Deutschland verliert das erste Spiel bei der Europameisterschaft gegen Frankreich 0:1. Sky Experte Lothar Matthäus erklärt, was sich jetzt ändern muss für die Partie gegen Portugal.
Das DFB-Team lies bei der Auftaktpleite gegen Frankreich vieles vermissen und wird sich gegen Portugal mächtig steigern müssen. Im Nachgang an die 0:1-Niederlage wurde die Aufstellung von Joachim Löw heiß diskutiert. In vorderster Reihe entschied sich der Bundestrainer für Thomas Müller, Serge Gnabry und Kai Havertz. Letzterer enttäuschte auf ganzer Linie und auch von Müller war kaum etwas zu sehen.
Im Aufbau lahmte das deutsche Spiel mit der von Löw installierten Dreierkette. Es fehlte durch den dritten Innenverteidiger eine helfende Hand im Mittelfeld. Zudem sah die Hintermannschaft in einigen Situationen gegen das Offensiv-Triumvirat der Equipe Tricolore um den pfeilschnellen Kylian Mbappe nicht gut aus. Es passte ins Bild des unglücklichen Auftritts der DFB-Elf, dass Mats Hummels das Spiel mit einem Eigentor zuungunsten der Deutschen entschied.
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Viel Wirbel gab es auch um Joshua Kimmich. Der Bayern-Profi wurde von Löw auf der rechten Außenbahn aufgeboten, wo er vor allem in der ersten Halbzeit große Probleme hatte. Nach vorne ging wenig und beim Gegentor rückte er nach innen, anstatt Vorlagengeber Lucas Hernandez zu beschatten. Das Kimmich-Experiment auf rechts ist alles andere als gelungen. Der 26-Jährige wurde im zentralen Mittelfeld schmerzlich vermisst. Ilkay Gündogan und Toni Kroos konnten das Spiel dort nicht an sich reißen.
Es gelang der DFB-Elf nicht, Paul Pogba und N'Golo Kante auf der Gegenseite in Bedrängnis zu bringen. Vor allem Kroos war mehr mit Defensivaufgaben beschäftigt als sich kreativ einzubringen.
Matthäus: Kimmich fehlt im Mittelfeld
Das moniert auch Lothar Matthäus. Der Sky Experte nimmt das DFB-Team genauer unter die Lupe und verrät, wie er im nächsten Spiel gegen Portugal aufstellen würde.
Der Rekordnationalspieler bemängelt vor allem die fehlende Präsenz im zentralen Mittelfeld. "Ich glaube, dass sich Kimmich auf der rechten Seite nicht so wohlfühlt wie in der Zentrale. Dort hat er gefehlt. Die Galligkeit, die die französische Mannschaft hatte, die hatten wir nicht im Zentrum", meint Matthäus.
Matthäus gefällt Rolle von Kroos nicht
Toni Kroos agierte für seinen Geschmack zu defensiv. "Kroos hat sich die Bälle in der zweiten Halbzeit immer zwischen Antonio Rüdiger und Mats Hummels geholt. Da ist er mir zu weit hinten, das kann Hummels auch, das kann Rüdiger auch. Er (Kroos) ist dann aus dem Spiel, er ist zu weit weg. Dadurch waren die Franzosen in der Defensive immer mit zwei oder drei Spielern in Überzahl. Dann ist es natürlich schwierig, gegen diese gut gestaffelte Defensive zu Chancen zu kommen", analysiert die DFB-Legende.
Matthäus schlägt stattdessen ein anderes System vor. "Wenn man so viele Spieler, mit solch einer Qualität von Bayern München hat, könnte man auch ein System Bayern München 4-2-3-1 spielen."
Müller auf Stammposition
Und so würde das dann aussehen. Thomas Müller spielt auf seiner Position in der Zentrale, hinter dem Mittelstürmer. Die Rolle von Robert Lewandowski würde Timo Werner ausfüllen. Auf den Flügeln starten Serge Gnabry und Leroy Sane.
Für die Sechser- bzw. Achterposition sieht Matthäus Joshua Kimmich vor. Daneben würde er Ilkay Gündogan oder Toni Kroos einsetzen. In der Verteidigung würde das DFB-Team mit einer Viererkette agieren. Auf der rechten Seite stellt der Sky Experte Matthias Ginter auf, die Innenverteidigung bilden Mats Hummels und Antonio Rüdiger.
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Nur hinten links gibt es noch eine Baustelle. "Links müsste natürlich jemand anderes als Robin Gosens spielen, denn er ist kein Spieler für eine Viererkette. Er kann in der Dreierkette links mit Offensivdrang agieren", sagt Matthäus.