DFB News: Löw-Nachfolge: Flick, Rangnick, Kuntz, Klopp, Matthäus im Check

Fünf Kandidaten, drei Favoriten: Mögliche Löw-Nachfolger im Check

Ratlos und frustriert: Joachim Löw nach dem deutschen 0:6-Debakel gegen Spanien.
Image: Joachim Löw hört nach der EURO 2021 als Bundestrainer auf.  © Getty

Joachim Löw macht nach der EURO im Sommer Schluss. Doch wer übernimmt danach? Es scheinen sich fünf Kandidaten herauszukristallisieren. Doch was spricht für und gegen die einzelnen Kandidaten? Sky Sport macht den Check.

JÜRGEN KLOPP (TRAINER FC LIVERPOOL): DER GLÜCKSFALL

Jürgen Klopp
Image: Jürgen Klopp durchlebt aktuell eine Krise mit dem FC Liverpool.  © Imago

"Er ist ein wahnsinnig erfolgreicher Trainer, er hat einen attraktiven Spielstil und die Spieler folgen ihm blind", schwärmt Sky Nationalmannschaft-Reporter Uli Köhler. "Jürgen Klopp ist derjenige, der die Leute wieder für Fußball begeistern würde. Er ist ein Typ, der alle mitreißt. Er ist charismatisch. Er wäre ein Glücksfall für den DFB und mit ihm würde die Reputation wieder steigen. Alle Fans lieben ihn. Der DFB muss alles versuchen, um ihn zu bekommen."

Allerdings hat Klopp noch bis 2024 Vertrag beim FC Liverpool und hat selbst schon im Gespräch mit Sky ein aktuelles Engagement beim DFB ausgeschlossen.

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Liverpools Teamchef Jürgen Klopp über das Amt des Bundestrainers. (Videolänge: 13 Sekunden)

Für Köhler ist dies aber noch kein endgültiges "Nein". "Was soll er denn auch sagen? Genau so muss er antworten, denn alles andere hätte nicht gepasst. Nehmen wir den Fall an, dass er die Saison in Liverpool nicht zu Ende bringt. Dann ist natürlich die Nationalmannschaft eine wunderbare Idee. Und das mit dem Sabbatical, dass er erstmal ein Jahr Ruhe braucht, glaube ich ihm auch. Aber ganz ehrlich: Wenn du den Job beim FC Liverpool mit dem beim DFB vergleichst, dann ist das erste Jahr wie ein Sabbatical."

HANSI FLICK (TRAINER FC BAYERN): DER BEQUEMSTE KANDIDAT

Didi Hamann sieht den ehemaligen Nationalmannschafts-Assistenten und heutigen Bayern-Coach Hansi Flick als logischen Nachfolger von Joachim Löw an.
Image: Hansi Flick (l.) gewann als Co-Trainer unter Jogi Löw den WM-Titel 2014.  © Imago

Für Sky Experte Didi Hamann gibt es einen logischen Löw-Nachfolger: Hansi Flick. Wie bei Klopp "spricht eigentlich auch alles für Hansi Flick", findet auch Köhler. "Er hat alle Kritiker überzeugt, dass er nicht nur ein zweiter Mann ist. Er hat mit Bayern alles gewonnen. Ich glaube, dass wenn der DFB ihn fragt, wird auch er ins Wanken kommen. Klar hat Flick noch Vertrag, aber wenn er zu Rummenigge geht und sagt, "das ist die Chance meines Lebens", dann wird auch Hansi Flick zum DFB ja sagen können. Er wäre für den DFB sicherlich der bequemste Kandidat."

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Wird Hansi Flick die Nachfolger von Joachim Löw als Bundestrainer antreten? Sky Reporter Torben Hoffmann mit einer Einschätzung. (2:04 Minuten)

Gegen Flick spricht neben seiner Vertragslaufzeit bis 2023, dass der FC Bayern einen Nachfolger für Flick bräuchte, es aber keinen Trainer gibt, der die Anforderungen des deutschen Rekordmeisters erfüllt und verfügbar wäre, wie Sky Reporter Torben Hoffmann erklärt: "Es gibt keine Alternativen auf dem Markt", so Hoffmann.

