Abseits-Szene sorgt für Verwirrung: Darum zählte Benzemas Tor nicht
29.05.2022 | 01:05 Uhr
Kurz vor der Halbzeit schien Karim Benzema den FC Liverpool im Champions-League-Finale mit dem 1:0 schocken zu können. Doch der VAR korrigierte: Kein Tor. Nicht jedem war gleich ersichtlich, warum das Tor nicht zählte.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es noch einmal richtig Aufruhr im Sechzehner des FC Liverpool. Plötzlich drohten die bisher überlegenen Reds in Rückstand zu geraten. Karim Benzema hatte gerade eingeschossen, nachdem der Ball über Umwege zum Real-Stürmer gelangt war. Doch das Schiedsrichtergespann um Clement Turpin entschied auf Abseits. Der VAR kontrollierte die Szene und brauchte seine Zeit. Doch warum die Verwirrung?
Benzema stand im Abseits, da hinter ihm nur Liverpools Andrew Robertson zwischen dem Stürmer und der Torauslinie stand, als der Ball zu ihm gelangte. Es müssen aber zwei Gegenspieler in diesem Bereich stehen. Torwart Alisson war zuvor aus der Zone herausgerückt. Für die Diskussionen sorgte jedoch nicht die offensichtliche Position Benzemas, sondern die Frage, von wem der Ball gespielt wurde, denn der letzte Ballkontakt, bevor die Kugel zu Benzema rollte, kam von einem Liverpool-Spieler.
Die Schiedsrichterexperten von Collinas Erben, häufig auch für Sky im Einsatz, begründen die Abseits-Entscheidung von Turpin auf Twitter wie folgt: "Im Moment des Ballkontakts von Valverde ist Benzema im Abseits. Die anschließende Aktion der beiden Liverpooler ist kein 'deliberate play' [etwa: 'absichtliches Spiel', Anm. d. Red.], sondern ein Blocken und damit eine 'deflection', die das Abseits nicht aufhebt. Daher korrekte Entscheidung."
Collinas Erben vermuten, dass die etwas längere VAR-Pause dem geschuldet gewesen sei, dass man darüber diskutiert habe, ob Valverde überhaupt am Ball war oder ob man den Liverpoolern Absicht hätte unterstellen können und sie dadurch das Abseits aufgehoben hätten.