DFB News: Löw und DFB-Team vor Duell mit Ukraine in der Kritik
Löw-Kritik wird lauter! Sorgen Bayern-Stars & Co. für Kehrtwende?
09.10.2020 | 18:26 Uhr
Sky Experte Lothar Matthäus kritisierte den Bundestrainer Joachim Löw nach dem Remis gegen die Türkei scharf. Gegen die Ukraine erhält die Mannschaft nun aber wieder ein völlig anderes Gesicht.
Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich beim Test des DFB-Teams gegen die türkische Nationalmannschaft sehr experimentierfreudig.
Neben den fast schon vergessenen Dortmunder Profis Nico Schulz und Mahmoud Dahoud, bekam auch Bayer Leverkusens Profi Nadiem Amiri eine Chance. Zudem durften die Gladbacher Florian Neuhaus und Jonas Hofmann wie Dahoud ihr DFB-Debüt feiern.
Kein Sieg seit Corona
Und auch Amiris Teamkollege Jonathan Tah, der bei Bayer nicht mehr erste Wahl ist, erhielt Spielminuten, um der Defensive nach der Pause mehr Stabilität zu verleihen. Die vermeintlich eingewechselte Robustheit war speziell in den letzten Minuten des Testspiels jedoch nicht erkennbar. Wieder konnte die deutsche Mannschaft einen Vorsprung nicht ins Ziel bringen.
In der vierten Minute der Nachspielzeit glichen die Türken aus. Somit verbleibt ''Die Mannschaft'' seit der Corona-Pause ohne Sieg. Nach den Partien gegen Spanien und der Schweiz folgte nun also das dritte Remis.
Mätthaus vermisst Glauben und Mut
Sky Experte Lothar Matthäus kritisierte den Bundestrainer scharf und vermisst den Mut der DFB-Auswahl: ''Ich möchte ein Deutschland sehen, das an sich glaubt und selbstbewusst spielt. Und nicht ein Deutschland, dass sich nach dem Ergebnis oder Gegner ausrichtet und danach das System umstellt'', erklärt der Weltmeister von 1990.
Der ehemalige Weltfußballer hinterfragt neben der Mentalität auch die Nominierung einzelner Spieler, die in ihren Vereinen nur als zweite Wahl gelten: ''Ein Nico Schulz steht stellvertretend für viele andere im Team. Er ist kein Stammspieler in seinem Klub und auch nicht in der Nationalmannschaft. Diese Spieler will kein Fan sehen, die Fans wollen die erste Elf und nicht die Ersatzspieler. Das ist nicht Deutschland'', ließ der Weltmeister verlauten.
Anderes Gesicht mit Triple-Sieger-Achse ?
Die Möglichkeit der Wiedergutmachung steht aus deutscher Sicht unmittelbar bevor: bereits am Samstag trifft der Weltmeister von 2014 im Olympiastadion in Kiew auf die Ukraine. Pünktlich zu den beiden Partien in der Nations League greift Jogi Löw wieder auf sein Star-Ensemble aus Triple-Siegern und einer echten Waffe im Sturm zurück.
Mit Kapitän Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry stößt die Triple-Achse wieder zum Team. Allein dieses Quartett eröffnet dem Bundestrainer wieder deutlich mehr Qualität und Variabilität. Für mehr Dynamik in der Offensive, tiefe Läufe und Torgefahr soll dazu noch Chelsea-Stürmer Timo Werner sorgen. Zudem kehrt Passmaschine Toni Kroos zurück, der zusätzlich Stabilität und Ruhe am Ball verleihen wird.
Benjamin Henrichs, Nico Schulz, Niklas Stark, Nadiem Amiri und Mahmoud Dahoud werden dagegen nicht mehr zum Kader gehören.
Löw gegen Ukraine unter Druck
Nach der Kritik von Sky Experte Matthäus und den schwachen Ergebnissen der letzten Spiele steht Löw und das Team in der Nations League gehörig unter Druck. Ein Sieg gegen die Ukraine, die am Mittwoch mit 1:7 gegen Frankreich unterging, ist nun Pflicht.
Sollten gegen die Ukraine und die Schweiz aber nicht die ersten Erfolge im Jahr 2020 gelingen, werden auf Löw und das DFB-Team unangenehme Monate bis zur EM im kommenden Sommer bevorstehen.
Der Kader für das Nations-League-Spiel gegen die Ukraine:
Tor: Manuel Neuer, Bernd Leno, Kevin Trapp
Abwehr: Robin Koch, Marcel Halstenberg, Matthias Ginter, Jonathan Tah, Lukas Klostermann, Niklas Süle, Antonio Rüdiger, Robin Gosens, Emre Can
Mittelfeld/Angriff: Joshua Kimmich, Julian Draxler, Toni Kroos, Timo Werner, Julian Brandt, Luca Waldschmidt, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann, Leon Goretzka Serge Gnabry, Kai Havertz
