Chinesisches U20-Team nächste Saison in Regionalliga

In der kommenden Rückrunde heißen die Gegner der chinesischen U20-Auswahl Kickers Offenbach und FSV Frankfurt.
Image: In der kommenden Rückrunde heißen die Gegner der chinesischen U20-Auswahl Kickers Offenbach und FSV Frankfurt.  © DPA pa

Es ist beschlossene Sache. Ab der kommenden Saison werden die Teams der Regionalliga Südwest gegen die chinesische U20-Auswahl antreten,

Die chinesische U20-Auswahl wird in der kommenden Saison ab der Rückrunde gegen Teams der Regionalliga Südwest spielen. So soll eine Kooperation zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und China stattfinden. Trotz der heftigen Kritik von zahlreichen Seiten haben 14 von 19 Klub-Verantwortlichen am Dienstag bei ihrer Manager-Tagung in Walldorf dem Plan zugestimmt.

Der 1. FC Saarbrücken hat sich Bedenkzeit bis Mittwoch um 16.00 Uhr erbeten. Die TuS Koblenz, Waldhof Mannheim, die Stuttgarter Kickers und der FSV Mainz 05 II werden nicht in Testspielen gegen das chinesische Team antreten. Eine Garantiesumme von 15.000 wird jeder Klub dafür erhalten, dass er an seinem freien Tag gegen die Chinesen spielt. Die Mannschaften der 4. Liga starten am 28. Juli in ihre Spielzeit. Durch die Teilnahme an der Regionalliga-Rückrunde wollen die Chinesen ihre Mannschaft auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbereiten.

"Nur Freundschaftsspiele"

"Der Plan wurde schlichtweg oft falsch dargestellt. Es war nie die Rede davon, die chinesische Mannschaft voll in die Liga zu implementieren. Es war immer nur die Rede von Freundschaftsspielen. Wir wollen niemandem zu seinem Glück zwingen", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Regionalliga-Gesellschafterversammlung: "Erst am Montagabend kam der Vertrag zwischen DFB und China zustande. Der DFB wird daran nichts verdienen."

Allerdings könnten die beteiligten Vereine neben der Garantiesumme noch mehr Geld bekommen. "Mit Blick auf die Vermarktung gibt es natürlich großes Interesse, dass diese Spiele in China im Fernsehen gezeigt werden", äußerte Zimmermann: "Davon wird jeder Klub dann gleichermaßen partizipieren."

Zuletzt hatte sich vor allem die DFB-Spitze um Präsident Reinhard Grindel und Generalsekretär Friedrich Curtius für den "China-Plan" eingesetzt. Wo das chinesische Team und ihr Betreuerstab unterkommen werden, ist noch offen. Laut des DFB sind viele Regionen im Südwesten bereit, das Team aufzunehmen.

Zusammenarbeit für fünf Jahre

Der Ausgangspunkt des "China-Plans" liegt im November des vergangenen Jahres. Damals hatten der DFB, die Deutsche Fußball Liga (DFL) und Vertreter der deutschen und der chinesischen Regierung eine weitreichende Vereinbarung beider Länder zur Zusammenarbeit im Fußball für zunächst fünf Jahre unterzeichnet.

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Vor rund einem Monat fand in Frankfurt/Main dann der erste deutsche-chinesische Fußball-Gipfel statt. Schon zuvor hatten der DFB und die DFL ihre Vermarktungs-Offensive im Reich der Mitte mit mehreren Aktionen angeschoben. Zum Höhepunkt der Bemühungen soll eine Länderspiel-Reise des Weltmeisters innerhalb der nächsten zwei Jahre nach China werden.

Im Gegenzug wollen die Chinesen vom deutschen Fußball-Sachverstand profitieren. Beim zurückliegenden Gipfeltreffen wurden der asiatischen Delegation Einblicke in die Strukturen und Aufgaben der DFL gewährt, zudem wurde über das Engagement des DFB in China (Ausbildung von Trainern und Talenten) gesprochen. Großes Interesse haben die Chinesen auch an der geplanten DFB-Akademie und dem Konzept der Leistungszentren.