Chemnitzer FC: Geldstrafe für Frahn - Stürmer entschuldigt sich

Umstrittener Torjubel für mutmaßlichen rechtsradikalen Fan

Umstrittener Torjubel: Daniel Frahn hält ein Shirt in Gedenken an einen mutmaßlichen rechtsradikalen Fan hoch.
Image: Umstrittener Torjubel: Daniel Frahn hält ein Shirt in Gedenken an einen mutmaßlichen rechtsradikalen Fan hoch.  © Imago

Regionalligist Chemnitzer FC hat Medienberichte über die Trauerbekundung am Samstag für den mutmaßlich Rechtsradikalen Thomas H. beim Spiel gegen VSG Altglienicke (4:4) zurückgewiesen.

Dies hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet. "Entgegen der Berichterstattung des MDR war dies keine offizielle Trauerbekundung", schrieb der CFC auf seiner Homepage: "Es ist ein Gebot der Mitmenschlichkeit, den Fans des CFC und Hinterbliebenen, die darum baten, die gemeinsame Trauer zu ermöglichen." Dies sei in Übereinstimmung mit Abwägungen, die von den Sicherheitsbehörden getroffen worden waren, geschehen.

Laut MDR sei auf der Videotafel des Stadions ein Porträt von Thomas H. eingeblendet worden. Dieser war vergangene Woche gestorben. "Vor dem Spiel gab es zudem eine Schweigeminute, ein schwarzes Kreuz und ein Transparent wurden ausgerollt. Die schwarz gekleideten Fans in der Südkurve zündeten außerdem eine Pyro-Show in Rot und Weiß. In einer Rede wurden die Verdienste Hallers für den Verein gewürdigt", schrieb der MDR.

Haller galt als als Mitbegründer einer rechtsextremen ehemaligen Organisation.

Chemnitz belegt Frahn mit Geldstrafe

Der umstrittene Torjubel von CFC-Stürmer Daniel Frahn hingegen hat ein Nachspiel. Der Chemnitzer FC belegte Frahn nach dem Vorfall mit einer Geldstrafe.

"Dass ein Spieler während eines Spiels Botschaften, egal welcher Art, verbreitet und diese nicht vorher mit den Verantwortlichen des CFC bespricht, ist für uns nicht hinnehmbar", wird Sportvorstand Thomas Sobotzik auf der Homepage des Vereins zitiert.

Frahn entschuldigt sich

Laut MDR sei Frahn nach seinem Tor zur Bank gelaufen und habe dort ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift "Support your local hools" hochgehalten.

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"Es tut mir Leid, dass ich dem Verein mit meiner Art der Beileidsbekundung an die Hinterbliebenen Schaden zugefügt habe. Dafür habe ich mich heute Morgen bei den Verantwortlichen des CFC sowie meinen Mannschaftskameraden entschuldigt," sagte Daniel Frahn am Sonntag.

Daniel Frahn entschuldigt sich nach seinem umstrittenen Torjubel.
Image: Daniel Frahn entschuldigt sich nach seinem umstrittenen Torjubel.  © Imago

Geschäftsführer erklärt Rücktritt

Zudem zog der kaufmännische Geschäftsführer der Chemnitzer, Thomas Uhlig (46), die Konsequenzen und erklärte am Sonntag seinen Rücktritt. "Um weiteren Schaden vom Chemnitzer FC fernzuhalten, habe ich die Entscheidung getroffen, mit sofortiger Wirkung alle Ämter niederzulegen. In meiner Funktion als kaufmännischer Geschäftsführer und Veranstaltungsleiter trage ich die Verantwortung für die Spieltage des CFC und dessen Begleiterscheinungen", betonte Uhlig.

Der Chemnitzer FC hatte zuvor sein Vorgehen gerechtfertigt: "Das Bedürfnis der Menschen nach gemeinsamer Trauer gilt es für uns zu respektieren. In diesem Kontext hat der Stadionsprecher den Hinterbliebenen das Beileid ausgesprochen."

Sport-Informations-Dienst (SID)

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