Nach dem Meistertitel strebt der FC Bayern auch das Double an. Im Finale des DFB-Pokals gegen Bayer Leverkusen (HEUTE ab 19 Uhr live bei Sky) könnte auch wieder die Stunde der Torhüter schlagen: Manuel Neuers und Lukas Hradeckys. Wer hätte die Nase vorn? Sky blickt auf beide Keeper.
Der Traum vieler Fußballer wird wahr, wenn sie im Berliner Olympiastadion das Finale im DFB-Pokal spielen dürfen. Bei den Stars des FC Bayern wird sich das Gänsehaut-Gefühl angesichts der 24. Teilnahme (19 Titel) der Roten im Rahmen halten. Aber für Bayer Leverkusen ist es erst die vierte Finalteilnahme - und für die meisten Akteure der erste Auftritt.
Über den Ausgang eines K.o.-Spiels entscheiden nicht selten die Torhüter - vor allem, wenn es um die Nervenstärke der Keeper in einem Elfmeterschießen bestellt ist. Mit Manuel Neuer hat der FC Bayern einen der weltweit besten Schlussmänner zwischen den Pfosten stehen und einen wahren Hexer auf der Linie, der die Bälle im Elfmeterschießen ein ums andere Male herauskratzte.
Drittes Finale für Hradecky
Sein Pendant auf Leverkusener Seite steht nach 2017 & 2018, damals mit Eintracht Frankfurt, zum dritten Mal im Finale des DFB-Pokals. Auf dem Weg ins Finale 2017 bestritt der Finne mit den Hessen drei erfolgreiche Elfmeterschießen: (1. Runde in Magdeburg, 2. Runde gegen Ingolstadt und Halbfinale in Mönchengladbach), an denen er mit vier gehaltenen Elfmetern großen Anteil hatte.
Auch in der Bundesliga gewann der 30-Jährige fünfmal das Duell Schütze gegen Torwart. Im Trikot von Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen stand sich der Keeper in der Bundesliga 18 Elfmetern gegenüber - zwei davon parierte er (11%), drei wurden verschossen, 13 landeten im Tor.
Der Leverkusener Rückhalt zeichnete sich auch in der laufenden Pokal-Saison mit zahlreichen Paraden aus. Mit 85 Prozent abgewehrter Bälle weist der Finne sogar eine deutlich bessere Quote auf als der deutsche Nationaltorhüter (54 Prozent). Hradecky musste nur zweimal hinter sich greifen. Ein wahrer Garant für den Einzug der Leverkusener ins Finale!
Neuer - ein Spezialist für Elfmeterschießen
Was soll man zu Manuel Neuer noch sagen? Der 34-Jährige ist ein Spezialist für Elfmeterschießen: Als Profi musste Neuer elfmal in ein Elfmeterschießen, sieben davon gewann er. Ob mit der Nationalmannschaft 2016 bei der EM im Viertelfinale gegen Italien (zwei Paraden von Neuer), im UEFA-Supercup 2013 gegen Chelsea, in der Champions League (2008 mit Schalke gegen Porto und 2012 mit Bayern gegen Real) oder 2016 im DFB-Pokal-Finale gegen Dortmund, Neuer behielt oft in wichtigen Momenten die Nerven.
Eine Garantie gibt es aber auch für Neuer nicht, so verlor er zum Beispiel 2012 mit den Bayern das Champions-League-Finale im Elfmeterschießen gegen Chelsea und 2015 im Pokal-Halbfinale gegen Dortmund, als die Bayern keinen einzigen ihrer vier Schüsse im Elfmeterschießen im Tor unterbrachten (Neuer gehörte selbst zu den Schützen).
Ein Blick auf die Zahlen, Daten, Fakten der laufenden Saison beider Keeper lässt ein Finale auf höchstem Niveau zumindest auf der Torhüterposition erahnen. Neuer hielt 20 Mal die Null fest, Hradecky hat 13 Weiße Westen. Mit 137 Paraden konnte sich der Bayer-Rückhalt sogar häufiger auszeichnen als der Münchner (106).
Wer am Ende den Pott hochreißen wird, steht noch in den Sternen. Aber sollte die Partie in die Verlängerung gehen und das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen, sind der FC Bayern und Bayer Leverkusen auf alle Eventualitäten vorbereitet.
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