DFB-Pokal News: Die Stimmen zum 5:0-Sieg von Gladbach gegen Bayern
Stimmen: Salihamidzic "schockiert" über Debakel - Müller fassungslos
28.10.2021 | 14:26 Uhr
Was für ein denkwürdiger Abend! Der FC Bayern fliegt gegen Borussia Mönchengladbach hochkant aus dem DFB-Pokal, nach der historischen 0:5-Abreibung ist damit auch die erste Titelchance futsch. Sky Sport präsentiert die Stimmen.
Hasan Salihamidzic (Sportvorstand des FC Bayern) ...
... über die historische Pokal-Demütigung: "Das ist wirklich schwer zu erklären. Wir sind alle schockiert. In der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht da, die Zweikämpfe, die wir gewonnen haben, kann man an einer Hand abzählen. Wir haben nicht richtig umgeschaltet und uns den Schneid abkaufen lassen. Glückwunsch an die Gladbacher, die sensationell gespielt haben und jeden Zweikampf angenommen haben."
... über die Harmlosigkeit des FC Bayern: "Das war unglaublich und wir haben uns auch gewundert und gefragt, warum wir nicht so gespielt haben wie in den vergangenen Wochen. Heute war es ein kollektiver Blackout."
... über den Ansatz einer Erklärung: "Dino (Toppmöller, Anm.d.Red.) hat in der Kabine kurz was gesagt, ansonsten werden wir natürlich darüber noch sprechen und das analysieren. Aber im Moment sind wir alle noch ein wenig schockiert."
... auf die Frage, ob sich Julian Nagelsmann in der Halbzeit mehr als sonst eingeschaltet hat: "Es ist natürlich schwierig. Die Trainer sind da und haben natürlich Kontakt gehabt, aber am Ende müssen sie das der Mannschaft selber erzählen und versuchen, die Idee rüberzubringen.
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... über die in der Halbzeit besprochene Idee: "Taktisch kann man das heute vernachlässigen. Die Trainer haben versucht nochmal darauf hinzuweisen, dass wir in die Zweikämpfe gehen und dagegenhalten. Aber heute waren wir einfach nicht auf dem Rasen. Wir müssen uns jetzt kurz schütteln, uns auf das schwere Spiel bei Union Berlin vorbereiten und dort gewinnen."
ZUM DURCHKLICKEN: Die Bayern-Noten gegen Gladbach
Thomas Müller (FC Bayern) ...
... über das Spiel: "Über das ganze Spiel haben wir nicht den Punkt gefunden, wo der FC-Bayern-Wut-Motor dann angeht. Wir sind von uns auch anderes gewohnt und enttäuscht über unsere eigene Leistung. Wir können uns bei unseren Fans nur entschuldigen und Gladbach gratulieren zu einem Super-Spiel. Normalerweise wollen wir aber die sein, die bestimmen, ob ein Gegner gegen uns gut spielt oder nicht. Ich glaube, wenn wir Manu (Neuer, Anm.d.Red.) mal rausnehmen, den wir schön im Stich gelassen haben, dann war das von allen Beteiligten eine katastrophale Leistung. So ein kollektives Versagen von einer Bayern-Mannschaft bei so einem wichtigen Spiel habe ich selber noch nie erlebt. Und deswegen ist das in diesem Moment schwierig zu fassen, wenn ich ehrlich bin."
... die Gründe für die Niederlage: "Nach dem ersten und zweiten Gegentor haben wir schon gedacht, dass wir uns schütteln und den Schalter umlegen können. Das ist uns vielleicht am Ende der ersten Halbzeit etwas besser gelungen, das war wohl die beste Phase in unserem Spiel. Aber das war es dann schon. Wir haben in der Halbzeit nochmal versucht, uns etwas zu verändern. In allen Bereichen lief es in die falsche Richtung. Sowohl von der Positionierung als auch von unserer Zweikampfführung und Körperlichkeit hat uns Gladbach den Schneid abgekauft. Auch im technischen Bereich haben wir Fehler gemacht und dann haben wir natürlich falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben zu viel klein-klein gespielt und zu wenig die Tiefe gesucht."
... über das Fehlen von Cheftrainer Julian Nagelsmann: "Wir haben keine Argumente, man kann alles hinterfragen und liegt immer richtig. Wir müssen das irgendwie abhaken und haben nur wenige Tage Zeit bis zum nächsten Spiel in Berlin. So eine Situation hatte ich auch noch nicht."
Dino Toppmöller (Co-Trainer FC Bayern) ...
