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Champions League: Fragen und Antworten zur CL-Reform der UEFA

Letzte Auslosung im alten Format - Fragen & Antworten zur CL-Reform

Die UEFA Champions League wird ab zur Saison 2024/25 in neues Gesicht erhalten.
Image: Die UEFA Champions League wird zur Saison 2024/25 ein neues Gesicht erhalten.  © Imago

Am Donnerstag findet die Auslosung zum letzten Mal im alten Format statt. Mehr Spiele, mehr Termine, mehr Teams: Sky Sport zeigt, wie die Champions League ab der Saison 2024/25 aussehen wird.

Ab wann wird die Reform umgesetzt?

Das Exekutivkomitee der UEFA hat die Reform der europäischen Klubwettbewerbe wie der Champions League zur Saison 2024/25 beschlossen.

Wann finden die Spiele statt?

Die Partien der europäischen Wettbewerbe werden weiterhin wie gewohnt unter der Woche ausgetragen, so dass der nationale Ligabetrieb am Wochenende garantiert werden kann. Die Champions League wird weiterhin am Dienstag und Mittwoch stattfinden. Die Spiele finden weiterhin um 18.45 Uhr und 21 Uhr statt. Am finalen Spieltag der Liga finden die Partien zeitgleich statt. An einer exklusiven CL-Woche wird es auch Spiele am Donnerstag geben (jeder europäische Wettbewerb erhält eine Exklusiv-Woche).

Und was ist dann neu?

Ab 2024 wird die europäische Königsklasse auf 36 Teilnehmer aufgestockt - es wird folglich vier weitere Plätze geben. Zudem wird ein Ligensystem, das sogenannte Schweizer System, eingeführt. Die typische Gruppenphase fällt damit weg. Die Teilnehmer absolvieren in der Vorrunde insgesamt je acht Partien (vier Heim- und vier Auswärtsspiele), die aus vier Setztöpfen ausgelost werden. Die Klubs spielen aber nicht wie bisher in Hin- und Rückspiel gegeneinander, sondern treffen auf acht verschiedene Klubs. Die Ligaphase soll innerhalb von zehn Spielwochen stattfinden. Danach wird eine Gesamttabelle gebildet, aus denen sich Achtelfinal- und Playoff-Teilnehmer ergeben. Nach der Liga-Phase ergibt sich ein fester Turnierbaum, wodurch die Anzahl an Auslosungen reduziert wird.

Wer zieht in die K.o-Runde ein?

Die ersten Acht qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale. Dazu spielen die Teams auf den Rängen neun bis 24 die verbleibenden acht Plätze im Achtelfinale in Playoffs (mit Hin- und Rückspiel) aus.

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Was passiert mit den Teams, die auf den Plätzen 25 bis 36 landen?

Teams ab Platz 25 werden nicht in die Europa League absteigen, für sie ist die Europa-Pokal-Saison nach acht Spielen beendet (grob vergleichbar mit den Tabellen-Vierten aus der aktuellen Gruppenphase).

Wie sieht der Modus ab dem Achtelfinale aus?

Die Teams treffen bis zum Finale in Hin- und Rückspielen aufeinander. Die acht direkt qualifizierten Teams starten in der Runde der letzten 16 zunächst auswärts gegen die Gewinner der Playoffs. Das Endspiel wird an einem neutralen Ort ausgetragen, der von der UEFA ausgewählt wird. Der Turnierbaum steht schon im Voraus fest.

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Wird es zusätzliche Spiele geben?

Ja, die Champions League wird deutlich größer. Während die aktuelle CL-Saison aus 125 Partien besteht, soll es ab 2024 insgesamt 189 Spiele geben. Ursprünglich waren sogar 225 angedacht.

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Wer erhält die vier zusätzlichen Plätze?

Zwei Zusatzplätze werden an die Länder gehen, deren Teams in der vorherigen Europapokal-Saison am besten abgeschnitten haben. Zieht man die jetzige Saison heran, würden England und die Niederlande einen weiteren Champions-League-Startplatz erhalten. Die weiteren beiden Zusatzplätze gehen an den Drittplatzierten aus der Liga, die den fünften Platz im UEFA-Ranking belegt (aktuell die französische Ligue 1) sowie an einen nationalen Meister über den sogenannten Quali-Modus "Meisterweg". Dort wird die Anzahl von vier auf fünf Startplätzen erhöht.

Wie werden die Gegner ermittelt?

Die Begegnungen werden vor dem jeweiligen Start aus vier Setztöpfen ausgelost.

Gibt es Auswirkungen auf Europa League und Conference League?

Ja! Beide Wettbewerbe erhalten ähnliche Formatänderungen. Während die Europa League in der Ligaphase aus ebenfalls acht Spieltagen besteht, sind es in der Conference League nur sechs. Beide Wettbewerbe inkludieren ebenfalls 36 Teams.

