Verspätung & Sonderstopp: So kurios verlief die DFB-Zugfahrt ins Basecamp
31.05.2024 | 22:34 Uhr
Die deutsche Nationalmannschaft hat sich mit Zug und Bus von Erfurt ins Basecamp nach Herzogenaurach aufgemacht. Auf der Zugfahrt gibt es einen kuriosen Sonderstopp. Sky war mit dabei.
Thomas Müller tippelte schon ganz ungeduldig auf dem Bahnsteig und dehnte sich kurz: Mit einer Verspätung von 17 Minuten (Grund war ein entgegenkommender Zug) stieg das DFB-Team um 15.49 Uhr auf Gleis 9 des Erfurter Hauptbahnhofs in den ICE 707 und machte sich auf den Weg ins mehr als 200 Kilometer südlich gelegene Basecamp nach Herzogenaurach.
Zuvor war die Nationalmannschaft unter Polizeischutz abgeriegelt und über den Seiteneingang des Gebäudes auf den Bahnsteig geführt worden. Als Fan-Liebling Müller mit seinem Rollkoffer den Eingang betrat, wurde es lauter. Die Fans riefen lautstark seinen Namen.
Andere Reisende mussten unterdessen den Umweg über die Bahnhofshalle nehmen. Die Wagen zwölf und 14 des ICE waren für die DFB-Auswahl reserviert. Polizisten und DB-Servicemitarbeiter sperrten den Bereich im Zug während der Fahrt konsequent ab.
Kurz nach der Abfahrt stattete Nagelsmanns Co-Trainer Benjamin Glück dem Bordrestaurant einen kurzen Besuch ab. Die Schlange an der Kasse war ihm allerdings zu lang, sodass der 38-Jährige mit leeren Händen wieder umdrehte.
Kurios: In Erlangen legte der Zug wenig später einen Sonderstopp ein. "Planmäßiger Betriebshalt. Die Außentüren bleiben geschlossen", teilte der Lokführer gegen 16.30 Uhr über die Lautsprecher des ICE mit.
Extra-Wurst für das DFB-Team!
Lediglich die Türen von Wagen zwölf und 14 waren geöffnet worden. Der nächste planmäßige Halt wäre normalerweise in Nürnberg gewesen. Im strömenden Regen von Erlangen, aber mit guter Laune machte sich die Mannschaft also auf den Weg zum Teambus, der in unmittelbarer Nähe bereits auf dem Busparkplatz auf die Stars wartete.
Etwa 70 Fans hatten offenbar den richtigen Riecher und ergatterten sich noch ein paar Autogramme ihrer Idole. Selfies wurden zwar keine gemacht, dafür klatschten die Spieler mit den Fans ab.
Um 16.54 ging es schließlich mit dem Bus weiter nach Herzogenaurach, wo bereits mindestens 2000 weitere Fans strotz starken Regens bei einem Show-Event von Adidas verweilten und sich auf das Team freuten.
Um 17.10 Uhr war es dann Bundestrainer Julian Nagelsmann höchstpersönlich, der als erster aus dem Bus stieg und zu den Klängen von "Major Tom" die Bühne erklommen hatte. "Vielen Dank fürs zahlreiche Erscheinen, das Wetter ist beschissen. An mir kann es nicht liegen, ich habe immer aufgegessen", scherzte er.
Müller schwärmte angesichts der Kulisse: "Wir kriegen das mit, das beeindruckt uns auch, die Stimmung ist für uns ganz wichtig." Das DFB-Team präsentierte sich wie schon im Weimarer Land fannah, schoss Bälle ins Publikum, beantwortete Kinderfragen.
In Herzogenaurach steht alles im Zeichen der Heim-EM - und der deutschen Mannschaft. Auf der Piazza vor dem Adidas-Outlet etwa prangten Porträtbilder von Kapitän Ilkay Gündogan, Toni Kroos, Müller und Florian Wirtz, dazu der Slogan "You got this" ("Ihr schafft das").
Für Samstagmittag hat Nagelsmann schon das erste Training auf dem neu errichteten Rasenplatz angesetzt. Am Montag (20.45 Uhr) steht im Nürnberger Max-Morlock-Stadion mit dem Spiel gegen EM-Teilnehmer Ukraine schon das erste von zwei Länderspielen vor dem Turnierstart gegen Schottland (14. Juni) in München auf dem Programm.
Mehr zum Autor Fabian Schreiner
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