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DFL stellt Konzept für möglichen Bundesliga-Neustart vor

Personen im Stadion, Tests, Hygiene: Die Eckpunkte des DFL-Konzepts

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Christian Seifert erklärt das Gesundheitskonzept der DFL für den Wiederbeginn der Bundesliga. (Videolänge: 04:30 Minuten)

Am Donnerstag hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) ihr Konzept für einen Neustart in der 1. und 2. Bundesliga mit Geisterspielen vorgestellt.

Ziel des Konzepts sei es, die Durchführung von Fußballspielen "mit medizinisch vertretbarem Risiko" zu gewährleisten.

Eine "hundertprozentige Sicherheit für alle Beteiligten" könne aber nicht garantiert werden und auch nicht das Ziel sein, da dies unmöglich sei. Bei aller Vorsicht ist das Konzept daher ein heikles Gebilde. Die wichtigsten Punkte im Überblick.

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Heribert Bruchhagen nach der DFL-Pressekonferenz

TESTS

Engmaschige Corona-Tests sind die Grundlage des Konzepts der DFL und für dessen Funktionieren essenziell. Bei allen an Training und Wettkampf Beteiligten soll mindestens einmal wöchentlich ein Corona-Test erfolgen, auf jeden Fall immer direkt am Tag vor den Spielen. Mindestens vor der Abfahrt ins Stadion soll Klarheit über den Gesundheitszustand aller Beteiligten herrschen. Die DFL rechnet mit rund 20.000 Tests, es gibt Kooperationen mit fünf Laborverbünden.

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Seifert: Darf nicht zu Zuschaueransammlungen kommen

POSITIVE CORONA-TESTS

Bei einem positiven Corona-Fall im Teamumfeld soll keine automatische Meldung an die Presse erfolgen, nur der Betroffene soll sofort isoliert und dessen Kontaktpersonen getestet werden, allerdings wird nicht automatisch die gesamte Mannschaft unter Quarantäne gestellt. Über mögliche Gruppenquarantänen entscheiden die jeweiligen Gesundheitsämter. Dennoch sollen die Klubs vorsorglich "für einen ausreichend großen Kader im Saisonfinale sorgen". Auch für die häusliche Quarantäne gibt es detaillierte Vorgaben: So soll sich die betroffene Person in unterschiedlichen Räumen wie ihre Familienmitglieder aufhalten und in einem separaten Bett schlafen. Eine Entlassung aus der Quarantäne soll "im Regelfall frühestens 14 Tage nach Symptombeginn" erfolgen.

PERSONEN IM STADION

Verteilt auf die drei Zonen "Innenraum", "Tribüne" und "Außengelände" dürfen sich rund um das Stadion "zeitgleich maximal ca. 300 Personen" aufhalten. In jeder der Zonen dürfen jeweils "maximal ca. 100 Personen zeitgleich anwesend sein". Während einer Bundesliga-Partie rechnet die DFL demnach mit 98 Personen im Innenraum - dazu gehören 22 Spieler auf dem Rasen, 18 Ersatzspieler, fünf Schiedsrichter, vier Balljungen und 20 Mitglieder aus den Funktionsteams der Mannschaften.

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DFL-Präsident Christian Seifert spricht über die Personenbegrenzung für Gesiterspiele in der Budesliga. (Videolänge: 01:03 Minuten)

HYGIENE

Das oberste Gebot ist die Wahrung des Abstands - wo auch immer das möglich ist. So empfiehlt die DFL, etwa in den Kabinen Startelf und Auswechselspieler zu trennen. Teamfotos, Handshakes vor dem Spiel, das gemeinsame Aufstellen der Mannschaften - all das wird es nicht geben. Auf den Ersatzbänken soll nur jeder zweite oder dritte Sitzplatz genutzt werden. Ziel der Maßnahmen im Stadion: Die Teams sollen "vorbildliches Verhalten" nach außen demonstrieren, da im Stadion "der Blick der Öffentlichkeit" in der derzeitigen Situation auf den Fußball "nochmals größer" sein werde als bisher.

Mehr Fußball

Doch auch hinter den Kulissen werden Hygieneregeln groß geschrieben: Zur Minimierung des Infektionsrisikos sollen Türen offen gelassen werden, um das Anfassen von Türgriffen zu vermeiden, Essen für die Teams soll bereits abgepackt ins Stadion gebracht, Trinkflaschen sollen personalisiert werden. Darüber hinaus empfiehlt das Konzept die Nutzung von Einzelduschen oder das Duschen zu Hause oder im Hotel. Wellnessbereiche werden ganz gesperrt. Auch die Medien müssen sich einschränken: Das TV-Konzept in den Stadien soll "minimiert " werden, die üblichen Pressekonferenzen nach dem Spiel findet nur virtuell statt.

TRAINING UND UNTERBRINGUNG

Die Hygieneregeln, die bei Spielen gelten, kommen auch bei einer Wiederaufnahme des Mannschaftstraining zum Tragen, das komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden soll. Vor dem Betreten des Trainingsgeländes wird bei jeder Person die Temperatur gemessen, das gemeinsame Essen fällt aus. In den Kabinen und Duschen soll ein Abstand von zwei Metern eingehalten werden, sinnvoll sei deshalb das "heimische Umziehen und Duschen". Fitnessgeräte dürfen nur mit Handschuhen, Mundschutz benutzt werden und müssen anschließend desinfiziert werden. Wäsche und Schuhe sollen die Spieler selber waschen. Bei Auswärtsspielen sollen die Teams wenn möglich ein exklusives Hotel mit einer minimalen Anzahl an Hotelpersonal beziehen. Abgesehen von einer Desinfektion vor Bezug soll auf die übliche Reinigung der Zimmer verzichtet werden.

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DFL-Präsident Christian Seifert spricht über die Planungen zur Wiederaufnahmen der Bundesliga. (Videolänge: 02:11 Minuten)

PRIVATER BEREICH

Neben mittlerweile selbstverständlichen Vorsichtsmaßnahmen wie dem Vermeiden von Menschenansammlungen, einem Abstand von zwei Metern zu Dritten oder dem regelmäßigen Händewaschen sollen die Profis zu Hause viel trinken, auf vitaminreiche Ernährung achten und ihre Atemwege und Schleimhäute "möglichst warm halten". Dazu sollen sie ihre eigenen Kontaktpersonen notieren und deren Gesundheitszustand beobachten.

Sport-Informations-Dienst (SID)