Antonio Rüdiger hat eine schwere Zeit hinter sich. Doch unter Thomas Tuchel blüht der Innenverteidiger wieder auf. Das freut auch Joachim Löw.
An das Telefonat mit Jose Mourinho erinnert sich Antonio Rüdiger noch genau. Frustriert von seiner Rolle als Bankdrücker beim FC Chelsea sprach der Innenverteidiger mit dem Teammanager des Premier-League-Rivalen Tottenham Hotspur über einen Wechsel. "Am Ende ist nichts passiert", sagte Rüdiger - und darüber ist er inzwischen froh.
Denn seit Thomas Tuchel den glücklosen Frank Lampard an der Stamford Bridge abgelöst hat, ist Rüdiger wieder unumstrittener Stammspieler. "Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten, und bringt uns alle weiter. Gerade im EM-Jahr ist das wichtig", sagte der 28-Jährige über seinen Coach.
Über seine neue Rolle im Verein ist auch Joachim Löw glücklich. Ohne Spielpraxis wäre Rüdigers Nominierung für die EM (11. Juni bis 11. Juli) ein Risiko gewesen. Dabei hält der Bundestrainer große Stücke auf den Defensivspezialisten. "Er spielt in einer internationalen Topkategorie - von der Athletik, Dynamik und Zweikampfstärke und -härte", sagte Löw.
Auch im DFB-Team wieder der Alte
Dieses Lob untermauerte Rüdiger mit seiner guten Leistung zum Auftakt der WM-Qualifikation gegen Island (3:0). Der ehemalige Stuttgarter schwang sich in Abwesenheit des weiterhin verletzten Niklas Süle zum Abwehrchef auf. Rüdiger gab lautstark die Kommandos, strahlte viel Ruhe aus und überzeugte mit klugen Pässen in der Spieleröffnung. Fähigkeiten, die auch am Sonntag im Nationalstadion in Bukarest gegen Rumänen gefragt waren.
DFB-Team in der Einzelkritik - die Noten gegen Island
Das nötige Selbstvertrauen hat sich Rüdiger zuletzt im Verein geholt. Unter Tuchel spielt er in der Dreierkette wieder stark auf. Die zwei Gegentore in 14 Pflichtspielen sind auch sein Verdienst. "Er ist sehr detailversessen und bringt extrem gut die taktischen Kniffe rüber", lobte Rüdiger seinen deutschen Teammanager.
Vertrag bei Chelsea läuft 2022 aus
Jetzt kann er sich sogar eine Vertragsverlängerung über 2022 hinaus vorstellen. "Ich kann mir selbst keinen Vertrag geben. Aber ich habe immer gesagt, dass ich es bei Chelsea liebe. Chelsea wird für mich immer an erster Stelle stehen", sagte Rüdiger, der seit 2017 in London spielt.
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Bundestrainer Joachim Löw über den nächsten Gegner Rumänien. (Videolänge: 47 Sekunden)
Bevor er mit Mourinho telefonierte, hatte sich Rüdiger auch über einen Wechsel zum französischen Meister Paris St. Germain mit dem damaligen Trainer Tuchel ernsthafte Gedanken gemacht. Auch daraus wurde nichts - zum Glück für Rüdiger, Tuchel und Löw.