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Wer profitiert von der Neuerung?

Die großen Nationen sind die Gewinner des neuen Formats. Frankreich würde zum Beispiel als Fünfter in der UEFA-Fünfjahreswertung einen dritten Fixplatz in der Königsklasse erhalten. Zudem ist es wahrscheinlich, dass die Top-Nationen aufgrund der neuen Regelungen (insgesamt zwei weitere Startplätze für die zwei besten Verbände der Vorsaison) je einen zusätzlichen Startplatz erhalten.

Dazu erhoffen sich die Verantwortlichen mehr Spannung: Die Gruppen sind aktuell sehr einseitig, der letzte Spieltag ist häufig ohne große sportliche Relevanz. Außerdem kann sich ein weiterer nationaler Meister freuen: Statt vier qualifizieren sich nun fünf Teams über den sogenannten "Meisterweg" (bestreiten alle Meister, die in der Fünfjahresvertrag ab Rang elf gelistet sind). Und natürlich generieren zusätzliche Spiele sowohl der UEFA als auch den Klubs weitere Einnahmen.

Was erhofft sich die UEFA?

"Wir sind überzeugt, mit dem gewählten Format die richtige Balance gefunden zu haben, mit der die sportliche Ausgeglichenheit verbessert und solide Einnahmen erzielt werden, die an Vereine, Ligen und den Breitenfußball auf dem gesamten Kontinent ausgeschüttet werden können. Gleichzeitig dürfte die Attraktivität und Popularität unserer Wettbewerbe steigen," betonte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.

Sind mehr als vier deutsche Starter möglich?

Absolut! Die vier besten Vereine, die auch jetzt schon direkt für die Gruppenphase qualifiziert sind - und einen weiteren, den Bundesligafünften, wenn die deutschen Klubs in der Vorsaison mit am besten abgeschnitten haben. In der Theorie können sogar bis zu sieben Starter aus der Bundesliga in der Königsklasse spielen (wie das möglich ist, erfahrt Ihr in diesem Artikel).

Wie waren die ersten Reaktionen der Top-Klubs?

Das Meinungsbild ist sehr gespalten. Viele Verantwortliche großer Klubs haben sich schon im Vorjahr klar für die angedachte Reform ausgesprochen. Ex-Bayern-CEO Oliver Kahn unterstützte das "Schweizer Modell" ebenso wie Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. In England sieht man dagegen einige Punkte kritisch, auch viele kleinere Ligen und Vereine sowie das Bündnis European Leagues sind skeptisch. Liverpool-Teammanager Jürgen Klopp hat sich damals nach dem Aus für die Super League auch gegen die Reform der Champions League ausgesprochen. "Die neue Champions League ist nicht das, bei dem die Teams sagen: 'Wow, lass uns das so machen", sagte der deutsche Erfolgstrainer.

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Ex-Bayern-CEO Oliver Kahn über die Champions-League-Reform. (Videolänge: 1:13 Minuten)

Welche Kritikpunkte gibt es?

Mehr Spiele bedeuten eine höhere Belastung. "Es wird mehr Verletzungen geben", prophezeite Pep Guardiola von Manchester City: "Die UEFA weiß es, kümmert es sie? Absolut nicht." Spieler und Trainer würden "nicht gefragt, wir müssen nur liefern", sagte Klopp, der schon damals den Zerfall einer möglichen Super League befürwortet hat. Die Fanseite begegnet der UEFA bei den Reformplänen mit großer Ablehnung, nicht nur Anhänger des BVB und der Bayern sprachen sich strikt gegen eine "weitere Aufblähung" aus.

Die Anhänger des FC Bayern protestieren gegen die Champions League Reform.
Image: Die Anhänger des FC Bayern protestieren gegen die Champions League Reform. Doch sie sind nicht allein  © DPA pa

Welche Ideen sind verworfen worden?

Die Ursprungsidee, wonach ab 2024 zwei der vier zusätzlichen Startplätze über eine Fünf-Jahres-Rangliste der Klubs vergeben werden sollte, wurde nach heftiger Kritik verworfen. Die Bevorzugung der mächtigen und finanzstärksten Klubs durch die UEFA, um einen erneuten Ausbruch der Großkopferten in eine Super League zu verhindern, war der Fanbasis ein Dorn im Auge. Es sei schlicht "unfair und wettbewerbswidrig", betonte Football Supporters Europe. Der Widerstand zeigte Wirkung, die "Wildcards" für gescheiterte Top-Klubs wird es nicht geben. Außerdem wächst die Anzahl der Gruppenspiele pro Team nur von sechs auf acht Partien - ein Kompromiss. Zuvor waren zehn geplant. Ein Final Four Finalturnier wird es ebenfalls nicht geben.

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