund seiner Geschwindigkeit und Torgefährlichkeit aus. Links gibt dagegen Alphonso Davies mit seinen Tempoläufen dem Ex-Bayern-Akteur Juan Bernat das Nachsehen.
In der Innenverteidigung verfügen beide Mannschaften über großes Potenzial, PSG hat dieses neben Kapitän Marquinhos und Presnel Kimpembe mit der Erfahrung und Winner-Mentalität von Sergio Ramos nochmals erweitert. Allerdings befindet sich der 35-Jährige nicht mehr auf der Höhe seines Schaffens.
Die Bayern gehen den umgekehrten Weg und besitzen mit Neuzugang Dayot Upamecano und Tanguy Nianzou zwei der weltweit talentiertesten Abwehrspieler. Dazu kommen noch Weltmeister Lucas Hernandez, dem in seinem dritten Jahr der Durchbruch an der Säbener Straße gelingen soll, und Nationalspieler Niklas Süle.
Fazit: In diesem Bereich ist für keinen Klub ein klarer Vorteil zu erkennen - Unentschieden!
ZUM DURCHKLICKEN: Die mögliche Aufstellung von PSG
MITTELFELD
PSG setzt in der Zentrale fortan vor allem auf die Dienste von Wijnaldum und Verratti. Während der Niederländer über eine hohe Ausdauer und Power verfügt und den Spielertypen des klassischen Box-to-box-Spielers verkörpert, besticht Verratti insbesondere mit seinen strategischen Fähigkeiten.
Dazu legt der italienische Europameister eine aggressive Spielweise an den Tag, mit der er keinen Zweikampf aus dem Weg geht. Desweiteren stehen Pochettino noch defensive Mittelfeldspieler wie Leandro Paredes, Danilo Pereira oder Ander Herrera zur Verfügung. Was setzt der deutsche Branchenprimus entgegen?
Mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka verfügt Nagelsmann über eines der besten Mittelfeld-Duos der Welt. Die beiden Nationalspieler harmonieren prächtig und ergänzen sich gut. Darüber hinaus treiben sie ihre Mannschaft immer wieder mit ihrer Einstellung, Mentalität und ihrem Siegeswillen an. Problem: Die Alternativen dahinter mit Marc Roca und Corentin Tolisso kommen an dieses Niveau nicht heran.
Fazit: Mit der Verpflichtung von Wijnaldum hat das PSG-Mittelfeld ein Upgrade erhalten, auch für die Atmosphäre innerhalb des Starensembles dürfte der 30-Jährige, der von seinem Ex-Trainer Jürgen Klopp als "sensationeller Typ" bezeichnet wurde, eine wichtige Rolle einnehmen. Allerdings muss er sich in dem neuen Umfeld zunächst eingewöhnen und mit Verratti auch erst noch harmonieren. Die fehlende Eingespieltheit könnte sich als kleiner Vorteil für die Bayern erweisen.
ANGRIFF
"Ein Stürmertrio, wie man es noch nie erlebt hat!" Mit diesem Ausruf beschreibt die italienische Gazzetta dello Sport treffend das neue Aushängeschild von Paris St. Germain: Lionel Messi, Kylian Mbappe und Neymar - dieses hochdekorierte wie glanzvolle Angriffs-Trio sucht weltweit seinesgleichen. Dazu hat Pochettino auch noch Offensiv-Stars wie Di Maria oder Mauro Icardi in seinen Reihen.
Nichts anderes als Spektakel wird bei diesen Namen erwartet, andererseits gibt es dafür keine Garantie. Denn um als Trio zu funktionieren, müssen alle drei Superstars zueinander finden und ihr zuweilen überdimensionales Ego zügeln. Das dürfte Messi mit seinen 34 Jahren und Neymar, der schon bei Barca mit Messi zusammengespielt und ein freundschaftliches Verhältnis mit ihm pflegt, möglicherweise leichter fallen als Mbappe.
Der 22-Jährige gilt längst als Erbe von Messi sowie Cristiano Ronaldo und wird sich daher nicht mit einer Nebenrolle als Nummer drei zufrieden geben, zumal er in der Vergangenheit bei Auswechslungen auch schon seine bockige Seite präsentiert hat. Die Konstellation birgt bei aller Euphorie daher auch die Gefahr der Eskalation, gerade in Phasen, in denen die Ergebnisse oder Spielweise nicht passen sollten.
Dagegen müssen sich die Bayern aber nicht verstecken, die Offensive mit Robert Lewandowski als Frontmann kann sich ebenfalls sehen lassen. Der 32-Jährige befindet sich seit zwei Jahren in absoluter Hochform und ist als amtierender Weltfußballer zweifelsohne der beste Neuner der Welt. Zudem profitiert er von der kongenialen Zusammenarbeit mit Thomas Müller, der immer wieder seine Räume findet und mit seinen unorthodoxen Laufwegen stets für Unordnung in den gegnerischen Abwehrreihen sorgt.
Auch auf den Außenbahnen verfügen die Münchner mit Leroy Sane, Kingsley Coman und Serge Gnabry über Spieler, die internationale Klasse besitzen und den Schritt hin zur Weltklasse durchaus noch bewältigen können.
Fazit: Mit "MMN" kann kein Team der Welt mithalten, auch nicht die Bayern - trotz Weltfußballer Robert Lewandowski. Vorteil für PSG!
GESAMTFAZIT
Die Aussichten des FC Bayern gegen die Star-Power von Paris St. Germain sind gewiss nicht hoffnungslos. Messi musste schon mit Barca einige schmerzhafte Niederlagen gegen den FCB einstecken und auch Oliver Kahn sieht weiterhin Chancen: "Es wird sich zeigen müssen, ob das dann auch eine Mannschaft, ein Team ist, ob sich alles zusammenfügt", gab sich Bayerns Vorstandschef angesichts des Pariser Angriffs noch skeptisch.
Zumal es die Münchner in den vergangenen Jahren in den direkten Duellen oftmals geschafft haben, sich gegen die finanziell stärkere internationale Konkurrenz zu behaupten - vor allem dank mannschaftlicher Geschlossenheit. Ein Aspekt, den auch die Italiener bei der EM erfolgreich vorgelebt haben.
"Es funktioniert nur als Team. Die Italiener sind ein gutes Beispiel. Die haben natürlich auch ein paar große Namen, aber sie haben vom ersten Spiel an gezeigt, dass sie als Team Erfolg haben wollen", betonte Kahn. Und dann wäre da noch der deutsche Faktor.
In den vergangenen drei Jahre hievten jeweils deutsche Trainer - 2018 Klopp, 2019 Flick, 2020 Tuchel - den Henkelpott in die Höhe. Möglicherweise ist das der Mosaikstein, der PSG am Ende zum großen Ziel noch fehlt ...