LOTHAR MATTHÄUS (SKY EXPERTE): DER AUSSENSEITER

Lothar Matthäus kritisiert den DFB.
Image: Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist bei Sky als Experte tätig.  © Getty

"Lothar ist der Job zuzutrauen und er hat es drauf. Das hat er bei der ungarischen Nationalmannschaft bewiesen. Fachlich ist er natürlich dafür geeignet", so Köhler, der aber auch direkt einschränkt: "Ich glaube aber, dass Lothar genauso wie Marcus Sorg und Stefan Kuntz eher nicht in Frage kommt."

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Sky Experte Lothar Matthäus bringt Ralf Rangnick als Bundestrainer-Nachfolger für Joachim Löw ins Spiel. Außerdem äußert er sich zu seiner Zukunft als potenziellen DFB-Coach (Videolänge: 1:44 Minuten).

Matthäus schloss sich am Dienstag selbst aus dem Kandidatenkreis aus und bezeichnete Rangnick als Topfavoriten auf die Löw-Nachfolge. Am heutigen Abend ist Rangnick Studiogast in der Champions-League-Sendung, Matthäus ist als Experte dabei. Man darf gespannt sein, was beide zu dem Thema sagen werden.

RALF RANGNICK (LETZTE TRAINERSTATION: RB LEIPZIG VON 2018-2019): DER UNBEQUEME

RB LEIPZIG:
Image: Ralf Rangnick (l.) hatte seine letzte Trainerstation bei RB Leipzig.  © Getty

Der Vorteil bei Ralf Rangnick liegt auf der Hand. Der gebürtige Backnanger hat aktuell keine Anstellung und wäre im Sommer sofort verfügbar. Zudem hat er bereits auf Schalke, bei Hoffenheim und in Leipzig gezeigt, dass er ein sehr hohes taktisches Verständnis besitzt, über viel Erfahrung verfügt und Spieler entwickeln kann.

"Er ist ein herausragender Trainer. Er kann alles. Er könnte auch die Jugendakademie beim DFB mit neuen Ideen befördern und würde den kompletten DFB weiterbringen", meint Köhler.Zwar sei Rangnick "kein angenehmer Mensch, wenn es um Kontroversen geht. Fachlich ist er aber ein herausragender Trainer. Jeder Klub oder jede Mannschaft, die ihn als Trainer hat, kann sich glücklich schätzen."

Die Frage ist, ob die Konstellation mit Rangnick und Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff nicht zu viel Konfliktpotenzial hinsichtlich der Kompetenz-Verteilung birgt.

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Der ehemalige DFB-Pressesprecher Harald Stenger bewertet die möglichen Löw-Nachfolger und schließt schon mal drei Kandidaten aus (Videolänge: 2:16 Minuten).

STEFAN KUNTZ (U21-TRAINER BEIM DFB): DIE ÜBERGANGSLÖSUNG

Stefan Kuntz hat keine weiteren Corona-Fälle zu beklagen.
Image: Stefan Kuntz coacht aktuell die U21 beim DFB.  © DPA pa

Kuntz ist ein Trainer, der die Sprache der Spieler spricht und wäre zudem wahrscheinlich die finanziell günstigste Alternative und die erste Wahl, sollte der DFB keinen anderen Bundestrainer finden.

Der Erfolgscoach der deutschen U21 wäre wohl eher nur eine Übergangslösung für ein Jahr, sollte danach vielleicht Klopp frei und gewillt sein. "Das wäre ein geschmeidiger Übergang", ordnet Köhler diese Möglichkeit ein. "Für Kuntz wäre es eine große Chance. Er ist ein hoch sympathischer Mensch und auch fachlich ohne Fehl und Tadel."

Als Europameister von 1996 ist er auch international anerkannt, auch wenn er noch keinen Top-Verein trainiert hat.

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