Christoph Kramer: "Kann mich an alles sehr gut erinnern"
Drei Jahre nach K.o. im WM-Finale
14.07.2017 | 14:30 Uhr
Genau vor drei Jahren feierte Christoph Kramer seinen größten Erfolg: Mit der deutschen Nationalmannschaft krönte sich der Gladbacher zum Weltmeister, wenn auch mit ein paar Erinnerungslücken.
Im exklusiven Interview mit Sky Sport News HD spricht der zwölfmalige Nationalspieler über sein K.o. im Maracana-Stadion und den Status "Weltmeister". Außerdem verrät Kramer, was er von überdimensionalen Transfersummen und irrwitzigen Gehältern hält.
Kramer: "Momente für die Ewigkeit"
Beim Gladbacher Mittelfeld-Spezialist jährt sich sein Zusammenprall im WM-Finale 2014 zum dritten Mal. Im Endspiel gegen Argentinien war Kramer mit Ezequiel Garay zusammengekracht, erlitt damals eine Gehirnerschütterung. "Wie ein Film zieht es an dir vorbei. Ich kann mich an alles sehr gut erinnern, bis auf die paar Minuten", erzählt der 26-Jährige. "Das Adrenalin stieg schon morgens, auch im Stadion war eine überwältigende Stimmung und nach dem Abpfiff die Party danach. Das sind Momente für die Ewigkeit."
Für Kramer war der WM-Sieg 2014 der größte und bislang einzige Titel in seiner Profi-Karriere. Doch für den Gladbacher zählt der Weltmeister-Status "im Hier und Jetzt nicht". "Man weiß schon, was man damals erreicht hat, aber davon kann man sich auch nicht mehr soviel kaufen."
Weltmeister-Titel hin oder her: Kramer widmet seine volle Aufmerksamkeit Borussia Mönchengladbach. Erst vor wenigen Tagen hatte der 26-Jährige den Fohlen seine Treue geschworen. "Ich habe in Gladbach alles, was ich brauche. Ich würde nicht sagen, dass mich das Ausland unbedingt reizt."
"Eine Million mehr macht dich nicht glücklich"
Der Gladbacher könne aber jeden Menschen verstehen, der für viel Geld den Verein wechselt. Für ihn persönlich seien aber andere Faktoren wichtig: "Wenn ich in einem anderen Beruf nicht so viel verdienen würde, mich jemand abwerben würde und das Doppelte bezahlt, dann würde ich es machen. Aber in den Sphären, in denen wir uns als Fußball-Profi bewegen, muss man auch einfach realistisch sein. So blöd sich das anhört, aber ob du bei einem anderen Verein eine Million Euro mehr bekommst, macht dich am Ende auch nicht glücklich", betont Kramer, der keinen Fokus auf Geld, sondern auf sein Umfeld und Leben im Rheinland richtet.