… über das 0:5-Debakel: "Es war mit Sicherheit nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir wussten, dass es ein emotionales Spiel wird und Gladbach uns hoch pressen wird. Wir wollten es gerade in der Anfangsphase vermeiden, in deren Druck reinzuspielen. Wir wollten die Bälle eigentlich erstmal hinter die Kette legen. Dann spielen wir direkt nach einer Minute diesen Ball, den Gladbach auch erzwungen hat. Sie schalten um und schießen das 1:0. Danach ging es Schlag auf Schlag und dann ist es hier auch nicht so einfach zurückzukommen. Das Publikum ist da und die Gladbacher Mannschaft war heute sensationell stark. Aber natürlich kann das nicht unser Anspruch sein, mit so einem Ergebnis hier vom Platz zu gehen."
... über die Stimmung in der Mannschaft nach der Niederlage: "Die Mannschaft war schon in der Halbzeit total selbstkritisch. Wir müssen die Häme und den Spott nun ertragen. Davor waren wir immer die Super-Bayern, jetzt sind wir mal auf die Nase gefallen. Wir müssen uns schütteln, am Samstag bei Union steht das nächste Spiel auf dem Programm. Da müssen wir die Zweikämpfe und die Art und Weise vom Gegner besser annehmen und ein anderes Gesicht zeigen."
... über die Kommunikation mit Nagelsmann: "Julian ist immer mit dem Analysten verbunden und der wiederum mit dem Xaver (Zembrod, Anm.d.Red.). Wir haben in der Halbzeit überlegt, etwas umzustellen, haben uns dann aber dafür entschieden, die Mannschaft so zu lassen und wollten ein schnelles Anschlusstor schaffen. Das Gegenteil war der Fall. Letztlich war es keine Frage des Systems, sondern es war ein gebrauchter Tag für uns."
Max Eberl (Sportvorstand Borussia Mönchengladbach) ...
... über das 5:0 gegen den FC Bayern: "Das war einer der Pokalabende, die man nicht so schnell vergessen wird. Der Sieg war auch in der Höhe verdient. Die frühen Tore haben Kräfte bei uns freigesetzt, wir haben sehr gut nach vorne gespielt und hinten herausragend verteidigt. Wir genießen das sehr, aber das ist jetzt auch ein Maßstab. Wir haben gesehen, was unsere Mannschaft imstande ist zu leisten."
... über den desolaten FC Bayern: "Wir haben es sehr, sehr gut gemacht und haben sie wirklich beeindruckt. Sie wirkten ratlos, aus welchem Grund auch immer. Wir sind nun einen Schritt an das Ziel, irgendwann mal in so einem Finale zu stehen. Das ist alles. Das heute war eine Leistung, über die wir uns unglaublich freuen. Wir freuen uns auf die nächsten Runde und hoffen auf etwas Losglück. Es ist schön für die Bundesliga, dass die Bayern in dieser Saison schon mal nicht das Double holen können."
... auf die Frage, ob er einen Spieler herausheben würde: "Breel Embolo muss genannt werden, aber Nico Elvedi hat auch ein herausragendes Spiel gegen Lewandowski gemacht."
Breel Embolo (Borussia Mönchengladbach) ...
"Das war taktisch eine gute Mannschaftsleistung. Wir haben die Räume bespielt, die wir bespielen wollten und war vorne effizient. Es ist schwierig, gegen Bayern zu spielen. Wir wussten, wir müssen unsere Chancen ausnutzen. In dieser Konsequenz haben wir bislang kein Spiel begonnen. Wenn wir einen kühlen Kopf bewahren, sind wir gefährlich. Es ist vielleicht die beste Mannschaft der Welt. Wir haben eine Riesen-Qualität, das müssen wir bestätigen. Wir haben uns heute belohnt."
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Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) ...
... über das Spiel: "Es war eine unfassbare Atmosphäre. Wir sind super ins Spiel gekommen, das dritte Tor haben wir schon nach 20 Minuten geschossen. Natürlich muss man sich das erarbeiten. Das 4:0 war fast schon die Entscheidung. Wir waren schon fast wie im Rausch, aber wir haben auch das umgesetzt, was wir in den letzten Spielen angedeutet haben. Wir waren aggressiv und haben die Bayern nicht zur Geltung kommen lassen. Auch hinten waren wir stabil, das war insgesamt schon bärenstark."
... über die Ziele im DFB-Pokal: "Wir haben schon vor der Saison gesagt, dass wir nach Berlin wollen. Das ist ein Wettbewerb, in dem man mit nur wenigen Siegen einen Titel holen kann."
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