Haller, Jovic, Rebic: Frankfurts "magisches Dreieck" verzaubert die Bundesliga
23.11.2018 | 11:27 Uhr
Das "magische Dreieck" von Eintracht Frankfurt verzaubert die Bundesliga - und weckt Begehrlichkeiten. Hinter Luka Jovic, Sebastien Haller und Ante Rebic ist angeblich halb Europa her.
Frankfurt/Main (SID) Es könnte eng werden auf der kleinen VIP-Tribüne in Augsburg. Schließlich lassen die Späher der Spitzenklubs seit Wochen keine Möglichkeit aus, das "magische Dreieck" von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt aus der Nähe zu bestaunen. Der FC Barcelona, der FC Liverpool, angeblich auch der FC Bayern - hinter Luka Jovic, Sebastien Haller und Ante Rebic ist halb Europa her.
"Wenn die so weiterspielen, ist auch Frankfurt ein Klub, bei dem man schließlich sagen muss: Wenn sie nicht zu halten sind, sind sie nicht zu halten", sagte Trainer Adi Hütter der Bild-Zeitung vor der Partie beim FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) über sein Offensivtrio, das an 92 Prozent aller Frankfurter Tore (24 von 26) beteiligt war und am Main sogar Champions-League-Träume reifen lässt.
Der Führende in der Torschützenliste (Jovic), der Topscorer der Liga (Haller) und ein stark auftrumpfender Vize-Weltmeister (Rebic) haben die Hessen auf Platz vier und in der Europa League mit berauschenden Leistungen in die Zwischenrunde geführt. "Ich wüsste in Europa keinen anderen Verein, der mit drei Topstürmern über eine solche Qualität im Angriff verfügt", sagte der frühere Frankfurter Torwart Uli Stein dem Fachmagazin kicker.
Und alle drei "haben noch Potenzial in sich", sagte Sportvorstand Fredi Bobic, beim VfB Stuttgart einst selbst Teil eines "magischen Dreiecks". Das große Interesse der Top-Klubs sei auch eine Anerkennung. "Wir werden in Europa wieder wahrgenommen", sagte der 47-Jährige.
Zur Belastung scheinen die prominenten Tribünengäste aber nicht zu werden. Im FAZ-Interview lobte Haller seinen Sturmkollegen Jovic sogar schon zu den Bayern. Wenn er für den Rekordmeister einen Stürmer suchen müsste, "würde ich Luka nehmen", sagte der Franzose: "Wenn es für ihn so weitergeht, kann er ein Bundesliga-Star werden." Bobic betonte, trotz aller Schlagzeilen "ruhig" zu bleiben.
Das war zu Saisonbeginn die große Qualität aller Beteiligten. Schließlich startete die Eintracht mit einer herben Pleite im Supercup gegen die Bayern (0:5) und mit dem Ausscheiden in der 1. Runde des DFB-Pokals in die Spielzeit. Zweifel an Hütter wurden aber nur im Umfeld laut, nicht in den Entscheidungsgremien des Klubs. Das Team bedankte sich für die Ruhe mit acht Siegen aus den zurückliegenden neun Pflichtspielen.
Hütter mahnt dennoch zur Zurückhaltung. "Auf Platz vier zu kommen, ist das eine. Dort zu bleiben, das andere", sagte der Österreicher, der bis zu fünf Monate auf Lucas Torro (Adduktorenverletzung) verzichten muss: "Wir müssen den Ball flachhalten. Vom Abstiegskandidaten Nummer eins, vom Trainer-Rauswurf-Kandidaten Nummer eins zum Champions-League-Teilnehmer - das geht mir alles ein bisschen zu schnell."
SID mj kd